Die Blüten stehen in deutlich doppeldoldigenBlütenständen zusammen. Die Hüllblätter fehlen oder sind mehrere, wenn vorhanden, dann ungeteilt. Die Hüllchenblätter sind meist vorhanden und zahlreich, seltener fehlend.[1]
Die überwiegend zwittrigen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Es sind meist deutliche Kelchzähne vorhanden, seltener fehlen sie. Die weißen, rötlichen, gelblichen oder grünlichen Kronblätter besitzen eine lange einwärts gebogenen Spitze und sind an der Umbiegestelle häufig ausgerandet. Der Fruchtknoten wie auch später die Frucht sind kahl.[1]
Die Früchte sind am Rücken (dorsal) stark abgeflacht, dadurch wird die Fugenfläche groß. Die Hauptrippen am Rand der flachen Spaltfrucht sind geflügelt. Die rückenständigen Hauptrippen springen deutlich vor. Unter den Tälchen gibt es je ein bis drei Ölstriemen, an der Fugenfläche zwei bis sechst. Der Griffel ist im Fruchtzustand ein- bis dreimal so lang wie das Griffelpolster. Der Fruchthalter ist frei und bis zum Grund gespalten.[1]
Die Gattung Peucedanum gehört zur Tribus Selineae in der Unterfamilie Apioideae innerhalb der Familie der Apiaceae.
Es wurden viele Arten der Gattung Peucedanum s. l. in andere Gattungen ausgegliedert, beispielsweise in DichoropetalumFenzl oder AfroligusticumC.Norman. Die nordamerikanischen Arten sind beispielsweise in LomatiumRaf. oder CymopterusRaf. Es gibt Autoren, bei denen nur noch acht bis zehn Arten in der Gattung Peucedanum s. str. verbleiben, die nur in Eurasien vorkommen.[5]
Die Gattung Peucedanum umfasst je nach Autor (8 bis 200) 100 bis 120[6] Arten (Auswahl):[5][2]
Peucedanum acauleR.H.Shan & M.L.Sheh: Dieser Endemit gedeiht auf alpinen Matten in Höhenlagen von etwa 3500 Metern nur in Huize im nordöstlichen Yunnan.[5]
Peucedanum adaeWoronow: Sie kommt in Georgien und im Kaukasusraum vor.[8]
Peucedanum aegopodioides(Boiss.) Vandas (Syn.: Cervaria aegopodioides(Boiss.) Pimenov): Sie kommt auf der Balkanhalbinsel, in der Türkei und im Kaukasusraum vor.[8]
Peucedanum alpinum(Schult.) B.L.Burtt & P.H.Davis (Syn.: Ormosolenia alpina(Schult.) Pimenov): Sie kommt auf Kreta und in der Türkei vor.[8]
Quirl-Haarstrang (Peucedanum altissimum(Mill.) Thell., Syn.: Peucedanum verticillare(L.) W.D.J.Koch ex DC., Tommasinia verticillaris(L.) Bertol.): Die europäische Heimat reicht von Österreich über die Schweiz bis Italien, Slowenien und Kroatien.[8]
Peucedanum ampliatumK.T.Fu: Dieser Endemit gedeiht in Höhenlagen von 1600 bis 2000 Metern nur im südöstlichen Shaanxi.[5]
Peucedanum angelicoidesH.Wolff: Sie gedeiht in Höhenlagen von 2500 bis 3000 Metern in den chinesischen Provinzen südwestliches Guizhou, Sichuan sowie nordwestliches Yunnan.[5]
Österreichischer Haarstrang (Peucedanum austriacum(Jacq.) W.D.J.Koch): Das Verbreitungsgebiet reicht von Frankreich und Italien bis zur Schweiz, Österreich, der Balkanhalbinsel bis Bulgarien und Rumänien.[8]
Peucedanum caucasicum(M.Bieb.) K.Koch (Syn.: Dichoropetalum caucasicum(M.Bieb.) Soldano, Galasso & Banfi): Sie kommt von der Türkei und dem Kaukasusraum bis zum Iran vor.[8]
Hirschwurz-Haarstrang (Peucedanum cervaria(L.) Lapeyr.): Das Verbreitungsgebiet umfasst Mitteleuropa und reicht bis Nordspanien, Italien, Albanien und Litauen.[8] Sie wird auch von manchen Autoren als Cervaria riviniGaertn. in die Gattung Cervaria gestellt.
