Gottfried Pfitzner
Gottfried Pfitzner (* 28. Februar 1795 in Greifenhain; † 31. März 1887 in Frohburg) war ein deutscher Musiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gottfried Pfitzner kam als Sohn des Hausbesitzers, Wollkämmers und Häuslers Johann Gottfried Pfitzner (1768–1840) und dessen Ehefrau Eva Rosine Kentzig (1775–1844) in Greifenhain zur Welt. Dem Vater folgend arbeitete er zunächst im Textilgewerbe, brachte es bis zum Webermeister und ließ sich Mitte der 1810er Jahre in Frohburg nieder, wo er sich zunächst als Zeughändler, Leinen- und Wollweber betätigte und auch das Bürgerrecht erwarb. Aufgrund seiner musikalischen Begabung übernahm er nach und nach immer mehr Aufgaben in der Frohburger Stadtmusik und wirkte schließlich hauptberuflich als Stadtmusikdirektor und „Kantoreiverwandter“.
Sein Enkel Hans Pfitzner, einer der berühmtesten deutschen Komponisten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, charakterisierte den Großvater in seinen Lebenserinnerungen folgendermaßen: „Dieser muß ein tüchtiger 'Stadtmusikus' gewesen sein, seine Schüler fanden sich noch lange in deutschen Orchestern zerstreut, auch das Frankfurter Opernorchester wies noch einige gut geschulte Exemplare auf; ich habe den alten untersetzten Mann von kräftigem Bauernschlag noch gesehen als kleiner Junge gelegentlich eines Besuches in Frohburg.“[1]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gottfried Pfitzner wurde zum Begründer einer Musikerdynastie, deren Angehörige in Deutschland, Österreich, Russland und den Vereinigten Staaten wirkten. Er war dreimal verheiratet und hatte folgende Nachkommen (Auswahl):
⚭ I.: 1817 Christiane Juliane Teichmann (1800–1846)
- Karl Robert Pfitzner (1825–1904), Violinist, Orchestermusiker in Moskau, Konzertmeister und Musikdirektor in Frankfurt am Main; ⚭ 1866 Wilhelmine Reimer (1840–1924)
- Heinrich Carl Pfitzner (1867–um 1935/40), Komponist, Pianist, Musikpädagoge in Berlin und den USA[2]
- Hans Erich Pfitzner (1869–1949), Komponist, Dirigent, Musikpädagoge, Regisseur und Autor; ⚭ 1899 Maria „Mimi“ Quast (1879–1926), Schauspielerin und Autorin
- Peter Pfitzner (1906–1944, Künstlername: Peter Quast), Komponist[3]
⚭ II.: 1847 Elisabeth Thierfelder († 1847), kinderlos
⚭ III.: 1848 Friederike Wilhelmine Weißwange
- Karl Oskar Pfitzner (1854–1924), Violinist, Konzertmeister in Bremen; ⚭ Marianne Elisabeth Olga Walther (1861–1940)[4][5]
- Gottfried Franz Walther Pfitzner (1882–1956), Komponist, Pianist, Dirigent und Musikpädagoge in Berlin und den USA; ⚭ 1912 Ada Saecker (1881–1956, Künstlername: Ada Saverni), Sängerin[6][7]
- Ingwelde Pfitzner (1919–2017), Violinistin und Bratschistin; ⚭ 1946 David Jacob Zeff (1920–2019), Violinist und Dirigent[8]
- Gottfried Franz Walther Pfitzner (1882–1956), Komponist, Pianist, Dirigent und Musikpädagoge in Berlin und den USA; ⚭ 1912 Ada Saecker (1881–1956, Künstlername: Ada Saverni), Sängerin[6][7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walther Rauschenberger: Ahnentafel des Komponisten Hans Pfitzner (zur Vollendung seines 70. Lebensjahres zum 5. Mai 1939), Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte, Leipzig 1939.
- Erich Valentin: Hans Pfitzner. Werk und Gestalt eines Deutschen, Regensburg 1939.
- Hans Pfitzner: „Eindrücke und Bilder meines Lebens“, in: Reden, Schriften, Briefe, hrsg. von Walter Abendroth, Berlin-Frohnau und Neuwied am Rhein, 1955.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hans Pfitzner: Reden, Schriften, Briefe. Hrsg.: Walter Abendroth. Hermann Luchterhand Verlag, Berlin-Frohnau/Neuwied am Rhein 1955, S. 169.
- ↑ Norbert Florian Schuck (Übersetzer): Busonis Größe - ein Artikel von Heinrich Pfitzner. In: The New Listener. 6. Juli 2023, abgerufen am 14. Juli 2023.
- ↑ Teilnachlass Peter Pfitzner. In: Österreichische Nationalbibliothek. Abgerufen am 15. Juli 2023.
- ↑ Bernd Thölke: Karl Oscar Pfitzner. In: Wikitree. Abgerufen am 14. Juli 2023.
- ↑ Erich Valentin: Hans Pfitzner. Werk und Gestalt eines Deutschen. Gustav Bosse Verlag, Regensburg 1939, S. 32.
- ↑ Steve Carlson: Walther Pfitzner. In: Find a Grave. Abgerufen am 14. Juli 2023 (englisch).
- ↑ Karl Hintermeier: Die Saeker von Sassenburg. K. Hintermeier, 2004, S. D 5.31.
- ↑ Janet Marie: Ingwelde Pfitzner Zeff. In: Find a Grave. Abgerufen am 14. Juli 2023.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Pfitzner, Gottfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiker |
GEBURTSDATUM | 28. Februar 1795 |
GEBURTSORT | Greifenhain |
STERBEDATUM | 31. März 1887 |
STERBEORT | Frohburg |