Heiningen (Landkreis Göppingen)

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Wappen Deutschlandkarte
Heiningen (Landkreis Göppingen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Heiningen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 40′ N, 9° 39′ OKoordinaten: 48° 40′ N, 9° 39′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Göppingen
Höhe: 381 m ü. NHN
Fläche: 12,45 km2
Einwohner: 5206 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 418 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 73092, 73037, 73107
Vorwahl: 07161
Kfz-Kennzeichen: GP
Gemeindeschlüssel: 08 1 17 030
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 30
73092 Heiningen
Website: www.heiningen-online.de
Bürgermeister: Matthias Kreuzinger
Lage der Gemeinde Heiningen im Landkreis Göppingen
KarteAlb-Donau-KreisLandkreis EsslingenLandkreis HeidenheimLandkreis ReutlingenRems-Murr-KreisOstalbkreisOstalbkreisAdelbergAichelberg (Landkreis Göppingen)AlbershausenBad BollBad DitzenbachBad ÜberkingenBirenbachBöhmenkirchBörtlingenDeggingenDonzdorfDrackensteinDürnau (Landkreis Göppingen)Eislingen/FilsHeiningen (Landkreis Göppingen)Ebersbach an der FilsEschenbach (Württemberg)Eschenbach (Württemberg)GammelshausenGeislingen an der SteigeGingen an der FilsGöppingenGruibingenHattenhofen (Württemberg)Heiningen (Landkreis Göppingen)HohenstadtKuchen (Gemeinde)LautersteinMühlhausen im TäleOttenbach (Württemberg)RechberghausenSalachSchlatSchlierbach (Württemberg)SüßenUhingenWäschenbeurenWangen (bei Göppingen)WiesensteigZell unter Aichelberg
Karte
Heiningen 1683/1685 im Kieserschen Forstlagerbuch
Heiningen. Federzeichnung von Margret Hofheinz-Döring von 1977.

Heiningen ist eine Gemeinde im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg am Fuße der Schwäbischen Alb. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.

Geographische Lage

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Der Hauptort Heiningen der Gemeinde liegt in Luftlinie etwa 5 km südlich der Mitte der Kreisstadt Göppingen im Vorland der Schwäbischen Alb. Das Gebiet wird überwiegend über den auch Katzenbach genannten Eckbach, im westlichen Anteil auch durch den auch Heimbach genannten Pfuhlbach nach Norden zur Fils hin entwässert.

Nachbargemeinden

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Nachbargemeinden sind Göppingen, Eschenbach, Schlat, Bad Ditzenbach, Gammelshausen und Dürnau im Uhrzeigersinn.

Gemeindegliederung

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Zu Heiningen gehören das Dorf Heiningen, der Weiler Lotenberg (auch zur Gemeinde Eschenbach) und das Gehöft Eitleshof.[2]

Flächenaufteilung

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Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]

Die erste urkundliche Erwähnung Heiningens stammt aus einer im Stiftsarchiv von St. Gallen aufbewahrten Urkunde aus dem Jahr 1228, damals trug es noch den Namen Huningen. Eine für Heiningen wichtige Urkunde wurde am 27. August 1284 in Heilbronn ausgefertigt. Auf Bitten des Herzogs Konrad von Teck, zu dessen Herrschaftsgebiet Heiningen gehörte, verlieh König Rudolf von Habsburg dem Ort in einem Freiheitsbrief das Recht der Stadt Freiburg. Mit dem Erhalt der Freiburger Stadtrechte besaß Heiningen alle Privilegien einer mittelalterlichen Stadt. Dazu gehörten die Bürgerfreiheit, das Marktrecht und die Gerichtsbarkeit, aber auch das Recht, Wall und Graben zu bauen und Wappen und Siegel zu führen.

Als 1291 König Rudolf und 1292 auch Konrad von Teck starb, zerfiel die Herrschaft der Herzöge von Teck zusehends und Heiningen fehlte die nötige Förderung. Im Jahre 1321 mussten die verarmten Söhne Konrads Teile ihres Besitzes, zu dem Heiningen und Boll gehörte, an Eberhard von Württemberg verkaufen. Dieser gab der ihm bereits gehörenden Stadt Göppingen den Vorzug und gliederte Heiningen in das Amt Göppingen ein. Heiningen sank damit wieder auf die Stufe eines Marktfleckens herab, dem aber wenigstens das Recht auf den Wochenmarkt erhalten blieb. Seit 1466 ist eine Schule im Ort nachweisbar.

Ulrich von Württemberg führte 1534 in seinem Herzogtum die Reformation durch, so dass Heiningen seither überwiegend evangelisch geprägt war. Der umfangreiche Grundbesitz des Klosters Adelberg am Ort fiel damit ebenfalls an Württemberg.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Heiningen nach der für Württemberg verlorenen Schlacht bei Nördlingen 1634 von kaiserlichen Truppen geplündert und zerstört. Dadurch und aufgrund der Pest sank die Einwohnerzahl von knapp 1000 auf etwa 200 Bewohner ab.