Peucedanum guvenianumYıldırım & H.Duman: Sie wurde 2017 aus dem türkischen Westanatolien erstbeschrieben. Sie ist nur von einem Fundort in der Provinz Izmir bekannt.[6]
Peucedanum harry-smithii var. grande(K.T.Fu) R.H.Shan & M.L.Sheh: Sie gedeiht in Lücken zwischen Felsen in Trockentälern in Höhenlagen von 300 bis 2000 Metern in den chinesischen Provinzen westliches Hebei (nur im Xiaowutai Shan), südliches Shaanxi sowie nordöstliches NE Shanxi (nur in Wutai).[5]
Peucedanum harry-smithii var. harry-smithii(C.B.Clarke) Ridley (Syn.: Peucedanum hirsutiusculum(Y.C.Ma) V.M.Vinogradova, Peucedanum praeruptorum subsp. hirsutiusculumY.C.Ma): Sie gedeiht an Waldrändern, in Tälern und an Fließgewässern in Höhenlagen von 600 bis 2600 Metern in der südlichen Inneren Mongolei (im Daqing Shan sowie in Liangcheng) und in den chinesischen Provinzen südöstliches Gansu (nur in Pingliang), Hebei, westliches Henan (in Lingbao, Luoning), südliches Shaanxi (nur im Qin Ling), zentrales Shanxi (nur Taiyuan) sowie nordöstliches Sichuan (nur in Guangyuan).[5]
Peucedanum harry-smithii var. subglabrum(R.H.Shan & M.L.Sheh) R.H.Shan & M.L.Sheh: Sie gedeiht an Waldrändern und auf gestörten Standorten in Höhenlagen von etwa 1000 Metern in den chinesischen Provinzen südliches bis westliches Henan und südliches Shaanxi (in Hu sowie Shangzhou).[5]
Peucedanum henryiH.Wolff: Sie ist nur vom Holotypusbeleg bekannt und wurde an einem Berghang in Yichang im westlichen Hubei gesammelt.[5]
Peucedanum latifolium(M.Bieb.) DC.: Sie kommt in Kroatien, Serbien, Albanien, Rumänien, Moldawien, Ukraine, in europäischen Russland und im Kaukasusraum vor.[8]
Peucedanum ledebourielloidesK.F.Fu: Sie gedeiht in Höhenlagen von 400 bis 1000 Metern in den chinesischen Provinzen westliches Henan (nur in Lingbao) sowie südöstliches Shaanxi (nur im Hua Shan) vor.[5]
Peucedanum lhasenseC.B.Clarke ex H.Wolff: Sie wurde nur einmal (Holotypmaterial) im August 1904 durch Walton auf einem Hügel oberhalb Lhasa in Tibet gesammelt.[5]
Peucedanum longshengenseR.H.Shan & M.L.Sheh: Sie gedeiht an Waldrändern, an Berghängen und in Wiesen in Höhenlagen von 800 bis 2100 Metern in den chinesischen Provinzen nordöstliches Guangxi sowie südliches Jiangxi (nur Shangyou, Xunwu).[5]
Peucedanum longifoliumWaldst. & Kit.: Sie kommt in Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien, Mazedonien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Türkei, Georgien und im Nordkaukasus vor.[8]
Peucedanum macilentumFranchet: Sie gedeiht an grasigen Standorten an Berghängen in Höhenlagen von 3000 bis 4200 Metern im südwestlichen Sichuan (nur Miyi, Yanyuan) sowie nordwestlichen Yunnan (in Heqing, Tengchong, Weixi).[5]
Peucedanum mashanenseR.H.Shan & M.L.Sheh: Dieser Endemit gedeiht in Höhenlagen von etwa 300 Metern nur in Mashan im westlichen-zentralen Guangxi.[5]
Peucedanum medicum var. gracileDunn ex R.H.Shan & M.L.Sheh: Sie wurde 1986 erstbeschrieben. Sie gedeiht an feuchten Felshängen und an grasigen Standorten in Höhenlagen von etwa 1100 Metern in den chinesischen Provinzen Chongqing sowie südwestliches Hubei (nur in Hefeng, Lichuan).[5]
