Gunther Schnabl

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Gunther Schnabl (* 1966 in Starnberg)[1] ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler.[2] Er ist seit November 2024 Direktor des Think Tanks Flossbach von Storch Research Institute.[3]

Schnabl studierte internationale Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Japan an der Eberhard Karls Universität Tübingen und der University of Washington. Er promovierte und habilitierte in Tübingen mit dem Schwerpunkt Leistungsbilanzungleichgewichte sowie europäische und ostasiatische Währungsintegration. In dieser Zeit forschte Schnabl sowohl an den Universitäten Tokio, Stanford und der Katholischen Universität Leuven, der Deutschen Bundesbank, der Bank of Japan, der Federal Reserve Bank of New York (FED) und der Europäischen Zentralbank. Er war 2005 bis 2006 als Advisor bei der Europäischen Zentralbank tätig. 2006 wurde er zum Professor für Wirtschaftspolitik und Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität berufen, wo er bis Oktober 2024 das Institut für Wirtschaftspolitik leitete. Seit November 2024 ist Gunther Schnabl Direktor des Flossbach von Storch Research Institute. Das Flossbach von Storch Research Institute ist eine zur freien Analyse verpflichtete Denkfabrik. Es positioniert sich in der Lücke zwischen absatzbezogener, kommerzieller und rein akademischer Forschung. Der Finanzmarktfokus ist ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Forschungslandschaft.[4]

Schnabl hat in einer Reihe von Medien Interviews oder Gastbeiträge gegeben, z. B. in der FAZ[5], der Neuen Zürcher Zeitung,[6] der WeLT[7], die Zeit[8], der WirtschaftsWoche[9], dem Handelsblatt[10] oder der Börsen-Zeitung[11]. In NZZ-Ranking von Deutschlands einflussreichsten Ökonomen wird Gunther Schnabl auf Platz 59 (Stand 2024) gelistet.[12]

Schnabl hat für die Lobbyorganisation Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft[13] und die libertäre Denkfabrik American Institute for Economic Research[14] geschrieben.

Schnabl analysiert den Einfluss der Geldpolitik auf Finanz- und Gütermärkte auf der Grundlage der Arbeiten von Friedrich August von Hayek[15][16] Laut Schnabl ist eine zu expansive Geldpolitik verantwortlich für Finanzmarktblasen und -krisen. Diese Politik lähme wirtschaftliche Anreize und führe damit zu sinkenden Produktivitätsgewinnen und Wachstum. Damit gehe die Grundlage für reale Lohnerhöhungen für breite Bevölkerungsschichten verloren.[17] Schnabl argumentierte, dass EU und EZB auf der Grundlage der Taxonomie grüne planwirtschaftliche Strukturen anstreben würden, die den Wohlstand gefährden würden.[18]

Im Mai 2018 war er neben den Ökonomen Dirk Meyer, Thomas Mayer und Roland Vaubel einer der Initiatoren des Aufrufs Der Euro darf nicht in die Haftungsunion führen!.[19]

Veröffentlichungen

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  • Leistungsbilanz und Wirtschaftspolitik – das Beispiel Japan 1980–1996. Nomos. 2000.[20]
  • Japans Banken in der Krise – Folgen von 30 Jahren Niedrigzinspolitik. Springer Gabler. 2020.[21]
  • Deutschlands fette Jahre sind vorbei – Wie es dazu kam und wie wir ein neues Wirtschaftswunder schaffen können. FBV. 2024.[22] In seinem Buch verdeutlicht Schnabl die wirtschaftspolitischen Fehler unter Angela Merkel, der Ampelkoalition und der europäischen Union, die alle von marktwirtschaftlichen Prinzipien abgerückt seien. Er liefert Lösungsansätze, wie das Wachstum in Deutschland wiederbelebt werden kann.

Einzelnachweise

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  1. Versteckte Inflation. In: Homepage der Konrad-Adenauer-Stiftung. 25. Juli 2022, abgerufen am 9. Januar 2024.
  2. Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät: Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig: Gunther Schnabl. Abgerufen am 9. August 2017.
  3. Das Flossbach von Storch Research Institute. Abgerufen am 22. November 2024 (deutsch).
  4. Das Flossbach von Storch Research Institute. Abgerufen am 22. November 2024 (deutsch).
  5. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH: Japan : Langes Leiden unter billigem Geld. 27. März 2016, abgerufen am 30. August 2017.
  6. Gunther Schnabl: Die Europäische Union ist auf dem Weg in eine grüne Planwirtschaft. In: Neue Zürcher Zeitung. 22. Februar 2023 (nzz.ch [abgerufen am 22. Mai 2024]).
  7. Gunther Schnabl: Der Euro sollte mehr Abschreckung als Vorbild sein. In: WeLT. 31. August 2023 (welt.de [abgerufen am 22. Mai 2024]).
  8. Gunther Schnabl: Bewahrt den schönen Schein! In: Zeit Online. 10. März 2022, abgerufen am 22. Mai 2024.
  9. Gunther Schnabl: Die fetten Jahre sind vorbei. WirtschaftsWoche, 24. April 2024, abgerufen am 22. Mai 2024.
  10. Gunther Schnabl und Sven Ebert: Wie mehr Generationengerechtigkeit in der Alterssicherung gelingt. Handelsblatt, 25. März 2024, abgerufen am 24. Mai 2024.
  11. Stephan Lorz: „Sozialpolitiker kommen beim Wähler besser an als Reformer“ | Börsen-Zeitung. Abgerufen am 22. Mai 2024.
  12. Johannes C. Bockenheimer: Deutschland-Ranking der NZZ: Das sind die einflussreichsten Ökonomen der Republik. In: Neue Zürcher Zeitung. 20. November 2024, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 22. November 2024]).
  13. Gunther Schnabl, INSM
  14. Gunther Schnabl Contributor AIER
  15. Gunther Schnabl: The Failure of ECB Monetary Policy from a Mises/Hayek Perspective. CESifo Working Paper 6388. 2012.
  16. Mathilde Maurel, Gunther Schnabl: Keynesian and Austrian Perspectives on Crisis, Shock Adjustment, Exchange Rate Regime and (Long-Term) Growth. Open Economies Review 23 (2012), 5, 847-868. 2012.
  17. Gunther Schnabl: Central Banking and Crisis Management from the Perspective of Austrian Business Cycle Theory. Hrsg.: CESifo Working Paper 6179. 15. November 2016.
  18. Die Europäische Union ist auf dem Weg in eine grüne Planwirtschaft. In: www.nzz.ch. 22. Februar 2023, abgerufen am 2. April 2023.
  19. Ökonomen-Aufruf: Europa darf nicht in Haftungsunion führen auf faz.net (abgerufen am 23. Mai 2018)
  20. Gunther Schnabl: Leistungsbilanz und Wirtschaftspolitik - das Beispiel Japan 1980-1996 Eine theoretisch-empirische Analyse. Nomos, 2000, abgerufen am 22. Mai 2024.
  21. Gunther Schnabl: Japans Banken in der Krise Folgen von 30 Jahren Niedrigzinspolitik. Springer Gabler, 2020, abgerufen am 22. Mai 2024.
  22. Gunther Schnabl: Deutschlands fetten Jahre sind vorbei - Wie es dazu kam und wie wir ein neues Wirtschaftswunder schaffen können. Hrsg.: FBV. Finanzbuch Verlag, München 2024.