Hans Anand Pant
Hans Anand Pant (* 1962 in Essen) ist ein deutscher Erziehungswissenschaftler, Hochschullehrer und seit 2022 Direktor der Abteilung Fachbezogener Erkenntnistransfer (FET) am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel. Damit verbunden ist das Deutsche Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anand studierte seit 1983 Psychologie und Soziologie an der Philipps-Universität Marburg und promovierte 1998 zum Dr. phil in Psychologie an der FU Berlin mit einer Dissertation HIV-Infektionen bei Drogenkonsumenten. Sozialepidemiologische Befunde zur Ätiologie durch Metaanalysen und Primärdatenanalysen. Er erhielt den Ernst-Reuter-Preis der FU Berlin (Preis für die fachübergreifend beste Dissertation). Darauf wurde er dort Assistent bei Dieter Kleiber. 2003/04 war er Gastwissenschaftler und –dozent an der University of Michigan (Ann Arbor, USA), am Institute for Research on Women and Gender (Susan Nolen-Hoeksema)[1] und an der Stanford University (Palo Alto, USA), Department of Psychology, Stanford Mood and Anxiety Disorders Laboratory (Ian Gotlib).[2] Von 2007 bis 2010 war er wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg (ISQ). Seit 2010 war er Professor für Erziehungswissenschaftliche Methodenlehre an der Humboldt-Universität zu Berlin und leitete mit Petra Stanat das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) bis 2015. Seit 2011 war er in der Jury für den Deutschen Schulpreis der Robert-Bosch-Stiftung, von 2015 bis 2021 daneben Geschäftsführer der Deutschen Schulakademie dieser Stiftung.[3] Im Oktober 2022 trat er die Stelle als Direktor am IPN an.
Zu den Arbeitsschwerpunkten gehören die Validität von Kompetenzmessung im Schul- und Hochschulbereich, Implementationsforschung und der Transfer von Innovationen im Bildungsbereich.
Auf dem Bildungsgipfel der Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger im März 2023 in Berlin[4] hielt Pant ein Impulsreferat über Bildungsgerechtigkeit: Lehrer müssten bei der Leistungsbeurteilung mit einem Mix dreier Gerechtigkeitsvorstellungen umgehen: mit Verteilungsgerechtigkeit, Anerkennungsgerechtigkeit und Teilhabegerechtigkeit. In den drei bisherigen Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der KMK herrsche die sogenannte Teilhabegerechtigkeit vor.[5]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit Lena Schmitz und Toni Simon: Heterogene Lerngruppen und adaptive Lehrkompetenz. Skalenhandbuch zur Dokumentation des IHSA-Erhebungsinstruments. Waxmann, Münster 2020, ISBN 978-3-8309-4065-4.
- mit Olga Zlatkin-Troitschanskaia, M. Tepper, C. Lautenbach (Hrsg.): Student Learning in German Higher Education. Innovative Measurement Approaches and Research Results. Springer VS, Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-8309-4065-4.
- mit Silvia-Iris Beutel: Lernen ohne Noten: Alternative Konzepte der Leistungsbeurteilung, Kohlhammer, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-17-034270-5.
- mit Silvia-Iris Beutel und Katrin Höhmann: Handbuch Gute Schule. Sechs Qualitätsbereiche für eine zukunftsweisende Praxis. 2. Auflage. Kallmeyer, Seelze 2017, ISBN 978-3-7727-1064-3.
- mit Olga Zlatkin-Troitschanskaia u. a.: Modeling and Measuring Competencies in Higher Education Approaches to Challenges in Higher Education Policy and Practice. Springer VS, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-658-15485-1.
- mit Dirk Richter: Lehrerkooperation in Deutschland. Eine Studie zu kooperativen Arbeitsbeziehungen bei Lehrkräften der Sekundarstufe I. Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2016.
- mit Petra Stanat: Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Schulleistungserhebungen. Springer VS, 2015, ISBN 978-3-658-06603-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutsches Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM). Abgerufen am 24. Oktober 2022.
- Pant, Hans Anand IPN. Abgerufen am 24. Oktober 2022.
- Kompetenzmessung: „Das ist ein wichtiger Spiegel für das Bildungssystem.“ - bildungsklick.de. Abgerufen am 24. Oktober 2022.
Einzelbelege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Welcome | The Institute for Research on Women and Gender. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
- ↑ Werdegang / Dr. Hans Anand Pant. 31. August 2006, abgerufen am 24. Oktober 2022.
- ↑ Lebenslauf Prof. Dr. Hans Anand Pant. HU Berlin, abgerufen am 24. Oktober 2022.
- ↑ Redaktion: BMBF LS5 Internetredaktion: BMBF-Bildungsforschungstagung - BMBF Empirische Bildungsforschung. Abgerufen am 15. März 2023.
- ↑ Heike Schmoll, Berlin: Bildungsgipfel in Berlin: Ein Treffen im kleinsten Kreis. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 15. März 2023]).
Personendaten | |
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NAME | Pant, Hans Anand |
ALTERNATIVNAMEN | Pant, Hans A. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildungsforscher |
GEBURTSDATUM | 1962 |
GEBURTSORT | Essen |