Gräbendorfer Landgraben

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Gräbendorfer Landgraben
Gräbendorfer Landgraben bei Gussow

Gräbendorfer Landgraben bei Gussow

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5828552
Lage Deutschland, Brandenburg
Flusssystem Elbe
Abfluss über Dahme → Spree → Havel → Elbe → Nordsee
Quellgebiet Waldgebiet bei Gräbendorf
52° 13′ 3″ N, 13° 41′ 34″ O
Mündung bei Gussow in die DahmeKoordinaten: 52° 15′ 32″ N, 13° 44′ 15″ O
52° 15′ 32″ N, 13° 44′ 15″ O

Länge 7,4 km[1]
Einzugsgebiet 23,221 km²[1]
Linke Nebenflüsse Pätzer Vorfluter
Rechte Nebenflüsse Mühlengraben, Grobsgraben
Durchflossene Seen Tonsee
Kleinstädte Heidesee

Der Gräbendorfer Landgraben ist ein linker Zufluss der Dahme in Brandenburg.

Überlieferungen zufolge war der Graben um 1600 lediglich ein „Rieselchen“[2] und gehörte als Bestandteil des Schenkenländchens den Schenken von Landsberg. Deren letzter Nachfahre, Ludwig-Alexander Schenk von Landsberg, veräußerte es 1717 an König Friedrich Wilhelm I. Dieser ließ den Landgraben vertiefen, um den Ackerbau zu fördern. Die Gräbendorfer wie auch die Gussower waren der Ansicht, dass das Königshaus fortan auch für den Unterhalt des Grabens aufkommen würde. Dies erwies sich jedoch als Trugschluss und so verbuschte der Graben im Laufe der Jahrzehnte. Zwischen den beiden Dörfern entwickelte sich eine juristische Auseinandersetzung um die Frage, wer den Graben reinigen musste. Das Königshaus entschied im April 1777, dass jede Gemeinde für denjenigen Teil zuständig sei, der über ihre Gemarkung führte. Als beide Gemeinden gegenüber dem Königshaus geltend machten, dass sie die Kosten nicht tragen konnten, entschied sich das Königshaus letztmals für eine Übernahme der Kosten.[2] Im Jahr 2016 ergab eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung im Zuge der Planung der Europäischen Gasanbindungsleitung, dass der Zustand des Gräbendorfer Landgrabens als „mäßig“ einzustufen sei.[3]

Der Graben beginnt im östlichen Teil der Gemarkung von Pätz, einem Ortsteil der Gemeinde Bestensee östlich der Bundesstraße 179 in einem Waldgebiet. Von dort fließt er in nordöstlicher Richtung durch die Gemarkung von Gräbendorf, einem Ortsteil der Gemeinde Heidesee. Südlich der Revierförsterei Dubrow fließt von Westen der Pätzer Vorfluter und wenige Meter weiter flussabwärts von Osten der Mühlengraben zu. Etwa in Höhe des Gräbendorfer Dorfangers führt ein weiterer Graben von Westen her zu. Er wird vom Tonsee in Pätz gespeist, der sich wiederum aus Grundwasser füllt. Der Graben unterquert anschließend in nördlicher Richtung die Bundesstraße 246 und passiert östlich den Wohnplatz Siedlung Uhlenhorst. Wenige Meter weiter flussabwärts führt erstmals der Grobsgraben zu. Dieser verläuft östlich des Gräbendorfer Landgrabens und verbindet sich erneut weiter flussabwärts, als er auf der Gemarkung von Gussow nach Westen schwenkt. Auf der Gemarkung fließt er nach Osten durch den Ort und mündet schließlich in der Dahme.

Commons: Gräbendorfer Landgraben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Fließgewässerverzeichnis gewnet25 (Version 4.0, 24. April 2014)@1@2Vorlage:Toter Link/mluk.brandenburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. beim Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, abgerufen am 31. Dezember 2018.
  2. a b Franzel Kerstan: Chronik von Gräbendorf Band 1: Dokumentation Epoche bis 1945. Books on Demand, 2017, ISBN 978-3-7448-4667-7, S. 181– (google.com).
  3. Gascade (Hrsg.): EUGAL – Verfahrensunterlagen zum Raumordnungsverfahren im Bundesland Brandenburg, Unterlage C – Umweltverträglichkeitsuntersuchung, 8. Dezember 2016, S. 503.