Hadar-Dafna-Gebäude

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hadar-Dafna-Gebäude (Teilansicht von der Henrietta-Szold-Straße her)
Hadar-Dafna-Bau
Israel
Tel
Aviv

Das Hadar-Dafna-Gebäude (hebräisch בִּנְיָן הָדָר דַּפְנָה Binjan Hadar Dafnah, deutsch ‚Glanz-Dafnahs-Bau‘) ist ein Hochhaus-Komplex an den Sderot Scha'ul ha-Melech 39 (Scha'ul-ha-Melech-Allee) / Ecke Rechov Henrietta Szold (Henrietta-Szold-Straße) in Tel Aviv in Israel.

Der Gebäudekomplex wurde 1971 auf einem mehr als 30.000 Quadratmeter großen Grundstück als Büro- und Verwaltungsgebäude nach Plänen der israelischen Architektenbüros Ram Karmi und Grynhaus Architects im Stil des Brutalismus erbaut. Der winkelförmige Baukörper schließt das Eckgrundstück gegenüber den beiden Straßen ab. Er besteht aus vier teils gegeneinander versetzten und unterschiedlich hohen Teil-Baukörpern, die zwischen 9 und 14 Geschosse[1] aufweisen. Der langgestreckte, 12-geschossige Gebäudeflügel am Rechov Henrietta Szold (רְחוֹב הֶנְרִיֶיטָה סאלְד) steigt im Eckbereich zu den Sderot Scha'ul ha-Melech (שְׂדֵרוֹת שָׁאוּל המֶלֶךְ) auf 14 Stockwerke mit einer Gesamthöhe von etwa 56 m an und ist damit der höchste Teil-Baukörper. Der Gebäudekomplex umfasst mehr als 1.000 Büroräume sowie weitere Flächen für Verwaltung, kommunale Dienste und Gewerbe. Das Bauvorhaben wurde von der israelischen Meshulam Levinstein Contracting & Engineering Ltd. ausgeführt.[2][3][4]

Das Gebäude wurde als Büro- und Verwaltungsgebäude genutzt und beherbergte zudem ursprünglich Banken, eine Poststation und andere Nutzflächen;[3] heute dient es vor allem als Verwaltungssitz. So befanden sich dort u. a. verschiedene Abteilungen des israelischen Bildungsministeriums.[4][5] Außerdem ist das Gebäude Sitz der Staatsanwaltschaft für den Distrikt Tel Aviv.[6]

Nach verschiedenen Gerüchten und Medienberichten[7] wie Darstellungen in Romanen, etwa in Frederick Forsyths Faust Gottes,[8] Tim PowersThree Days to Never[9] oder Patrick Robinsons Nimitz Class,[10] sollen sich in dem Gebäude Einrichtungen des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad beziehungsweise dessen Zentrale in Tel Aviv befunden haben. Diese Angaben werden von den Aussagen einzelner ehemaliger Mossad-Agenten wie Victor Ostrovsky[11] oder Gad Schimron[12] gestützt.

Commons: Hadar Dafna Building – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bemerkung: Einzelne Quellen zählen ein Zwischengeschoss mit und geben so eine Gesamtzahl von „15 Geschossen“ an.
  2. Angaben zum Gebäudekomplex Hadar Dafna Buildings bei Emporis.de; abgerufen am 28. April 2013.
  3. a b Angaben zum Bauvorhaben Hadar Dafna – Tel Aviv bei der Meshulam Levinstein Contracting & Engineering Ltd. Tel Aviv; englisch, abgerufen am 28. April 2013.
  4. a b Vgl. Angaben zum Hadar Dafna building in: (JTA): 20 People Hospitalized by Fire. Auf: JTA Jewish News Archive vom 21. November 1978; englisch, abgerufen am 28. April 2013.
  5. מינהל הדיור ישכור ממושקוביץ 4,700 מ"ר ביד אליהו ב-16 דולר למ"רLink zur Webseite, auf: Globes vom 27. April 1998; hebräisch, abgerufen am 29. April 2013.
  6. Kontaktdaten der Staatsanwaltschaften in Israel (Memento des Originals vom 3. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.justice.gov.il, Ministerium der Justiz, abgerufen am 28. April 2013 (hebräisch)
  7. Gideon Levy: The Mossad's new mission: Mideast peace. In: Haaretz vom 5. Dezember 2010; englisch, abgerufen am 29. April 2013.
  8. Frederick Forsyth: Die Faust Gottes. Orbis Verlag, München 1998, ISBN 3-572-00940-5, S. 183.
  9. Tim Powers: Three Days to Never. Harper, New York 2006, ISBN 978-0-380-79837-7, S. 194 (englisch).
  10. Patrick Robinson: Nimitz Class. HarperPaperbacks, New York 1998, ISBN 0-06-109594-X, S. 198 (englisch; im Deutschen unter gleichem Titel erschienen beim Heyne-Verlag, München 1998, ISBN 3-453-12908-3).
  11. Vgl. Angaben in: Victor Ostrovsky: Der Mossad. Ein Ex-Agent enthüllt Aktionen und Methoden des israelischen Geheimdienstes. Taschenbuchausgabe. Droemersche Verlagsanstalt, München 1992, ISBN 3-426-77022-9, S. 48, 249.
  12. Vgl. Interviews mit Gad Schimron u. a. im Fernseh-Dokumentarfilm Lizenz zum Töten – Wie Israel seine Feinde liquidiert, Regie Egmont R. Koch, WDR/ARD 2013 (Kurzangaben zum Film. www.programm.ARD.de, 3. April 2013, abgerufen am 29. April 2013.)

Koordinaten: 32° 4′ 39,9″ N, 34° 47′ 27,4″ O