Peucedanum medicum var. medicum(C.B.Clarke) Ridley: Sie gedeiht an feuchten Felshängen und an grasigen Standorten in Höhenlagen von 700 bis 2000 Metern in den chinesischen Provinzen Chongqing, nördliches Guangdong (nur im Lian Xian), nordöstlichen Guangxi (nur Guanyang), östlichen Guizhou (nur Zhenyuan), westlichen Hubei (nur Badong, Jianshi), Hunan (nur Jishou, Shaoyang), westlichen Jiangxi (nur Lianhua, Wugong Shan) sowie nordöstlichen Sichuan (nur Wanyuan).[5]
Peucedanum morisoniiBesser ex Sprengel: Sie kommt in Kasachstan, in Sibirien und im nördlichen Xinjiang vor.[5]
Peucedanum nanumR.H.Shan & M.L.Sheh: Dieser Endemit gedeiht an trockenen Berghängen in Höhenlagen von 3500 bis 3800 Metern nur in Lhasa sowie Xigazê im südlichen Tibet.[5]
Echter Haarstrang (Peucedanum officinaleL.): Das Verbreitungsgebiet reicht von Südwest- und Südosteuropa bis Mitteleuropa und Großbritannien.[2] Es gibt mehrere Unterarten.
Berg-Haarstrang (Peucedanum oreoselinum(L.) Moench): Das Verbreitungsgebiet reicht von Europa bis zum Kaukasus.[2] Sie wird von manchen Autoren auch als Oreoselinum nigrumDelarbre in die Gattung OreoselinumMill. gestellt.
Peucedanum obtusifoliumSm.: Sie kommt in Griechenland und in der europäischen sowie asiatischen Türkei vor.[8]
Meisterwurz (Peucedanum ostruthium(L.) W.D.J.Koch): Das Verbreitungsgebiet reicht von Spanien und Frankreich bis Italien, die Balkanhalbinsel, die Schweiz, Österreich, Deutschland, Tschechien und Polen.[2]
Peucedanum praeruptorumDunn: Sie gedeiht an Waldrändern und an Grashängen in Höhenlagen von 200 bis 2000 Metern in den chinesischen Provinzen Anhui, Fujian, Gansu, Guangxi, Guizhou, Henan, Hubei, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, Sichuan sowie Zhejiang. Der „Wurzelstock“ ist in der traditionalen chinesischen Medizin unter dem Namen „qian hu“ wichtig.[5]
Peucedanum songpanenseR.H.Shan & F.T.Pu: Dieser Endemit gedeiht in lichten Birken-Wäldern und an Rändern von Kulturland in Höhenlagen von 2800 bis 3000 Metern nur in Songpan im nördlichen Sichuan vor.[5]
Peucedanum stepposumY.Huei Huang: Sie gedeiht in Steppen in Höhenlagen von 100 bis 1300 Metern im westlichen Heilongjiang (nur in Anda, Zhaodong), westlichen Jilin (nur in Shuangliao, Qian Gorlos) sowie nördlichen Liaoning (nur in Faku).[5]
Peucedanum terebinthaceum var. deltoideum(Makino ex Y.Yabe) Makino (Syn.: Peucedanum deltoideumMakino ex Y.Yabe): Sie kommt in Russland, Korea, Japan und in den chinesischen Provinzen nordöstliches Hebei (nur Xinglong), Heilongjiang (nur Yichun), südliches Jilin (nur Antu) sowie Liaoning (nur im Qian Shan) vor.[5]
Peucedanum terebinthaceum var. terebinthaceum(C.B.Clarke) Ridley (Syn.: Peucedanum paishanenseNakai, Peucedanum terebinthaceum var. paishanense(Nakai) Y.Huei Huang): Sie kommt in Sibirien, im östlichen Teil der Inneren Mongolei (nur im Großen Hinggan-Gebirge) und in den chinesischen Provinzen nordöstliches Hebei, Heilongjiang (nur Luobei,[9]Shangzhi), südliches Jilin (Antu), Liaoning (nur Anshan, Qian Shan) vor.[5]
Peucedanum turgeniifoliumH.Wolff (Syn.: Peucedanum pulchrumH.Wolff): Sie gedeiht in Höhenlagen von 2000 bis 3600 Metern im südlichen Gansu (nur Jonê, Têwo) und nördlichen Sichuan. Sie wird als Heilpflanze verwendet.[5]
