Tuna (U-Boot, 1940)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von HMS Tuna)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tuna
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp U-Boot
Klasse Triton-Klasse
Bauwerft Scotts Shipbuilding and Engineering Company, Greenock
Kiellegung 13. Juni 1938
Stapellauf 10. Mai 1940[1]
Indienststellung 1. August 1940
Verbleib Im Juli 1946 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 83,97 m (Lüa)
Breite 8,11 m
Tiefgang (max.) 3,60 m
Verdrängung aufgetaucht: 1325 tn.l.
getaucht: 1573 tn.l.
 
Besatzung 62 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × Dieselmotor
2 × Elektromotor
Maschinen­leistung 2.500 PS (1.839 kW)
Propeller 2
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius aufgetaucht: 8000 sm (14816 km) bei 10 kn
getaucht: 80 sm (148 km) bei 4 kn sm
Tauchtiefe, max. 90 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
8,75 kn (16 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
15,25 kn (28 km/h)
Bewaffnung

HMS Tuna (Kennung: N94)[2] war ein U-Boot der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg.

Einsatzgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das U-Boot wurde hauptsächlich in der Nordsee und der Biskaya eingesetzt.

Im September 1940 versenkte die Tuna in der Biskaya die deutsche Prise Tirranna.[3] Das norwegische Schiff[4] war am 10. Juni 1940 von dem deutschen Handelsstörkreuzer Atlantis 675 Seemeilen ostsüdöstlich von Mauritius aufgebracht worden.[5] Die Tirranna hatte 274 Gefangene von der Atlantis an Bord. 87 der Schiffbrüchigen konnten nicht gerettet werden. 71 Inder, neun Briten und sechs Norweger starben; nur ein Unteroffizier der deutschen Prisenbesatzung war unter den Opfern.

Ebenfalls im September 1940 wurde das deutsche Katapultschiff Ostmark torpediert und versenkt.[3][6]

Am 7. Dezember 1942 setzte die Tuna im Mündungsgebiet der Gironde ein britisches Kommando an Land. Bei dem als Operation Frankton bezeichneten Spezialeinsatz wurden mehrere deutsche Schiffe durch Haftminen in flachem Wasser schwer beschädigt.[7] Lediglich zwei der zwölf angelandeten Kommandos überlebten die Operation.[8]

Am 14. April 1943 versenkte die Tuna das deutsche Typ-VII-C-Boot U 644.[9]

Die Tuna überstand den Krieg, wurde am 19. Dezember 1945 zur Verschrottung verkauft und im Juli 1946 in Briton Ferry (Wales) abgebrochen.

  • Lt.Cdr. Maurice Kildare Cavenagh-Mainwaring (4. Juli 1940 – 3. November 1941)[10]
  • Lt. Michael Beauchamp St. John (3. November 1941 – 21. April 1942)[11]
  • Lt. Richard Prendergast Raikes (24. August 1942 – 17. März 1943)[12]
  • Lt. Desmond Samuel Royst Martin (17. März 1943 – 8. Oktober 1943)[13]
  • Lt.Cdr. John Robert Garstin Harvey (8. Oktober 1943 – 10. November 1943)[14]
  • Lt. James Hugh Miller Somerville (10. November 1943 – 15. Februar 1944)[15]
  • Lt.Cdr. Leslie Frederick Lewis Hill (15. Februar 1944 – 21. November 1944)[16]
  • Lt.Cdr. Edward Dudley Norman (21. November 1944 – 1. Juni 1945)[17]
  • Lt.Cdr. Robert Love Alexander (1. Juni 1945 – Oktober 1945)[18]

Kampferfolge (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Datum
22. September 1940 Tuna torpedierte und versenkte vor der Gironde (Frankreich) 15 Seemeilen südwestlich von Soulac-sur-Mer bei 45° 19′ N, 1° 20′ W die Prise Tirranna (7230 BRT).[3][4][5]
24. September 1940 Tuna torpedierte und versenkte 35 Seemeilen südwestlich von Saint-Nazaire bei 47° 1′ N, 3° 2′ W das deutsche Katapultschiff Ostmark (1281 BRT).[3][6]
18. Dezember 1940 Tuna griff westlich der Gironde das italienische U-Boot Brin erfolglos mit Torpedos und Bordartillerie an. In der folgenden Nacht wurde westsüdwestlich der Gironde der französische Schlepper Chassiron (172 BRT) mit dem Deckgeschütz versenkt.[19]
7. Dezember 1942 Tuna landete eine britische Spezialeinheit im Mündungsgebiet der Gironde.[8] Zu den beschädigten Schiffen gehörten die Blockadebrecher Tannenfels,[20] Dresden und Portland und die französische Alabama der CGT.
7. April 1943 Tuna torpedierte und versenkte nordwestlich von Narvik bei 69° 38′ N, 5° 40′ W das deutsche U-Boot U 644.[9]
  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg. Motorbuchverlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01252-9.
  • Robert Hutchinson: Kampf unter Wasser – Unterseeboote von 1776 bis heute. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02585-X.
Commons: Tuna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Hutchinson und Bagnasco geben keine Auskunft zu den Stapelläufen der U-Boote der T-Klasse. Die Angaben zu Stapelläufen stammen aus dem uboat.net.
  2. Tuna bedeutet Thunfisch.
  3. a b c d Seekrieg im September 1940 auf www.wlb-stuttgart.de
  4. a b Tirranna auf www.warsailors.com/homefleet (englisch)
  5. a b Seekrieg im Juni 1940 auf www.wlb-stuttgart.de
  6. a b Luftwaffe Catapult vessels/Seaplane tenders
  7. Telegraph, 1. April 2011
  8. a b www.royalmarinesregimental.co.uk (Memento vom 8. September 2008 im Internet Archive)
  9. a b Seekrieg im April 1943 auf www.wlb-stuttgart.de
  10. Maurice Kildare Cavenagh-Mainwaring im uboat.net (englisch)
  11. Michael Beauchamp St. John im uboat.net (englisch)
  12. Richard Prendergast Raikes im uboat.net (englisch)
  13. Desmond Samuel Royst Martin im uboat.net (englisch)
  14. John Robert Garstin Harvey im uboat.net (englisch)
  15. James Hugh Miller Somerville im uboat.net (englisch)
  16. Leslie Frederick Lewis Hill im uboat.net (englisch)
  17. Edward Dudley Norman im uboat.net (englisch)
  18. Robert Love Alexander im uboat.net (englisch)
  19. Seekrieg im Dezember 1940 auf www.wlb-stuttgart.de
  20. Bericht und Bilder zur Tannenfels