Bei der Neugliederung des jungen Königreichs Württemberg am Anfang des 19. Jahrhunderts blieb die Zugehörigkeit von Heiningen zum Oberamt Göppingen bestehen. Nach dem Ende der Monarchie gehörte Heiningen zum Volksstaat Württemberg. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte die Gemeinde 1938 zum neuen Landkreis Göppingen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten sich viele Heimatvertriebene in Heiningen an, was zu einem erheblichen Bevölkerungszuwachs führte.

1945 bis 1952 befand sich Heiningen im Nachkriegsland Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war. 1952 kam die Gemeinde zum neuen Bundesland Baden-Württemberg.

Seit der Reformation ist Heiningen evangelisch geprägt. Die bisherige evangelische Kirchengemeinde fusionierte zum 1. Dezember 2019 mit der bisherigen evangelischen Kirchengemeinde Eschenbach zur Evangelischen Kirchengemeinde Eschenbach-Heiningen.[4] Der Zuzug von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg führte aber auch zur Gründung einer römisch-katholischen Gemeinde, die auch für Eschenbach zuständig ist. Außerdem gab es in Heiningen bis 2008 eine neuapostolische Kirche.

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg für die Daten ab 1970

Datum Einwohner
1837 1130
1907 1185
17. Mai 1939 1309
13. September 1950 1980
27. Mai 1970 3422
31. Dezember 1983 4877
25. Mai 1987 4896
31. Dezember 1991 5246
31. Dezember 1995 5282
31. Dezember 2005 5480
31. Dezember 2010 5285
31. Dezember 2015 5114
31. Dezember 2020 5156

Bürgermeister ist seit dem 23. Mai 2024 Matthias Kreuzinger. Er wurde am 14. April 2024 mit 56,7 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt.[5] Zuvor war von 2005 bis zu seinem Tod im Januar 2024 Norbert Aufrecht Bürgermeister von Heiningen.[6]

Der Gemeinderat in Heiningen besteht aus den 14 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. 2019 hatte er noch 18 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis.[7]

Parteien und Wählergemeinschaften %
2024
Sitze
2024
%
2019
Sitze
2019
Kommunalwahl 2024
 %
40
30
20
10
0
35,41 %
31,20 %
33,39 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
−16
+4,04 %p
+1,82 %p
+9,49 %p
−15,35 %p
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,41 5 31,37 6
FL Frauenliste 31,20 4 29,38 5
FWL Freie Wählerliste 33,39 5 23,90 4
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 15,35 3
gesamt 100,0 14 100,0 18
Wahlbeteiligung 60,91 % 51,82 %

Blasonierung: In Blau unter einer liegenden silbernen Hirschstange eine kreuzförmige silberne Schale mit Lappenrand, belegt mit einem getatzten roten Kreuz.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Heiningen ist über die Landesstraße L 1217 mit dem Ort Gammelshausen und der fünf Kilometer entfernten Stadt Göppingen verbunden. Über die Kreisstraße K 1425 gelangt man zur Gemeinde Eschenbach. Die Anschlussstelle Aichelberg der Autobahn A 8 ist etwa zehn Kilometer entfernt, die Anschlussstelle Göppingen der Bundesstraße 10 etwa vier Kilometer. Über den öffentlichen Nahverkehr mit dem Bus (Linien 981, 983, 983A, 984, 984A) ist Heiningen von Göppingen aus leicht erreichbar.

Der Bahnhof Heiningen lag an der Voralbbahn, auf der bis 1989 Personenverkehr stattfand. Inzwischen steht ein Dienstleistungszentrum mit Supermarkt auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs. Die Gleise wurden teilweise entfernt oder überteert.

In Heiningen gibt es ein Industriegebiet mit mehreren mittelständischen Firmen. Außerdem ist Heiningen am Gewerbepark Voralb beteiligt, der sich auf der Gemarkung von Eschenbach befindet. Im Gewerbepark Voralb gibt es fast 1000 Arbeitsplätze.

Mit der Ernst-Weichel-Schule verfügt Heiningen über eine Grundschule. Weiterführende Schulen werden in den Nachbarorten besucht. Außerdem gibt es drei Kindergärten in der Gemeinde.

