Glaswaldsee (Naturschutzgebiet)
Naturschutzgebiet Glaswaldsee
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Naturschutzgebiet Glaswaldsee von der Lettstädter Höhe aus | ||
Lage | Bad Rippoldsau-Schapbach (Landkreis Freudenstadt), Bad Peterstal-Griesbach (Ortenaukreis), Baden-Württemberg, Deutschland | |
Fläche | 123,26 ha | |
Kennung | 2.023 und 3.057 | |
WDPA-ID | 555552350 | |
Geographische Lage | 48° 26′ N, 8° 16′ O | |
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Meereshöhe | von 780 m bis 966 m | |
Einrichtungsdatum | 2. März 1960 | |
Verwaltung | Regierungspräsidium Karlsruhe (Ostteil mit Glaswaldsee) und Regierungspräsidium Freiburg (westlicher Teil) |
Glaswaldsee ist ein Naturschutzgebiet in den Naturräumen 152 Nördlicher Talschwarzwald und 153 Mittlerer Schwarzwald in Baden-Württemberg. Eine geologische Besonderheit ist der im Schutzgebiet liegende Glaswaldsee mit seinen über 100 m hohen und steilen, teilweise felsigen mit zum Teil urwaldartigem Charakter bestockten Karwänden. Auf den teilweise überrieselten Felsen sowie auf den Steinblöcken der Hänge finden sich reiche Moos- und Flechtengesellschaften. Der See gilt als einer der schönsten Karseen des Schwarzwalds.[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet befindet sich zwischen den Orten Bad Peterstal-Griesbach westlich im Ortenaukreis und Bad Rippoldsau-Schapbach östlich im Landkreis Freudenstadt und reicht vom Glaswaldsee im Süden bis nördlich hoch zur Lettstädter Höhe (966,7 m ü. NHN).[2]
Steckbrief
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet wurde per Verordnung am 2. März 1960 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und hat eine Fläche von insgesamt 123,26 Hektar.[3] Der flächenmäßig größte, östliche Anteil (101,30 ha)[3] mit dem Glaswaldsee wird unter der Schutzgebietsnummer 2.023 beim Regierungspräsidium Karlsruhe geführt.[4][5] Der westliche Teil mit 21,96 ha[3] wird unter der Schutzgebietsnummer 3.057 beim Regierungspräsidium Freiburg geführt.[6] Das Naturschutzgebiet ist in die IUCN-Kategorie IV, ein Biotop- und Artenschutzgebiet, eingeordnet. Die WDPA-ID lautet 555552350[2], sie entspricht dem europäischen CDDA-Code und der EUNIS-Nr.
Der Glaswaldsee ist 2,7 Hektar groß und 11 Meter tief.[1] Er besitzt keinen Verlandungsgürtel mit Schwingrasen oder Röhrichten wie die meisten Karseen des Schwarzwalds. Sie wurden vermutlich durch den Durchbruch des Karriegels oder durch die Holzflößerei zerstört.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Glaswaldsee besitzt als Karsee einen doppelten Moränenwall. Dieser wurde 1743 durch zu große Schmelzwassermengen durchbrochen. Sie zerstörten im Tal mehrere Bauernhöfe. Der gebrochene Karriegel wurde 1843 mit einer Mauer wieder verschlossen. Nun konnte der Wasserstand reguliert werden. Das nutzte man im 18. und 19. Jahrhundert aus für die Holzflößerei auf der Wolfach.[1]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg
- Liste der Naturschutzgebiete im Ortenaukreis
- Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Freudenstadt
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Andreas Wolf: Glaswaldsee. In: Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Karlsruhe. Verlag Jan Thorbecke, Stuttgart 2000. ISBN 3-7995-5172-7. S. 249–250.
- ↑ a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ a b c Managementplan für das FFH-Gebiet 7515-341 „Oberes Wolfachtal“. (PDF; 2,4 MB) Regierungspräsidium Karlsruhe Ref. 56 - Naturschutz und Landschaftspflege, 31. Oktober 2011, S. 22, abgerufen am 14. Juli 2020.
- ↑ Regierungspräsidium Freiburg, Referat Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg. 3. Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7995-5177-9, S. 486.
- ↑ Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- ↑ Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Karlsruhe. Thorbecke, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-5172-7, S. 249–250
- Regierungspräsidium Freiburg, Referat Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg. 3. Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7995-5177-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg