Hawleyit
Hawleyit | |
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Hawleyit-Kruste aus Nagylápafõ (Mátra-Gebirge, Ungarn) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Symbol |
Hwl[1] |
Chemische Formel | CdS |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
II/C.01 II/C.01-020 2.CB.05a 02.08.02.06 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol | 43m |
Raumgruppe | F43m |
Gitterparameter | a = 5,838 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Formeleinheiten | Z = 4 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 2,5 bis 3 |
Dichte (g/cm3) | 4,87 (berechnet) |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | hellgelb |
Strichfarbe | hellgelb |
Transparenz | Bitte ergänzen |
Glanz | Bitte ergänzen |
Hawleyit, chemisch β-Cadmiumsulfid, ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CdS und bildet hellgelbe, feinkörnig-pulvrige Überzüge auf Mineralen wie Sphalerit oder Siderit.
Etymologie und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Mineral wurde erstmals 1954 von R.J. Traill und J.W. Boyle in der Hector-Calumet-Mine im Gebiet von Mayo im kanadischen Yukon-Territorium gefunden. Sie benannten es nach dem kanadischen Mineralogie-Professor James Edwin Hawley.[2]
Klassifikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Systematik nach Strunz wird Hawleyit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Coloradoit, Stilleit, Rudashevskyit, Polhemusit, Sphalerit, Metacinnabarit und Tiemannit die Sphaleritgruppe. In der 9. Auflage bildet es mit diesen Mineralen und Sakuraiit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.
In der Systematik nach Dana bildet es mit Coloradoit, Stilleit, Rudashevskyit, Sphalerit, Metacinnabarit und Tiemannit die Sphalerit-Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[3]
Modifikationen und Varietäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hawleyit ist dimorph zu Greenockit, dies ist die hexagonale α-Modifikation des Cadmiumsulfides in der Natur. Dies ist vergleichbar mit den Zink-Analoga Sphalerit (kubisch) und Wurtzit (hexagonal).
Bildung und Fundorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hawleyit bildet sich sekundär durch Fällung aus meteorischem Wasser in Spalten und Brüchen des Erzes. Es ist vergesellschaftet mit Sphalerit, Siderit und Greenockit.
Neben der Typlokalität fand man Hawleyit unter anderem in Broken Hill und Kambalda in Australien, dem Montafon in Österreich, Theux und Andenne in Belgien, der Tanco-Mine in Kanada, Cerro Blanco und Caracoles in Chile, Komňa in Tschechien, Pinols in Frankreich, dem Schauinsland in Deutschland, Laurion in Griechenland, Nagylápafõ in Ungarn, Kolar in Indien, Killimor in Irland, Gadoni in Italien, Konan in Japan, Te Aroha in Neuseeland, Drammen in Norwegen, La Unión in Spanien, Martigny in der Schweiz, Tadschikistan, Ashover in England sowie mehreren Fundorten in den Vereinigten Staaten gefunden.[4]
Kristallstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hawleyit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe mit dem Gitterparameter a = 5,838 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. Die Struktur entspricht damit der Sphalerit-Struktur.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
- ↑ R.J. Traill und J.W. Boyle: Hawleyite, isometric cadmium sulphide, a new mineral. In: American Mineralogist. 1955, 40, S. 555–559 (Volltext; PDF; 325 kB).
- ↑ New Dana Classification of Sulfide Minerals
- ↑ Hawleyit bei mindat.org (engl.)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hawleyit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).