Evangelische Michaelskirche

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Eine Kirche wurde 1228 erstmals erwähnt. Die Michaelskirche mit früherer Wehrkirchenfunktion liegt in einem ehemaligen Kirchhof. Das Patronat kam von den Ortsherren an Württemberg, das es 1393 an das Klosters Adelberg vertauschte. 1398 wurde das gotische Kirchenschiff mit Freskomalerei versehen: eine Christopherusdarstellung, eine seltene Kreuzannagelung und ein sogenannter "volto santo", eine Kreuzigungsdarstellung mit einem bekleideten Christus. 1493 wurde der alte Chor abgetragen und 1514 ein neuer mit Sterngewölbe, zusammen mit der Sakristei, fertiggestellt. Ein schon geplanter Hochaltar wurde nicht mehr verwirklicht, denn der Bauernkrieg und die Einführung der Reformation in Württemberg unterbrachen die Baugeschichte. Im Rahmen der Kirchenrenovierung 1904 durch den Stuttgarter Architekten Richard Böklen wurde das mittlere Maßwerkfenster im Chor von Rudolf Yelin d. Ä. mit dem Motiv der Auferstehung Christi gestaltet. 1954 schuf Helmuth Uhrig ein Gefallenen-Mahnmal. Im Kirchturm hängen drei Glocken, darunter eine alte Marienglocke, die bis 1731 als Sturmglocke in einem Wehrturm hing, sicher vor 1350 gegossen; geläutet werden zwei Glocken von 1493 und 1612.

Sport und Freizeit

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Regelmäßige Veranstaltungen

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Weit über die Gemeindegrenzen hinaus ist Heiningen für den alljährlich in der kleinen Turnhalle stattfindenden Altweiberfasching bekannt. Außerdem findet am Ostermontag traditionell der Heininger Ostermarkt mit Jungrinderschau statt. Einmal jährlich wird im Sommer das "Starenfest" genannte Dorffest veranstaltet. Ferner gibt es viele weitere jährlich stattfindende Feste von verschiedenen Heininger Vereinen (z. B. Tanz in den Mai), die aber nicht überregional bekannt sind.

Die Gemeinde bietet verschiedene Freizeiteinrichtungen für Jung und Alt. Die bekanntesten sind hierbei:

  • Voralbbad Heiningen (Hallenbad mit Liegewiese, Sauna, Solarium, Kegelbahn)
  • Minigolfanlage
  • Nordic-Walking-Park

Heiningen verfügt über zwei Turnhallen, die TSV-Halle am alten Bahnübergang und die größere Voralbhalle am Ortsrand in Richtung Eschenbach. Außerdem gibt es zwei Sportplätze am Reuschwald, einen Kunstrasenplatz und eine Kleinfeldanlage neben der Voralbhalle.

„Starennest“; Vereinsgaststätte des TSV Heiningen 1892 e. V.
  • Turn- und Sportverein Heiningen (TSV); die Handballmannschaft der Herren spielte in den 1980er Jahren in der 2. Bundesliga. Außerdem wurde die männliche A-Jugend 1993 deutscher Meister.
  • DLRG Stützpunkt Heiningen-Eschenbach; die Damenmannschaft sowie verschiedene Jugendmannschaften wurden mehrmals Bezirksmeister im Rettungsschwimmen und nahmen dadurch schon an württembergischen und deutschen Meisterschaften teil.
  • 1. FC Heiningen; der 1957 gegründete Fußballverein hat aktuell etwa 460 Mitglieder in den Bereichen Aktivfußball, Jugendfußball, AH-Fußball, Frauenfußball und Frauenturnen. In der Saison 2009/2010 errang die 1. Mannschaft die Meisterschaft in der Kreisliga A3 und stieg in die Bezirksliga auf. In der Saison 2011/2012 gelang der 1. Mannschaft die Meisterschaft in der Bezirksliga Neckar/Fils, wodurch sie erstmals in die Landesliga 2 aufgestiegen ist.

Persönlichkeiten

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  • Hans-Joerg Schädler (seit 2007), langjähriger Bürgermeister von Heiningen

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Persönlichkeiten in Verbindung mit Heiningen

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  • Andreas Engermann (1919–1995), deutscher Pädagoge und Autor
  • Helmut Friess (* 1962), leitender Arzt der Chirurgie des Universitätsklinikums München rechts der Isar, stammt aus einer alteingesessenen Heininger Bauernfamilie.

Der traditionelle regionale Spitzname der Heininger ist "Staren". So heißt es auf der Homepage der Gemeinde Heiningen, "Wir Heiningerinnen und Heininger tragen den Spitznamen „die Staren“, abgeleitet von dem intelligenten und gewitzten Vogel, der gerne auch als geselliges Multitalent bezeichnet wird."[8]

  • Gemeinde Heiningen. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Göppingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 20). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1844, S. 218–225 (Volltext [Wikisource]).
  • Rolf Kümmel: Heiningen, April 1945 Manuela Kinzel Verlag. Göppingen 2015, ISBN 978-3-95544-030-5.
Commons: Heiningen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 334–335
  3. Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Heiningen.
  4. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Eschenbach-Heiningen
  5. Jürgen Schäfer: Wahlsieger in Heiningen: Für Matthias Kreuzinger wird ein Lebenstraum war. In: swp.de. 15. April 2024, abgerufen am 16. April 2024.
  6. Swr Aktuell: Heiningen bei Göppingen: Bürgermeister Norbert Aufrecht ist tot. In: swr.de. 16. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
  7. Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums
  8. Grußwort: Gemeinde Heiningen. Abgerufen am 22. November 2022.