Heina
Heina Gemeinde Morschen
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Koordinaten: | 51° 5′ N, 9° 36′ O |
Höhe: | 284 m ü. NHN |
Fläche: | 4,47 km² |
Einwohner: | 224 (2014)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 50 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Postleitzahl: | 34326 |
Vorwahl: | 05664 |
Heina ist ein Ortsteil der Gemeinde Morschen im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heina liegt auf der rechten Seite des Fuldatales in einer Senke am Südhang des Wildsberges, im Osten des Kreisgebietes an den Ausläufern des Knüllgebirges. Südwestlich von Heina verlaufen die Bundesstraße 83 und die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg. Die Bahnstrecke führt in Ortsnähe durch den Wildsbergtunnel.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Heina erfolgte im Jahr 1299 unter dem Namen Indagine in einer Urkunde des Klosters Breitenau.[2] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[2] Indagine (1316), Hayn (1346) und zum Heine (1465).
Der Ort gehörte zum Gericht Morschen, welches dem Kloster Haydau gehörte. Seit der Reformation gehörte Heina zum Amt Spangenberg.[3]
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Die Gemeinde Morschen wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 1. Januar 1974 kraft Landesgesetz durch den Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden Altmorschen, Heina, Konnefeld und Neumorschen gebildet. Zuvor waren bereits die Gemeinden Binsförth (am 1. April 1972), Eubach (am 1. Juli 1971)[4] und Wichte (am 31. Dezember 1971) in die Gemeinde Altmorschen eingemeindet worden. Altenmorschen wurde Sitz der Gemeindeverwaltung.[2][5] Gleichzeitig mit dem Zusammenschluss zur Gemeinde Morschen wechselte diese in den neu gebildeten Schwalm-Eder-Kreis.[6] Für alle ehemaligen Gemeinden von Morchen wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Heina 228 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 36 Einwohner unter 18 Jahren, 102 zwischen 18 und 49, 42 zwischen 36 und 64 und 45 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 96 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 24 Paare ohne Kinder und 36 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 63 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Einwohnerentwicklung
• 1585: | 25 Haushaltungen[2] |
• 1747: | 24 Haushaltungen[2] |
Heina: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2014 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 257 | |||
1840 | 277 | |||
1846 | 275 | |||
1852 | 289 | |||
1858 | 285 | |||
1864 | 281 | |||
1871 | 238 | |||
1875 | 240 | |||
1885 | 196 | |||
1895 | 200 | |||
1905 | 201 | |||
1910 | 198 | |||
1925 | 218 | |||
1939 | 210 | |||
1946 | 322 | |||
1950 | 310 | |||
1956 | 236 | |||
1961 | 229 | |||
1967 | 229 | |||
1970 | 223 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 228 | |||
2014 | 224 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [6]; Gemeinde Morschen:[1]; Zensus 2011[8] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 196 evangelische (= 100 %) Einwohner[2] |
• 1961: | 225 evangelische (= 98,25 %), zwei katholische (= 0,87 %) Einwohner[2] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Heina besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Heina) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[7] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 61,54 %. Alle Kandidaten gehörten der „Gemeinschsftsliste Heina“ an.[9] Der Ortsbeirat wählte Miriam Lohr zur Ortsvorsteherin.[10]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heina besteht aus einem alten Ortskern mit Fachwerkhäusern, die sich um die Wehrkirche gruppieren, und einem äußeren Ring mit Häusern neueren Baudatums. Die Dorfgemarkung ist landwirtschaftlich geprägt.[11]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Man erreicht Heina von Altmorschen aus durch das Waldbachtal über die Kreisstraße 133. Der nächste Bahnhof liegt in Altmorschen an der Strecke Kassel-Bebra.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Historischer Ortskern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um eine spätmittelalterliche Wehrkirche (im Kern 16. Jahrhundert, 1783 erneuert) aus Feldsteinen gruppieren sich Fachwerkhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts. Dem ländlichen Charakter der Ortschaft entsprechend schließen sich an die Gebäude zum Teil bis heute betriebene Bauernhöfe an. Nahe der Kirche hat sich ein steinerner Gerichtstisch erhalten.
Gipfelkreuz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einer regionalen Überlieferung soll Bonifatius 723 n. Chr. südlich von Heina auf einer exponierten Anhöhe hoch über dem Fuldatal gepredigt haben. Aufgrund des Andrangs bei seiner Predigt wird diese Flur „Gedränge“ genannt. Eine Eiche, die an dieser Stelle wuchs, soll von Bonifatius gefällt worden sein. In Erinnerung daran wurde 2001 ein neuer Eichbaum gepflanzt und ein Gedenkstein mit Erinnerungstafel aufgestellt. Ostern 2012 wurde ein neues Gipfelkreuz aus Holz für Andachten errichtet. An dem Kreuz vorbei führt der Jakobsweg.
Wildsberghütte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das als Grillplatz und Ausflugsziel frequentierte Blockhaus steht auf einer Anhöhe auf halbem Weg zwischen Heina und Beiseförth (Malsfeld). Von dort öffnet sich ein guter Blick auf das am Fuß des Wildsbergs gelegene Fuldatal.
Riesenmammutbaum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Baum steht an der Oberen Straße am Rand der Ortschaft auf einem freien Feld. Er wurde in den 1990er Jahren von Nils Seethaler gepflanzt und ist eines der seltenen Beispiele dieser nordamerikanischen Riesenbäume in Nordhessen.
Lederecke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die als „Lederecke“ bezeichnete öffentliche Grünfläche zwischen Oberer Straße und Waldstraße markiert den Ort einer ehemaligen Ledergerberei. Sie gilt als Zeugnis historischer Handwerksgeschichte der Region. Vor Ort findet sich ein Hinweisschild.
Mordbuche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Mordbuche, eine abgestorbene Baumrippe, war Zeugnis eines von Waltari Bergmann rekonstruierten historischen Mordfalls des frühen 19. Jahrhunderts. Nach dem Umsturz des toten Baumes wurde die Hinweistafel an einer daneben stehenden Buche angebracht und um eine Informationstafel ergänzt. Der Platz befindet sich im Wald auf halben Weg zwischen Heina und Beiseförth (Malsfeld).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Heina nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Heina. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteile. In: Webauftritt der Gemeinde Morschen.
- Heina. Ortsgeschichte, Bilder. Arbeitskreis Ortsgeschichte Morchen
- Heina, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Kurzportraits der Ortsteile. In: Webauftritt. Gemeinde Morschen, archiviert vom am 19. Dezember 2014 .
- ↑ a b c d e f g Heina, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Heina – Regiowiki. In: regiowiki.hna.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. Oktober 2016; abgerufen am 12. Oktober 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 9. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, §§ 14 und 27 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 405–406 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 4 MB (download)) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Morchen, abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 52 und 104, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Heina. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
- ↑ Ortsbeirat Heina. In: Webauftritt. Gemeinde Morschen, abgerufen im März 2023.
- ↑ Willkommen in Heina. In: www.morschen-heina.de. Dorfgemeinschaft Heina e.V., abgerufen am 12. Oktober 2016.