Überprüft

Handball-Gauliga Niedersachsen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Handball-Gauliga Niedersachsen (ab 1939: Handball-Bereichsklasse Niedersachsen) war eine der obersten deutschen Feldhandball-Ligen in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie bestand von 1933 bis 1942.

Vorgänger der Handball-Gauliga Niedersachsen war die Norddeutsche Feldhandball-Meisterschaft, welche vom Norddeutschen Sportverband (NSV) ausgetragen wurde und dessen Sieger sich für die von der Deutsche Sportbehörde für Leichtathletik organisierte Deutsche Feldhandballmeisterschaft qualifizierte. Im Zuge der Gleichschaltung wurde der NSV und die anderen regionalen Feldhandball-Verbände in Deutschland wenige Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 aufgelöst. An deren Stelle traten anfangs 16 Handball-Gauligen, deren Sieger sich für die nun vom Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen organisierte Deutsche Feldhandballmeisterschaft qualifizierten. Das Verbandsgebiet des NSV wurde dabei aufgeteilt, Vereine aus dem heutigen Niedersachsen und Bremen spielten fortan in der Gauliga Niedersachsen.

Die Feldhandball-Gauliga Niedersachsen startete 1933 mit zwei Staffeln. Zur kommenden Spielzeit wurde der Spielbetrieb auf eine Gruppe mit zehn Teilnehmern verkleinert. Insgesamt sechs Mannschaften konnten sich mindestens einmal die Gaumeisterschaft sichern. Während Mitte der 1930er-Jahre Vereine aus Hannover die Gauliga dominierten, gewann nach Beginn des Zweiten Weltkrieges mit TuRa Gröpelingen ein Verein aus Bremen dreimal hintereinander die Gaumeisterschaft. Bei den Deutschen Feldhandballmeisterschaften konnten sich die Vertreter aus dem Gau Niedersachsen jedoch nie durchsetzen, in den meisten Fällen schieden die Gauvertreter aus Niedersachsen bereits in den ersten Runden aus.

1942 wurde der Sportbereich Niedersachsen kriegsbedingt aufgelöst und die Vereine den neuen, kleineren Gauligen Südhannover-Braunschweig und Weser-Ems zugeteilt.

Meister der Handball-Gauliga Niedersachsen 1934–1942

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison Meister Gauliga
Niedersachsen
Abschneiden
deutsche Meisterschaft
Deutscher Meister
1933/34 SV Limmer 1910 Vorrunde Polizei SV Darmstadt
1934/35 Polizei SV Hannover Gruppenzweiter Gruppe 2 Polizei SV Magdeburg
1935/36 Post SV Hannover Gruppendritter Gruppe 2 MSV Hindenburg Minden
1936/37 MSV Hannover Gruppendritter Gruppe 3 MTSA Leipzig
1937/38 Post SV Hannover Gruppendritter Gruppe 3 MTSA Leipzig
1938/39 MSV Lüneburg Gruppenvierter Gruppe 2 MTSA Leipzig
1939/40 TuRa Gröpelingen Zwischenrunde Lintforter SpV
1940/41 TuRa Gröpelingen Ausscheidungsrunde SV Polizei Hamburg
1941/42 TuRa Gröpelingen Vorrunde SG OrPo Magdeburg

Rekordmeister der Gauliga Niedersachsen ist TuRa Gröpelingen, der die Meisterschaft insgesamt drei Mal gewinnen konnte.

Verein Titel Jahr
TuRa Gröpelingen 3 1940, 1941, 1942
Post SV Hannover 2 1936, 1938
SV Limmer 1910 1 1934
Polizei SV Hannover 1 1935
MSV Hannover 1 1937
MSV Lüneburg 1 1939

Die Gauliga wurde in dieser Spielzeit in zwei Staffeln ausgetragen, deren Sieger im Finale die Gaumeisterschaft ausspielten. Abschlusstabellen der beiden Staffeln sind derzeit nicht überliefert. Da beide Staffelsieger im Finale je ein Spiel gewannen und eine Addition der Ergebnisse nicht vorgesehen war, kam es am 8. April 1934 zu einem Entscheidungsspiel.

