Haddamshausen

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Haddamshausen
Stadt Marburg
Koordinaten: 50° 47′ N, 8° 42′ OKoordinaten: 50° 46′ 48″ N, 8° 41′ 57″ O
Höhe: 195 (187–212) m ü. NHN
Fläche: 2,76 km²[1]
Einwohner: 500 (31. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 181 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 35041
Vorwahl: 06421
Karte
Lage von Haddamshausen in Marburg
Bild von Haddamshausen

Haddamshausen ist ein Stadtteil der Universitätsstadt Marburg im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Haddamshausen erfolgte unter dem Namen Hademeshusen im Jahr 1277.[3] Die heutige Kirche wurde 1953 eingeweiht. Sie ist Filialkirche von Oberweimar.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Juli 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Haddamshausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Marburg eingemeindet.[4][5] Für den Stadtteil Haddamshausen wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Haddamshausen angehört(e):[3][7]

Gerichte seit 1821

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Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Marburg wurde für die Verwaltung eingerichtet und das Landgericht Marburg war als Gericht in erster Instanz für Haddamshausen zuständig. 1850 wurde das Landgericht in Justizamt Marburg umbenannt.[12] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Marburg.[13][14] Auch mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen.

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Haddamshausen 501 Einwohner. Darunter waren 12 (2,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 60 Einwohner unter 18 Jahren, 201 zwischen 18 und 49, 126 zwischen 50 und 64 und 87 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 207 Haushalten. Davon waren 51 Singlehaushalte, 63 Paare ohne Kinder und 72 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 141 Haushaltungen leben keine Senioren.[15]

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
• 1577: 19 Hausgesesse
• 1630: 10 Mannschaften, 4 Witwen (1 dreispännige, 4 zweispännige Ackerleute)
• 1681: 10 hausgesessene Mannschaften
• 1838: Familien: 14 nutzungsberechtigte, 14 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 2 Beisassen
Haddamshausen: Einwohnerzahlen von 1746 bis 2019
Jahr  Einwohner
1746
  
131
1800
  
?
1834
  
184
1840
  
192
1846
  
189
1852
  
191
1858
  
189
1864
  
198
1871
  
168
1875
  
185
1885
  
188
1895
  
166
1905
  
169
1910
  
178
1925
  
186
1939
  
209
1946
  
289
1950
  
276
1956
  
283
1961
  
289
1967
  
307
1977
  
?
1987
  
446
1991
  
479
1995
  
534
2000
  
570
2005
  
559
2010
  
565
2011
  
501
2015
  
488
2019
  
500
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[3]; Stadt Marburg:1987–1998[16], 1999–2003[17], 2005–2010[18],2011–2015[19], 2019:[2]; Zensus 2011[15]

Historische Religionszugehörigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
• 1861: 188 evangelisch-lutheranische Einwohner
• 1885: 188 evangelische (= 100,00 %) Einwohner
• 1961: 279 evangelische (= 96,54 %), 10 katholische (= 3,46 %) Einwohner
• 1987: 348 evangelische (= 87,0 %), 40 katholische (= 9,0 %) Einwohner[16]

Historische Erwerbstätigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
• 1746: Erwerbspersonen: drei Leineweber, ein Schmied, zwei Wagner, drei Zimmerleute, ein Schneider, ein Müller, ein Spielmann, drei Tagelöhner.
• 1838: Familien: 14 Ackerbau, 11 Gewerbe, 5 Tagelöhner.
• 1961: Erwerbspersonen: 55 Land- und Forstwirtschaft, 52 Produktionsgewerbe, 20 Handel und Verkehr, 16 Dienstleistungen und Sonstiges.
Sitzverteilung im Ortsbeirat nach den Kommunalwahlen 2021
 
Insgesamt 3 Sitze
  • GLH: 3
  • GLH = Gemeinschaftsliste Haddamshausen

Für den Stadtteil Haddamshausen besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Haddamshausen.[6] Für die Sitzverteilung siehe die nebenstehende Grafik.[20] Ortsvorsteher ist Heinz-Konrad Debus.[21]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Das kulturelle Leben und das Dorfleben gestalten folgende Vereine:

  • Spielvereinigung Grün-Weiß
  • Gesangverein „Harmonie“ Haddamshausen/Cyriaxweimar
  • Taubenzüchterverein
  • Jugendclub (zusammen mit Cyriaxweimar)
  • „Bartclub Allnatal“
  • Straßengemeinschaft „Auf der Seite“
  • Freiwillige Feuerwehr Haddamshausen-Cyriaxweimar e. V.

Kulturdenkmäler

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Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Haddamshausen.

  • Im Ort gibt es ein Bürgerhaus mit Feuerwehrhaus, einen Kinderspielplatz, zwei Rasenplätze und zwei Tennisplätze.
  • Am nördlichen Ortsrand lag ehemals ein Standortübungsplatz, der sich auch in Bereiche der Nachbardörfer Cyriaxweimar und Wehrshausen erstreckte. Nach Auflösung aller Bundeswehrliegenschaften in Marburg im Jahr 1993 wurde der Standortübungsplatz zum Naturschutzgebiet erklärt.
  • Durch Haddamshausen verläuft die Landesstraße 3387.
Commons: Haddamshausen – Sammlung von Bildern

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Napoleonische Kriege.
  3. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  4. Trennung von Justiz (Landgericht Marburg) und Verwaltung
  5. Infolge des Deutschen Krieges.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 1. Juli 1974 als Ortsbezirk zur Stadt Marburg.

Einzelnachweise

  1. Marburger Zahlen von 2009–2010. In: Website der Stadt Marburg (pdf; S. 4)
  2. a b Haushalt 2021. (PDF; 6,6 MB) Einwohnerzahlen von 2019. In: Webauftritt. Stadt Marburg, S. 7, abgerufen im Juli 2021.
  3. a b c d e f Haddamshausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 18. November 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 387 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 161 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Marburg, abgerufen im Juli 2021.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Georg Landau: Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 370 (online bei HathiTrust’s digital library).
  9. Die Zugehörigkeit des Amtes Marburg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  10. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 107 f. (online bei Google Books).
  11. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
  12. Neueste Kunde von Meklenburg, Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S. 158 ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
  13. Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
  14. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 221–224http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10509837~SZ%3D237~doppelseitig%3D~LT%3DPr.%20JMBl.%20S.%20221%E2%80%93224~PUR%3D)
  15. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 70, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  16. a b Einwohnerzahlen von 1995 bis 1998. (PDF;  3,7 MB) In: Webauftritt. Stadt Marburg, S. 9 ff, abgerufen im Januar 2019.
  17. Einwohnerzahlen von 1999 bis 2003. (PDF;  7,75 MB) In: Webauftritt. Stadt Marburg, S. 8 ff, abgerufen im Januar 2019.
  18. Einwohnerzahlen von 2005 bis 2010. (PDF;  1,13 MB) In: Webauftritt. Stadt Marburg, S. 10 ff, abgerufen im Januar 2019.
  19. Einwohnerzahlen von 2011 bis 2016. (PDF;  46 kB) In: Webauftritt. Stadt Marburg, S. 4 ff, abgerufen im Januar 2019.
  20. Ergebnis der Ortsbeiratswahlen 2021 in Haddamshausen In: votemanager-gi.ekom21cdn.de
  21. Ortsbeirat Haddamshausen. In: Webauftritt. Stadt Marburg, abgerufen im August 2021.