Hähnlein (Alsbach-Hähnlein)

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Hähnlein
Ortsteil von Alsbach-Hähnlein
Wappen von Hähnlein
Koordinaten: 49° 44′ N, 8° 34′ OKoordinaten: 49° 44′ 13″ N, 8° 34′ 19″ O
Höhe: 92 m ü. NHN
Fläche: 3,83 km²[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Eingemeindet nach: Alsbach
Postleitzahl: 64665
Vorwahl: 06257

Hähnlein (mundartlich: Hejne)[2] ist einer von drei Ortsteilen der Gemeinde Alsbach-Hähnlein im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Der Ort liegt im Westen der Gemeinde Alsbach-Hähnlein am Rand der Bergstraße in der Rheinebene und westlich der Bundesautobahn 5 und östlich der Bundesautobahn 67. Östlich von Hähnlein liegt Alsbach, südlich liegt Rodau (Landkreis Bergstraße) und westlich liegt Gernsheim (Landkreis Groß-Gerau).

Urkundlich erwähnt wurde Hähnlein das erste Mal 1333 im Lorscher Codex unter dem Namen Hennechen.[1] Den Kern der späteren Dorfsiedlung bildete der Hainer Hof, das spätere Rettungshaus und die heutige Bürgermeisterei. Schreibweisen des Ortsnamens wie Hainlin oder Hainlein zeigen, dass der Name von Hagen abstammt, also einer Siedlung im Wald. 1333 gehörte Hähnlein mit Dorf und Gütern Konrad von Bickenbach. Später gehörte das Dorf den Grafen Erbach zu Erbach und zum Amt Bickenbach. Als Folge der Bayrischen Fehde (1504/1505) gelangte Hähnlein in den Besitz der Landgrafschaft Hessen. 1571 besaßen die Grafen von Diez, Söhne des Landgrafen Philipp I. aus dessen morganatischer Ehe mit Margarethe von der Saale, das Dorf Hähnlein, während die Landgrafschaft Hessen die hohe Obrigkeit hatte. Nach dem Aussterben der Grafen von Diez fiel der Besitz 1577 den Landgrafen von Hessen-Darmstadt zu. In der Folgezeit gehörten Teile von Hähnlein zu Kurmainz, erst 1717 gelangte Hähnlein vollständig zu Hessen-Darmstadt.[1]

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Hähnlein:

»Hähnlein (L. Bezirk Bensheim) luth. Pfarrdorf; liegt 112 St. von Bensheim in einer feuchten, fast sumpfigen Gegend, und ist von zwei Seiten von einem Wiesengrund umgeben. Man zählt 114 Häuser und 743 Einw., die bis auf 3 Kath., 1 Reform und 42 Juden lutherisch sind. Hähnlein war ein Zugehör des Schlosses Tannenberg, und kam mit einem Theil dieser Herrschaft an einen Nebenzweig der Herrn von Bickenbach und von diesem an die Grafen von Erbach. Dieser Ort, den Hessen wahrscheinlich seit der bairischen Fehde besitzt, war früher nur ein Hof, und neben demselben lagen die Höfe Eschhof, Weilerhof, Schachhof, Spießhof, Kohlhof und Bauschhof. Diese Höfe gingen nach und nach ein und die Bewohner zogen sich nach Hähnlein. Nach dem 30jährigen Krieg bestand der Ort, aus 14 meistens menschenleeren Wohnungen. Der Qrt hatte eine kleine Kapelle; nachdem aber Alsbach zur eigenen Pfarrei erhoben worden, wurde Hähnlein dahin eingepfarrt. Indessen hatte der Ort 1727 eine neue Kirche erhalten, und 1741 wurde dieselbe zur Pfarrkirche erhoben.«[3]

Am 1. Januar 1977 wurden, im Zuge der Gebietsreform in Hessen, die bis dahin selbstständigen Gemeinden Alsbach und Hähnlein Kraft Landesgesetz zur neuen Gemeinde Alsbach zusammengeschlossen. Der Verwaltungssitz war Alsbach. Am 1. Januar 1978 wurde diese Gemeinde in Alsbach-Hähnlein umbenannt.[4] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Hähnlein angehört(e):[1][5][6]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Hähnlein 3276 Einwohner. Darunter waren 189 (5,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 582 Einwohner unter 18 Jahren, 1356 zwischen 18 und 49, 744 zwischen 50 und 64 und 594 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 1371 Haushalten. Davon waren 312 Singlehaushalte, 417 Paare ohne Kinder und 486 Paare mit Kindern, sowie 126 Alleinerziehende und 27 Wohngemeinschaften. In 252 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 939 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