Ergebnis
SV Limmer 1910 3:2 SuS Hannover
SuS Hannover 5:2 SV Limmer 1910
SV Limmer 1910 6:5 n. V. SuS Hannover

Folgende Abschlusstabelle ist überliefert:[1]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
 1. Polizei SV Hannover  16  12  2  2 141:830 1,70 26:60
 2. MTV Braunschweig  16  12  0  4 142:107 1,33 24:80
 3. TSV 1887 Hannover  16  7  4  5 095:900 1,06 18:14
 4. Post SV Hannover  16  8  2  6 101:970 1,04 18:14
 5. TC 1892 Limmer  16  8  1  7 100:990 1,01 17:15
 6. SV Limmer 1910 (M)  16  6  3  7 088:950 0,93 15:17
 7. VSK Gröpelingen  16  4  3  9 080:111 0,72 11:21
 8. SC Germania List  16  4  1  11 105:112 0,94 09:23
 9. TK Hannover  16  2  2  12 088:147 0,60 06:26
10. Hannover 96 a  0  0  0  0 000:000 1,00 00:00
a 
zurückgezogen
Legende
Qualifikation Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1934/35
Absteiger in die Bezirksklassen
(M) Titelverteidiger
(N) Aufsteiger
Pl. Verein Sp. Tore Punkte
1. Post SV Hannover 16 155:890 28–40
2. MSV Reiter 18 Hannover (N) 16 131:770 24–80
3. Polizei SV Hannover (M) 16 138:114 20–12
4. MTV Braunschweig 16 150:149 16–16
5. SV Blau-Weiß Gröpelingen 16 102:119 15–17
6. SC Germania List 16 138:149 14–18
7. TC 1892 Limmer 16 112:121 13–19
8. TSV 1887 Hannover-Hainholz 16 122:123 11–21
9. SV Limmer 1910 16 068:175 03–29
10. MSV Harburg (N) zurückgezogen
Legende
Qualifikation Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1935/36
Absteiger
(M) Titelverteidiger
(N) Aufsteiger

Eine Abschlusstabelle ist nicht überliefert, folgende Mannschaften nahmen teil:

Eine Abschlusstabelle ist nicht überliefert, folgende Mannschaften nahmen teil:

Pl. Verein Sp. Tore Punkte
1. MSV Lüneburg a 16 214:610 31–10
2. Post SV Hannover (M) 16 139:860 25–70
3. MSV IR 73 Hannover a 16 152:820 22–10
4. TuRa Gröpelingen 16 117:940 21–11
5. MTV Braunschweig 16 129:132 16–16
6. SV Arminia Hannover (N) 16 103:156 11–21
7. SV Limmer 1910 (N) 16 088:153 08–24
8. SC Germania List 16 081:145 07–25
9. TSV 1887 Hannover-Hainholz 16 074:188 03–29
a 
Zog sich nach der Spielzeit aus der Gauliga zurück.
Legende
Qualifikation Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1938/39
Absteiger
(M) Titelverteidiger
(N) Aufsteiger
Pl. Verein Sp. Tore Punkte
1. TuRa Gröpelingen 7 51:28 12–20
2. Post SV Hannover 7 84:32 12–20
3. Braunschweiger SV 22 (N) 6 33:31 09–30
4. TV Grambke-Bremen (N) 5 25:49 05–50
5. SV Arminia Hannover 6 23:31 04–80
6. MTV Braunschweig 4 24:41 03–50
7. TSV 1874 Linden (N) 7 38:51 03–11
8. SV Limmer 1910 6 16:31 00–12
Legende
Qualifikation Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1939/40
Absteiger
(M) Titelverteidiger
(N) Aufsteiger

Entscheidungsspiel Platz 1

Ergebnis
TuRa Gröpelingen 11:80 Post SV Hannover

1940/41–1941/42

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abschlusstabellen der einzelnen Gauligaspielzeiten sind derzeit nicht überliefert.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bremische Zeitung Nr. 91/1935. Digitalisat der Universität Bremen, 1. April 1935, abgerufen am 23. Juni 2022.