Haig (Stockheim)
Haig Gemeinde Stockheim
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Koordinaten: | 50° 17′ N, 11° 17′ O |
Höhe: | 334–353 m ü. NHN |
Fläche: | 2,17 km²[1] |
Einwohner: | 476[2] |
Bevölkerungsdichte: | 219 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 96342 |
Vorwahlen: | 09261, 09265 |
Schloss Haig in Stockheim-Haig
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Haig ist ein Gemeindeteil von Stockheim im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf Haig liegt am Haiger Bach, einem rechten Nebenfluss der Haßlach. Im Süden grenzen bewaldete Anhöhen des Frankenwalds an, ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. Die Staatsstraße 2708 führt an Mostholz vorbei nach Kaltenbrunn (3,4 km südwestlich) bzw. zur Bundesstraße 89 bei Haßlach bei Kronach (1,1 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Burggrub (1,4 km nordwestlich) bzw. nach Gundelsdorf zur Bundesstraße 85 (1,9 km südöstlich).[4]
Naturdenkmal Haiger Moor
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Haig ist bekannt wegen seines kleinen Schlosses und seiner Gastronomie. Hinter dem Sportplatz befindet sich das als Naturdenkmal geschützte Biotop Haiger Moor, ein verlandendes Übergangsmoor. Es ist die Heimat von Libellen, Moosbeeren, Hirse-Segge und anderen feuchtigkeitsliebenden Pflanzen und Tieren. Das Haiger Moor im Besitz des Bundes Naturschutz wird in regelmäßigen Abständen entbuscht, um den Moorcharakter zu erhalten. Der Bund Naturschutz hat das Moor als Ausgleichsmaßnahme für den Bau der 380-kV-Leitung in der Nähe erhalten.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Haig wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte von Anbeginn zum Hochstift Bamberg. Der Grundstein des Haiger Schlosses wurde 1731 gelegt.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Haig mit Neumühle eine Realgemeinde, bestehend aus 33 Anwesen (8 Fronsölden, 23 Tropfhäusern, 1 Tropfhaus mit Wirtschaft, 1 Mühle). Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Kronach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Rittergut Haig. Neben den Anwesen gab es ein Schloss, ein Pächterhaus und ein Bräuhaus, alles herrschaftliche Gebäude.[7]
Mit dem Ersten Gemeindeedikt wurde Haig dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Burggrub zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt entstand 1818 die Ruralgemeinde Haig, zu der Neumühle gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Herrschaftsgericht Mitwitz zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). 1849 wurde das Herrschaftsgericht aufgelöst und Haig dem Landgericht Kronach überwiesen. Ab 1862 gehörte Haig zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[8] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 2,171 km².[1]
Am 1. Januar 1975 wurde Haig im Zuge der Gebietsreform in Bayern in Stockheim eingegliedert.[9]
Die größten Vereine sind der Sportverein FC Wacker Haig, der Trachtenverein Haig und die örtliche Freiwillige Feuerwehr.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Bayerischen Denkmalliste sind drei Baudenkmäler aufgeführt:
- Katholische Filialkirche St. Anna (Haig)
- Schloss
- Wegkapelle
Die folgenden Häuser listete Tilmann Breuer in dem Buch Landkreis Kronach von 1964 mit ihren ursprünglichen Hausnummern als Kunstdenkmale auf. Sie werden in der Denkmalschutzliste nicht geführt, da sie entweder nicht aufgenommen, abgebrochen oder stark verändert wurden.
- Haus Nr. 20: Eingeschossiges Kleinhaus mit Satteldach, der Sturz der Haustür ist mit „18 NO 16“ bezeichnet.[10]
- Haus Nr. 21: Eingeschossiges Kleinhaus mit zur Hälfte abgewalmtem Mansarddach; die Umfassungsmauern sind massiv mit Eckpilastern, der Sturz der Haustüre enthält die Bezeichnung „M K. B H. C. M. 1831“.[10]
- Haus Nr. 39: Eingeschossiges Kleinhaus mit Halbwalmdach und massiven Umfassungsmauern, der Scheitelstein der Haustür ist mit „1839“ bezeichnet, der Türflügel ist gefeldert und geteilt.[10]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 144 | 304 | 301 | 314 | 352 | 383 | 425 | 399 | 401 | 351 | 359 | 353 | 380 | 411 | 431 | 388 | 411 | 372 | 454 | 580 | 578 | 534 | 472 | 502 | 452 |
Häuser[11] | 35 | 48 | 49 | 49 | 48 | 58 | 74 | 87 | 121 | ||||||||||||||||
Quelle | [8] | [12] | [12] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [12] | [20] | [12] | [21] | [12] | [22] | [12] | [12] | [12] | [23] | [12] | [1] | [24] | [25] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach Mariä Geburt in Glosberg gepfarrt.[13] Die protestantische Minderheit ist nach St. Laurentius in Burggrub gepfarrt.[18]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tilmann Breuer: Landkreis Kronach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 450619354, S. 55–57.
- Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 197 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haig. In: stockheim-online.de. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
- Haig in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Haig in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. Oktober 2020.
- Haig im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 19. Oktober 2020.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 689 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Stockheim: offizielle Einwohnerzahlen der Gemeinde Stockheim ( vom 8. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 8. März 2016
- ↑ Gemeinde Stockheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Oktober 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie.).
- ↑ https://www.landkreis-kronach.de/natur-kultur-tourismus/natur-und-landschaft/naturdenkmaeler/haiger-moor/
- ↑ Haig auf der Website stockheim-online.de
- ↑ H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 476. Hier werden unter Einberechnung von bewohnten herrschaftlichen Gebäuden abweichend 35 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 583.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 689 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b c T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 57.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 wurden diese als „Wohngebäude“ bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 887, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1059, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 53 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1005 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1055 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1089 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 937 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 158 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 312 (Digitalisat).