Haidenaab (Speichersdorf)
Haidenaab Gemeinde Speichersdorf
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Koordinaten: | 49° 53′ N, 11° 49′ O |
Höhe: | 478 (464–490) m ü. NHN |
Einwohner: | 174 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 95469 |
Vorwahl: | 09275 |
Haidenaab ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Speichersdorf im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Haidenaab hat eine Fläche von 9,673 km². Sie ist in 1028 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 9409,23 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Beerhof, Göppmannsbühl am Bach, Göppmannsbühl am Berg, Lettenhof und Tauritzmühle.[4]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf liegt an der Haidenaab, einem westlichen Quellfluss der Naab. Die Bahnstrecke Nürnberg–Cheb trennt es vom direkt angrenzenden Nachbarort Göppmannsbühl am Berg. Nordöstlich des Ortes erstreckt sich das 75,44 ha große Naturschutzgebiet Haidenaabtal und Gabellohe. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße BT 18 (0,5 km südlich) bzw. nach Beerhof (1,7 km östlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde im Herzoglichen Urbar von 1285 als „Heydnab“ erstmals urkundlich erwähnt. Lehensherren waren das Kurfürstentum Bayern und die Landgrafschaft Leuchtenberg. 1792 umfasste das Herzogliche Lehen, das vom pfalz-neuburgischen Kastenamt Kemnath (3. Viertel: Oberndorfer Gezirk) verwaltet wurde, sechs Anwesen (2 je 1⁄1 Hoffuß, 3 je 1⁄2, 1 zu 1⁄3).[6] Das Leuchtenbergische Lehen umfasste sechs Anwesen (2 je 1⁄7, 1 zu 1⁄16, 3 je 1⁄32) und das Schloss. Daneben war das Rittergut Reislas mit vier Anwesen begütert.(1 zu 1⁄2, 3 je 1⁄3).[7]
Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Haidenaab gebildet. Zu diesem gehörten Beerhof, Göppmannsbühl am Bach, Göppmannsbühl am Berg, Lettenhof, Roslas und Tauritzmühle.[8] Zur Ruralgemeinde Haidenaab gehörten Beerhof, Göppmannsbühl am Bach, Lettenhof und Roslas.[9] Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kemnath.[10] 1946 wurde Roslas nach Mockersdorf umgemeindet,[9] zugleich wurde Göppmannsbühl am Berg mit Tauritzmühle eingegliedert.[11][12] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde am 1. Januar 1972 nach Speichersdorf eingemeindet.[13][14]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Haidenaab gibt es zwei Baudenkmale:
- Die Filialkirche St. Ursula in Haidenaab ist ein Walmdachbau mit Lisenengliederung und südlichem Chorflankenturm. Sie wurde 1734 von Georg Diller erbaut. Der Turm mit Spitzhelm stammt aus dem Jahr 1790.
- Das ehemalige Schloss (Haidenaab 15) ist ein zweigeschossiger Walmdachbau mit Lisenengliederung und Figurennische. Es wurde um 1700 errichtet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heribert Sturm: Kemnath: Landrichteramt Waldeck-Kemnath mit Unteramt Pressath (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7696-9902-5 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haidenaab in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 2. März 2023.
- Haidenaab in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 8. Dezember 2024.
- Haidenaab im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 8. Dezember 2024.
- Filiale Haidenaab, St. Ursula. Abgerufen am 19. September 2018.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 297 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Speichersdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Dezember 2024.
- ↑ Gemarkung Haidenaab (092503). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 8. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. Dezember 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. Dezember 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ H. Sturm: Kemnath, S. 223f.
- ↑ H. Sturm: Kemnath, S. 258f.
- ↑ H. Sturm: Kemnath, S. 318.
- ↑ a b H. Sturm: Kemnath, S. 329.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 43 (Digitalisat).
- ↑ H. Sturm: Kemnath, S. 328.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 90, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 26).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 432.
- ↑ Speichersdorf > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 7. Dezember 2024.