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• 1629: 34 Hausgesesse[1]
• 1806: 600 Einwohner, 94 Häuser[7]
• 1829: 743 Einwohner, 114 Häuser[3]
• 1867: 988 Einwohner, 158 Häuser[10]
Hähnlein: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2011
Jahr  Einwohner
1791
  
525
1800
  
534
1806
  
600
1829
  
743
1834
  
747
1840
  
787
1846
  
897
1852
  
995
1858
  
1.010
1864
  
1.013
1871
  
1.021
1875
  
1.075
1885
  
1.144
1895
  
1.170
1905
  
1.288
1910
  
1.383
1925
  
1.499
1939
  
1.548
1946
  
2.043
1950
  
2.169
1956
  
2.062
1961
  
2.154
1967
  
2.283
1970
  
2.510
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
3.276
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; 1791[11]; 1800[12]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1829: 697 lutheranische (= 93,80 %), einen reformierten (= 0,13 %), 42 jüdische (= 5,66 %) und 3 katholische (= 0,40 %) Einwohner[3]
• 1961: 1481 evangelische (= 68,76 %), 202 katholische (= 9,38 %) Einwohner[1]

Bürgermeister und Schultheiße

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Schultheiße:

  • Johann Joseph Trarker (1653)
  • Georg Kuhn (1674)
  • Konrad Schleuning (1678)
  • Johann Nickel (1681 († 1699))
  • Johannes May (1700 († 1732))
  • Johann Valentin May (1730 († 1782))
  • Johann Jakob Rützert († 1773)
  • Johann Adam May (1785)
  • Johann Daniel Rechel (1789 († 1803))
  • Georg Daniel Flauaus (1803–1820)

Bürgermeister:

  • Valentin Vogel (1820-)
  • Peter Götz
  • Johannes Schäfer (1836-)[13]

Blasonierung: „In Rot ein goldbewehrter silberner Hahn (nach rechts schreitend).“[14]

Das Wappen wurde der damaligen Gemeinde Hähnlein im Landkreis Darmstadt am 22. Juli 1968 durch den Hessischen Innenminister genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.

Der Hahn soll redended für den Ortsnamen stehen, der sich aber nicht von Hahn, sondern von Hardt herleitet. Das Symbol ist schon auf einem 1622 verwendetem Gerichtssiegel zu sehen.[15]

Regelmäßige Veranstaltungen

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Commons: Hähnlein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
  4. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Zwingenberg) und Verwaltung.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 1. Januar 1977: Zusammenschluss mit der Gemeinde Alsbach zur Gemeinde Alsbach-Hähnlein.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Hähnlein, Landkreis Darmstadt-Dieburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Der Lions Club von Hejne. In: Darmstädter Echo. 14. Oktober 2014, archiviert vom Original; abgerufen im Oktober 2014.
  3. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg. Band 1. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt Oktober 1829, OCLC 312528080, S. 95 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 382 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. a b Verzeichnis der Ämter, Orte, Häuser, Einwohnerzahl. (1806)HStAD Bestand E 8 A Nr. 352/4. In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen), Stand: 6. Februar 1806.
  8. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 66, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  10. Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 34 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 129 (Online in der HathiTrust digital library).
  12. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 134 (Online in der HathiTrust digital library).
  13. Horst Seibert: Ansichten über Hähnlein, Eigenverlag, S. 14–15
  14. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Hähnlein, Landkreis Darmstadt, Regierungsbezirk Darmstadt vom 22. Juli 1968. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1968 Nr. 32, S. 1169, Punkt 887 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,2 MB]).
  15. Karl Ernst Demandt, Otto Renkhoff: Hessisches Ortswappenbuch. C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 104.
  16. Darmstädter Echo, Freitag, 16. Oktober 2015, S. 21
  17. Darmstädter Echo, Donnerstag, 26. November 2015, S. 20