Peucedanum venetum(Spreng.) W.D.J.Koch: Sie kommt in Spanien, Frankreich, Italien, in der Schweiz, in Slowenien und Kroatien vor.[8]
Peucedanum violaceumR.H.Shan & M.L.Sheh: Sie gedeiht in Höhenlagen von 2100 bis 3500 Metern nur im südöstlichen Tibet nur in Mainling sowie Nyingchi. Sie wird als Heilpflanze verwendet.[5]
Peucedanum wawrae(H.Wolff) Su ex M.L.Sheh: Sie gedeiht an Waldrändern und an Grashängen in Höhenlagen unterhalb von 500 Metern in Anhui (in Chaohu und Xiaoxian[10]), im nördlichen bis westlichen Jiangsu und in Shandong (am Tai Shan sowie in Zhifu).[5]
Peucedanum wulongenseR.H.Shan & M.L.Sheh: Sie gedeiht am Ufern von Fließgewässern und an steinigen Hängen in Höhenlagen von etwa 600 Metern nur im Gebiet der chinesischen Stadt Chongqing.[5]
Peucedanum yunnanenseH.Wolff: Diese Art ist nur vom Typusmaterial bekannt, das 1925 an Berghängen in einer Höhenlage von etwa 2000 Metern nur in Kunming in Yunnan gefunden wurde.[5]
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Nicht mehr zur Gattung Peucedanum gehört beispielsweise:
Peucedanum capense(Thunb.) Sond. → Notobubon capense(Eckl. & Zeyh.) Magee: Sie kommt nur in den südafrikanischen Provinzen Nord- sowie Westkap vor.
Peucedanum macrocarpumNutt. ex Torr. & A.Gray → Lomatium macrocarpum(Torrey & A.Gray) J.Coulter & Rose: Sie ist im westlichen bis zentralen Nordamerika verbreitet.
Peucedanum petitianumA.Rich. → Afroligusticum petitianum(A.Rich.) P.J.D.Winter: Sie kommt in Ostafrika vor.
Peucedanum winkleriH.Wolff, Peucedanum linderiC.Norman, Peucedanum aberdaricumChiov., → Afroligusticum linderi(C.Norman) P.Winter: Sie ist in der Demokratischen Republik Kongo, in Kenia, Tansania, Uganda, Malawi, Mosambik sowie Simbabwe verbreitet.
K. Spalik, J.-P. Reduron, S. R. Downie: The phylogenetic position of Peucedanum sensu lato and allied genera and their placement in tribe Selineae (Apiaceae, subfamily Apioideae). In: Plant Systematics and Evolution, Volume 243, Issue 3–4, 2004, S. 189–210. doi:10.1007/s00606-003-0066-2
She Menglan (佘孟兰 Sheh Meng-lan), Mark F. Watson: Peucedanum, S. 182–192 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 14: Apiaceae through Ericaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2005, ISBN 1-930723-41-5.
↑ abcdef
Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.
↑ abcdefghiPeucedanum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 30. Mai 2014.
↑ abPeucedanum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 24. Dezember 2019.
↑ abc
Hasan Yildirim, Hayri Duman: Peucedanum guvenianum (Apiaceae), a new species from West Anatolia, Turkey.Doga, Turkish Journal of Botany, Volume 41, November 2017, S. 600–608. doi:10.3906/bot-1701-56
↑Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
H. Askin Akpulat, Emine Akalın: Peucedanum ozhatayiorum (Apiaceae), a New Species from NE Turkey. In: Annales Botanici Fennici, Volume 47, Issue 1, 2010, S. 59–62. doi:10.5735/085.047.0107
Mehmet Sağıroğlu, Hayri Duman: Ferula brevipedicellata and F. duranii (Apiaceae), Two New Species from Anatolia, Turkey., Annales Botanici Fennici, Volume 47, Issue 4, 2010, S. 293–300. doi:10.5735/085.047.0405