Gleißenberg (Burghaslach)
Gleißenberg Markt Burghaslach
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 44′ N, 10° 38′ O |
Höhe: | 327 m ü. NHN |
Fläche: | 2,67 km²[1] |
Einwohner: | 165 (31. Dez. 2014)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 96152 |
Vorwahl: | 09552 |
Gleißenberg (fränkisch: Glaisnbärch bzw. Glaismbärch[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Burghaslach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Gleißenberg hat eine Fläche von 2,671 km². Sie ist in 440 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 6069,97 m² haben.[1][5]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch das Kirchdorf fließt der Wolfsgraben, ein linker Zufluss des Entengrabens. Die Kreisstraße NEA 2 führt zur Staatsstraße 2261 (0,8 km nordwestlich) bzw. nach Breitenlohe zur Staatsstraße 2256 (2,7 km südwestlich). Die Kreisstraße NEA 3/ERH 19 führt an Ochsenschenkel vorbei nach Oberwinterbach (3 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Niederndorf zur St 2261 (1 nordwestlich) und nach Elsendorf zur Kreisstraße BA 50 (2,6 km nordöstlich).[6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde im Würzburgischen Lehenbuch, das zwischen 1303 bis 1313 entstanden ist, als „Glizzenberg“ erstmals erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens kann der Personenname Glīʒʒo oder das Verb glīʒen (mhd. für glänzen) sein.[7]
Gleißenberg unterstand ursprünglich den Herren von Grumbach, später den Herren von Danngrieß. Das Lehen fiel an das Markgraftum Brandenburg-Ansbach heim, die es 1770 an die Grafen von Castell verkauften.[8]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Gleißenberg dem Steuerdistrikt Breitenlohe zugeordnet. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Gleißenberg, zu der Fallhütte und Ziegelhütte gehörten. Die Gemeinde unterstand dem Herrschaftsgericht Burghaslach.[9] Sie hatte eine Gebietsfläche von 2,606 km².[10] Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Gleißenberg am 1. Mai 1978 nach Burghaslach eingegliedert.[11][12]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- St. Jakobus, evangelische Kirche
- ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 6: Stattliches zweigeschossiges Wohnstallhaus, verputzt, drei zu fünf Achsen, mit Walmdach auf profiliertem hölzernem Traufgesims. Erbaut Anfang des 19. Jahrhunderts. Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk. Fensterrahmen unten Haustein, oben Holz, mit profilierten Sohlbänken, zweifach gestuft und geohrt, mit Schlusssteinen. Gemaltes Gurtgesims und gemalte geknickte Eckvorlagen.[13]
- Haus Nr. 8: Angeblich bis 1913 Pfarrhaus. Erdgeschossiges Bauernhaus mit Halbmansarddach auf profiliertem hölzernem Traufgesims, wohl Anfang des 19. Jahrhunderts. Verputzter Massivbau von ehemals drei zu drei Achsen, 1962 verändert. Giebel zur Straße; geknickte Eckvorlagen und bandförmiges Sohlgesims in Fortsetzung des profilierten hölzernen Traufgesims.[13]
- Haus Nr. 25: Zugehörige Scheune aus verputzten Sandsteinquadern. Im Türsturz der kleinen Pforte datiert „1840“. Satteldach mit Hopfengaupe. An den Ecken und an der Einfahrt Pilaster. Runder Brunnenschacht vor dem Haus, aus länglichen Quadern gemauert. Schmiedeiserne Pumpe, um 1900.[13]
- Haus Nr. 29: Erdgeschossiges Wohnstallhaus im Türsturz bezeichnet „IGW / 1810“. Verputzter Massivbau von fünf zu drei Achsen mit Giebel zur Straße.[13]
- Haus Nr. 30–32: Erdgeschossige Traufhäuser mit Satteldach auf profiliertem hölzernem Traufgesims, mit den Giebelseiten zusammengebaut. Verputztes Massivmauerwerk. Haus Nr. 31 im Türsturz bezeichnet „CHB / 1815“. Haus Nr. 32 im Türsturz bezeichnet „GFT / 1822“.[13]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Gleissenberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 752 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 79–81.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 57–59.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gleißenberg. In: burghaslach.de. Abgerufen am 31. Oktober 2023.
- Gleißenberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 31. Oktober 2023.
- Gleißenberg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 31. Oktober 2023.
- Gleißenberg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 31. Oktober 2023.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Gemarkung Gleißenberg (091202). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ Endbericht Fortschreibung lokaler Nahverkehrsplan – Endbericht Nahverkehrsplan - Tabellen. (PDF; 3.9 MB) Landratsamt Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, S. 16, abgerufen am 15. August 2024.
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 57. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „glaísņbęrχ“ bzw. „glaísṃbęrχ“.
- ↑ Gemeinde Burghaslach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 31. Oktober 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 31. Oktober 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 57ff.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 752.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 819 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ https://wiki.genealogy.net/Burghaslach#Politische_Einteilung
- ↑ a b c d e G. Hojer: Landkreis Scheinfeld; S. 81. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.