Großklein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Grossklein)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Marktgemeinde
Großklein
Wappen Österreichkarte
Wappen von Großklein
Großklein (Österreich)
Großklein (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Leibnitz
Kfz-Kennzeichen: LB
Fläche: 27,72 km²
Koordinaten: 46° 44′ N, 15° 27′ OKoordinaten: 46° 44′ 11″ N, 15° 26′ 34″ O
Höhe: 319 m ü. A.
Einwohner: 2.228 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 80 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8452, 8441, 8443, 8451, 8453, 8462
Vorwahl: 03456
Gemeindekennziffer: 6 10 13
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Großklein 120
8452 Großklein
Website: www.grossklein.gv.at
Politik
Bürgermeister: Christoph Zirngast (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
10
3
1
1
10 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Großklein im Bezirk Leibnitz
Lage der Gemeinde Großklein im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)Allerheiligen bei WildonArnfelsEhrenhausen an der WeinstraßeEmpersdorfGabersdorfGamlitzGleinstättenGrallaGroßkleinHeiligenkreuz am WaasenHeimschuhHengsbergKitzeck im SausalLangLebring-Sankt MargarethenLeibnitzLeutschach an der WeinstraßeOberhaagRagnitzSankt Andrä-HöchSankt Georgen an der StiefingSankt Johann im SaggautalSankt Nikolai im SausalSankt Veit in der SüdsteiermarkSchwarzautalStraß in SteiermarkTillmitschWagnaWildonSteiermark
Lage der Gemeinde Großklein im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick auf Großklein vom Burgstall
Blick auf Großklein vom Burgstall
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Tumulus Tschoneggerkogel in Großklein
Bronzemaske aus Kleinklein, Hallstattzeit
Doppelkammhelm, Hallstattzeit

Großklein ist eine Marktgemeinde mit 2228 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Leibnitz, Steiermark, Österreich.

Großklein liegt am Saggaubach, der in rund 300 Meter Seehöhe fließt. Auf beiden Seiten steigt das Tal zu bewaldeten und landwirtschaftlich genutzten Höhen an, im Norden zum Grillkogel (458 m), im Süden zu Hammerkogel (416 m) und zur höchsten Erhebung im Gemeindegebiet, dem Kreuzberg (633 m).

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus acht Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2020[1]):

  • Burgstall (122,92 ha)
  • Goldes (447,29 ha)
  • Großklein (425,69 ha)
  • Mantrach (268,61 ha)
  • Mattelsberg (192,66 ha)
  • Nestelbach (195,85 ha)
  • Nestelberg bei Großklein (499,95 ha)
  • Oberfahrenbach (618,89 ha)

Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]) der Gemeinde sind:

  • Burgstall (149)
  • Goldes (187)
  • Großklein (644)
  • Mantrach (359)
  • Mattelsberg (234)
  • Nestelbach (170)
  • Nestelberg (316)
  • Oberfahrenbach (169)

Weitere Ortsteile sind Kleinklein und Wippelsach.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gleinstätten Kitzeck im Sausal Heimschuh
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Gamlitz
Sankt Johann im Saggautal Leutschach an der Weinstraße

Im 15. Jahrhundert war Großklein als Michel Klawn, Kleinklein als Wenig Klawn bekannt. Der Ortsname Klein geht auf slowenische Wurzeln zurück und lässt sich auf glina (Lehm) oder kljun (Schnabel, nach der Form einer Flur) zurückführen.[3]

Am 1. September 1968 wurde die Gemeinde Klein in Großklein umbenannt. Bis 1968 hieß die Gemeinde Klein, Großklein war eine der Ortschaften davon. Zur Vermeidung von Verwechslungen wird der Name Großklein seither für die Gemeinde verwendet.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pfarrkirche Großklein
Ortskapelle in Kleinklein
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Großklein
  • Katholische Pfarrkirche Großklein hl. Georg
  • In Kleinklein wurden bedeutende Grabfunde der Hallstattzeit entdeckt. Bei Spaziergängen in den Wäldern um Goldes stößt man des Öfteren auf kleine bis mittelgroße Hügelkuppen, die unter ihrer Erdschicht verwachsene hallstattzeitliche Gräber (Hügelgrab) beherbergen. Das Hallstattzeitliche Museum Großklein präsentiert Funde und Befunde der Region aus etwa fünfeinhalb Jahrtausenden. Sie umfassen einen Zeitraum von der Jungsteinzeit bis in das späte Mittelalter.
  • Der Burgstallkogel wird als eine der wichtigsten Fundstellen der älteren Eisenzeit gesehen. Auf ihm wurde eine Höhensiedlung entdeckt, die mit einem Gräberfeld im Sulmtal (Sulmtalnekropole) verbunden ist. In ihr befinden sich etwa 700 Grabstellen (Grabhügel). Auf einer Flussterrasse beim Ort Kleinklein wurden vier reiche Fürstengräber entdeckt. Sie werden zum östlichen Hallstattkreis gerechnet. Die Ergebnisse einer Grabung sind durch eine interdisziplinäre Forschergruppe untersucht worden.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Biomasseheizwerk in Großklein

