Guo Rugui
Guo Rugui (chinesisch 郭汝瑰, Pinyin Guō Rǔguī, W.-G. Kuo Ju-kuei; geb. 1907 in Tongliang, Sichuan; gest. 1997) war ein chinesischer Militär, Spion und Militärschriftsteller.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Guo Rugui wurde 1907 im Kreis Tongliang geboren. Er war ein Absolvent der fünften Phase der Whampoa-Militärakademie. Er war seit 1928 Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas und schloss sich unter deren Führung der verdeckten Nachrichtendienstfront an und führte einen besonderen Kampf im Herzen der Kuomintang, indem er das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas ständig mit streng geheimen militärischen Informationen versorgte.[1] Er trat 1949 in die Volksbefreiungsarmee ein und war Ausbilder an der Militärakademie in Nanjing.[2]
Guo Rugui ist insbesondere bekannt als Herausgeber einer langjährig in einer Arbeitsgruppe verfassten, breit angelegten Militärgeschichte Chinas (Zhongguo junshi shi), die im Verlag der Volksbefreiungsarmee[A 1] erschien. Das Buch ist die erste Monographie, die eine kurze Geschichte des alten chinesischen militärischen Denkens seit der Gründung der Volksrepublik China liefert.
1964 hatte Marschall Ye Jianying[A 2] die Forschungsabteilung für Militärgeschichte der Militärakademie Nanjing[A 3] beauftragt, unter der Leitung der Akademie der Militärwissenschaften eine solche Geschichte vorzubereiten.[3]
Später veröffentlichte Guo Rugui seine Memoiren, in denen er seine nachrichtendienstlichen Leistungen beschrieb. In seinen späten Jahren starb er bei einem Autounfall.
In einer Gedenkfeier für den Genossen Guo Rugui würdigte die Zentrale Militärkommission (Zhongyang Junwei) ihn mit den Worten, er habe ein „aufregendes, verschlungenes, reiches und tiefes Leben“ geführt und „einen großen Beitrag zum Sieg des Krieges gegen Japan und zur Befreiung des Volkes“ geleistet.[4]
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zhongguo junshi shi 中国军事史 [Militärgeschichte Chinas] (1983–1991), Hrsg. Guo Rugui u. a.
- Zhongguō Kàng-Rì Zhànzhēng zhèngmìan zhànchǎng zuòzhàn jì 中国抗日战争正面战场作战记 [Kriegskampagnen in Chinas Anti-Japanischem Krieg]. Huang Yuzhang (Hrsg.). Jiangsu People’s Publishing House 2005, ISBN 7-214-03034-9 [1]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zentrale Sonderabteilung 中央特科[A 4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 20 shiji Zhongguo xueshu dadian: Junshikexue / 20世纪中国学术大典: 军事科学. Fujian jiaoyu chubanshe 福建教育出版社, 2002
- Iain Johnston, Alastair: Cultural Realism: Strategic Culture and Grand Strategy in Chinese History (Princeton Studies in International History and Politics (Paper), Band 75). 1998 (276-277)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Guo Rugui
- Guo Rugui, the spy lurking in the national army, turned to the army as commander of the army
- Jinian Zhongyang teke chengli jiushi zhounian (4) 纪念中央特科成立九十周年(4) (Zum 90. Geburtstag der Zentralen Sonderabteilung)
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ chinesisch 中國人民解放軍出版社, kurz Jiefangjun chubanshe 解放军出版社
- ↑ Ye Jianying (1898–1985), kommunistischer General; einer der Zehn Großen Marschälle
- ↑ chinesisch 中国人民解放军军事学院 (kurz 解放军军事学院 bzw. 南京军事学院)
- ↑ chinesisch 中国共产党中央特别行动科
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 纪念中央特科成立九十周年(4) (29. September 2017)
- ↑ Steen Ammentorp: Guo Rugui. In: generals.dk. Abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Zhongguo junshi shi: 中国军事史: 附卷历代战争年表. Band 1. Jie fang jun chu ban she, Bejing 1985, OCLC 1004330802.
- ↑ 纪念中央特科成立九十周年(4) (29. September 2017) (“惊险曲折、丰富深刻的一生”,“为抗日战争的胜利和人民的解放事业作出了重大贡献”)
Personendaten | |
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NAME | Guo, Rugui |
ALTERNATIVNAMEN | 郭汝瑰 (chinesisch); Kuo Ju-kuei |
KURZBESCHREIBUNG | chinesischer Militär, Spion und Militärschriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1907 |
GEBURTSORT | Tongliang, Sichuan |
STERBEDATUM | 1997 |