Heinrich Gulatz

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Heinrich Gulatz (auch: Heinz Gulatz, geb. 3. Februar 1914 in Lyck (Ostpreußen); gest. 3. Juni 2007)[1] war ein deutscher Jurist.

Die Familie Gulatz stammt aus Lyck in Ostpreußen. Heinrich Gulatz' Vater war der Gasanstaltsarbeiter Gottlieb Gulatz. Er starb bereits vor 1938. Heinrich Gulatz' Mutter war Auguste Gulatz, geb. Kurrek, (geb. 21. September 1880, gest. 13. Dezember 1972)[2]

Sein Studium der Rechtswissenschaft in München[1] schloss Heinrich Gulatz mit der Promotion zum Dr. iur. ab. Während seines Referendariates arbeitete Gulatz im Jahr 1943 als Urkundsbeamter der Geschäftsstelle des Sondergerichts Prag,[3] und war in dieser Eigenschaft an dem Verfahren gegen Oskar Löwenstein und Marcelle Yung beteiligt, in dem Löwenstein wegen Passfälschung zum Tode verurteilt wurde.

Heinrich Gulatz wurde Gerichtsassessor beim Landgericht Bielefeld und beim Amtsgericht Minden.[3] 1958 war Gulatz Landgerichtsdirektor und Vorsitzender der Wiedergutmachungskammer beim Landgericht Bielefeld.[3] Die geplante Berufung Gulatz' als Richter an das Bundespatentgericht in München kam nicht zustande.[4] Stattdessen war Gulatz von 1961 bis 1968 als Richter am Obersten Rückerstattungsgericht in Herford tätig,[3] und zwar ab dem 16. November 1961 als Richter beim Dritten Senat, ab dem 6. Dezember 1961 beim Zweiten Senat und ab dem 8. Mai 1968 beim Ersten Senat.[1] Von 1973 bis 1980 war Gulatz Bundesrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe[3]. Am 1. Juni 1984 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. Heinrich Gulatz starb im Jahr 2007 im Alter von 93 Jahren.

Einzelnachweise

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  1. a b c Thorsten Kurtz, „Das Oberste Rückerstattungsgericht in Herford. Eine Untersuchung zu Vorgeschichte, Errichtung und Einrichtung eines internationalen Revisionsgerichts in Deutschland“, Band 23 der Reihe Juristische Zeitgeschichte / Abteilung 1, Anhang 1: „Präsidenten und Richter des Obersten Rückerstattungsgerichts“, De Gruyter, 2014, https://doi.org/10.1515/9783110316742
  2. Siehe: Todesanzeige Auguste Gulatz, geb. Kurrek, in: Das Ostpreußenblatt, 23. Dezember 1972, Jahrgang 23, Folge 52, S. 30, https://archiv.preussische-allgemeine.de/1972/1972_12_23_52.pdf, S. 30 der PDF-Datei und Adressbuch der Stadt Lyck in Ostpr. sowie der Gemeinde Prostken mit den Ortschaften des Kreises Lyck, Ausgabe 1922, Druck und Verlag: Buchdruckerei Bruno Badzies, Lyck Ostpr., S. 18 (pagina), S. 19 der PDF-Datei, http://www.kreis-lyck.de/app/download/5895330462/Adressbuch+1922_Lyck_Namen_A-Z.pdf und Einwohner-Adressbuch der Stadt und des Kreises Lyck, 1938, 2. Einwohnerverzeichnis der Stadt Lyck von A-Z, S. 31 (pagina), S. 32 der PDF-Datei, http://www.kreis-lyck.de/app/download/5897963262/2.+Stadt+Lyck+Namen+A-Z.pdf
  3. a b c d e „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945“, Band 6, „Deutsches Reich und Protektorat Böhmen und Mähren Oktober 1941 – März 1943“, bearbeitet von Susanne Heim, Mitarbeit: Maria Wilke, Walter de Gruyter/Oldenbourg, Oktober 2019, 878 Seiten, S. 803, Fußnote 11
  4. Thorsten Kurtz, „Das Oberste Rückerstattungsgericht in Herford. Eine Untersuchung zu Vorgeschichte, Errichtung und Einrichtung eines internationalen Revisionsgerichts in Deutschland“, Band 23 der Reihe Juristische Zeitgeschichte / Abteilung 1, Walter De Gruyter, 2014, S. 95/96; siehe auch: Bundesarchiv, Kabinettsprotokolle 1968, 109. Kabinettssitzung am 17. Januar 1968, 1. Personalien, https://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch/1000/k/k1968k/kap1_2/kap2_2/para3_2.html, Vorschlag des Bundesjustizministers (BMJ)