Wirtschaftssektoren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 179 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 50 Haupterwerbsbetriebe. Diese bewirtschafteten mehr als die Hälfte der Flächen. Im Produktionssektor beschäftigte sich rund die Hälfte der Firmen mit der Herstellung von Waren, etwas weniger waren im Baugewerbe tätig. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die sozialen und öffentlichen Dienste und der Handel (Stand 2011).[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[8] 2011 2001 2021[8] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 88 179 224 129 105 102
Produktion 42 027 020 183 122 102
Dienstleistung 126 108 065 446 292 232

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Tourismusverband

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Gleinstätten, Heimschuh, Kitzeck im Sausal, St. Andrä-Höch, St. Johann im Saggautal, St. Nikolai im Sausal und Tillmisch den Tourismusverband „Sulmtal Sausal – Südsteirisches Weinland“. Dessen Sitz ist in Kitzeck im Sausal.[9]

Großklein liegt südlich der Sulmtal Straße. Der nächste Bahnhof befindet sich in Leibnitz. Regelmäßige Busverbindungen bestehen unter anderem nach Leibnitz und Leutschach.

Das 2012 eröffnete Gemeindeamt Großklein wurde Plänen des Architekten Ivo Pelnöcker errichtet

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[10]

  • 10 Mandate ÖVP
  • 03 Mandate Unabhängige Liste Großklein
  • 01 Mandat SPÖ
  • 01 Mandat Grüne
Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei 2020[10] 2015 2010 2005 2000
St. % M. St. % M. St. % M. St. % M. St. % M.
ÖVP 803 59 10 844 56 9 836 59 9 895 63 10 1067 73 12
FPÖ 033 02 00 125 08 1 088 06 1 083 06 00 0104 07 01
Unabhängige Liste Großklein 239 18 03 279 18 3 nicht kandidiert
SPÖ 148 11 01 266 18 2 482 34 5 445 31 05 0222 15 02
Die Grünen 143 10 01 nicht kandidiert 0063 04 00
Wahl­berechtigte 1.933 1.919 1.889 1.881 1.778
Wahl­beteiligung 71,2 % 79,6 % 75,3 % 76,7 % 82,8 %

Bürgermeister von Großklein war bis 12. Oktober 2021 der ehemalige Postbedienstete Johann Hammer (ÖVP).[11] Er trat laut Kronenzeitung kurz vor der Gemeinderatssitzung am Abend des 12. Oktober 2021 zurück. Die Grünen und die Liste ULG beabsichtigten bei dieser Sitzung einen Misstrauensantrag gegen ihn einzubringen, warfen ihm „gravierende Mißachtung von Raumordnungsverfahren“ vor.[12]

Seit Ende November ist der ehemalige Vizebürgermeister Christoph Zirngast (ÖVP) neuer Bürgermeister.

Die Steiermärkische Landesregierung hat der Gemeinde mit Beschluss vom 3. März 1969 das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen.
Beschreibung:

„Im silbernen Schild mit einer silbernen antiken Aschenurne belegter schwarzer Hügel, darüber schwebend zwei rote Rosen“

Legende: Die Urne steht für das hallstattzeitliche Gaufürstentum auf dem Burgstallkogel (ein Vorfahre der Landeshauptstadt). Die Rosen stehen für die Trautmannsdorfer, sie besaßen eine Zeit lang Schloss Ottersbach in Mantrach. Sinn des Wappens: Liebe überwindet den Tod.[13]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Markus Egg und Diether Kramer: Krieger – Feste – Totenopfer. Der letzte Hallstattfürst von Kleinklein in der Steiermark (Mosaiksteine Band 1), Verlag des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz, Mainz 2005, ISBN 978-3-7954-2142-7
  • Leif Hansen: Das Panzergrab im Tschoneggerfranzl-Tumulus 2 bei Kleinklein (Gem. Großklein, Bez. Leibnitz) in der Weststeiermark. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz 54, 2007 (2010), S. 173–215.
Commons: Großklein, Styria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Regionalinformation, bev.gv.at (1.273 KB); abgerufen am 10. Jänner 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. Chronik der Marktgemeinde Großklein
  4. Markus Egg, Diether Kramer: Die hallstattzeitlichen Fürstengräber von Kleinklein in der Steiermark: der Kröllkogel. Monographien des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz RGZM, Band 110, Schnell & Steiner Mainz 2013, ISBN 978-3-7954-2722-1.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Großklein, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Großklein, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Großklein, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  8. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 20. November 2023.
  9. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 323, ZDB-ID 1291268-2, S. 630–631.
  10. a b Wahlen. Das Land Steiermark, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  11. Marktgemeinde Großklein: Vorstand. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  12. Großklein: Ortschef erklärt Rücktritt. Steirerkrone, Printausgabe vom 14. Oktober 2021, S. 29.
  13. Marktgemeinde Großklein: Das Gemeindewappen. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  14. Grenzlandbote (Februar 1978), S. 2.
  15. Südost-Tagespost am 17. September 1985, S. 6.