Hamm (vestisch-märkisches Adelsgeschlecht)
Hamm (auch: Hamme) ist der Name eines erloschenen vestisch-märkischen Adelsgeschlechts.
Die Familie ist zu unterscheiden von dem bergisch-märkischen Adelsgeschlecht Hamm, dem münsterischen Briefadelsgeschlecht Hamm, dem münsterischen Patriziergeschlecht Hamm und dem kölnischen Patriziergeschlecht Hamm.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über den Stammsitz des Geschlechts gibt es unterschiedliche Angaben. Max von Spießen stellt als Stammsitz Haus Hamm bei Buer im Vest Recklinghausen fest.[1] Auch Anton Fahne behauptet, dass das Geschlecht nach einem Rittersitz im Vest Recklinghausen benannt ist.[2] Nach Leopold von Ledebur und Ernst Heinrich Kneschke stammte das Adelsgeschlecht jedoch aus der Grafschaft Mark, wo schon 1342 ein Knappe Johannes de Hamme einer in Altenbochum ausgestellten Urkunde sein Siegel anhing. Den Stammsitz vermuten sie im Dorf Hamme im Kirchspiel Bochum. Aufgrund der Wappenverwandtschaft vermuten sie ferner eine Stammesverwandtschaft mit denen von Altenbockum. Ledebur und Kneschke benennen darüber hinaus aber auch die Möglichkeit einer Herkunft von einem Dorf Hamm unweit Recklinghausen.[3][4]
Ein Arnd von Hamm besaß 1437 Bockum im Kirchspiel Datteln bei Recklinghausen. Außerdem hatte er 1437 Haus Uhlenbrock im Kirchspiel Castrop von Herzog Adolf von Kleve als Lehen und Offenhaus empfangen.[5] Später besaß die Familie auch Wittering bei Gladbeck. 1791 war die Familie noch im Besitz von Haus Ahr zu Voerde.[2][3][6]
Die Familie erlosch im Mannesstamm mit dem Tod von Friedrich Christian von Hamm, der 1797 noch lebte.[7] Die Letzte des Geschlechts war dessen Schwester Maria Theresia Freiin von Hamm zu Hamm († 1821).
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Silber ein roter Ring. Auf dem Helm mit rot-silbernen Helmdecken zwei grüne Stauden mit je drei silbernen Blumen (Maiglöckchen) von dem Ring zusammengehalten.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Fahne: Geschichte der kölnischen, jülichschen und bergischen Geschlechter in Stammtafeln, Wappen, Siegeln und Urkunden. Band 2, Köln 1854, S. 54.
- Anton Fahne: Geschichte der Westphälischen Geschlechter unter besonderer Berücksichtigung ihrer Uebersiedelung nach Preußen, Curland und Liefland, mit fast 1200 Wappen und mehr als 1300 Familien, Heberle, Köln 1858, S. 191 (Google Bücher).
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 4: Graffen – Kalau v. Kalheim. Leipzig 1863, S. 176 f. (Google Bücher).
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1: A–K, Berlin 1855, S. 314 (digitale-sammlungen.de).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Wappengrafiken von Adolf Matthias Hildebrandt, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 64 (Hamm II) (uni-duesseldorf.de); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 155 (Hamm II) (uni-duesseldorf.de).
- Ingo Tenberg: Der Rittersitz Haus Ahr. Die Geschichte des Voerder Herrengutes und seiner Bewohner. Norderstedt 2020, S. 14 ff. (Google Bücher).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Hamm (Buer) auf wiki.genealogy.net.
- Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, W 101 / Aufschwörungstafeln, Nr. 531,0 mit Digitalisat der Aufschwörungstafel des Friedrich Christian von Hamm, 1778.
- Peter Marnitz: Vom Adelssitz zum Werksgelände, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 26. Oktober 2011, abgerufen am 4. April 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Spießen (1901–1903), S. 64.
- ↑ a b Fahne (1853), S. 54.
- ↑ a b Ledebur (1855), S. 314.
- ↑ Kneschke (1863), S. 176 f.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland, AA 0057 / Mark, Lehen AA 0057, Nr. 37 (mit Digitalisat der Urkunde und des Siegels), abgerufen am 6. April 2024.
- ↑ Kneschke (1863), S. 177.
- ↑ Testament des Friedrich Christian von Hamm, 1797 (PDF, 24 KB), abgerufen am 4. April 2024.