Helmholtz-Realgymnasium (Berlin)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Helmholtz-Realgymnaisum
Schulform Realgymnasium
Gründung 1902
Schließung um 1945
Adresse Rubensstr. 63
Ort Berlin-Schöneberg
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 28′ 11″ N, 13° 20′ 39″ OKoordinaten: 52° 28′ 11″ N, 13° 20′ 39″ O
Schüler bis zu 960

Das Helmholtz-Realgymnasium war ein Realgymnasium und später gleichzeitig Realschule in Berlin-Schöneberg und wurde nach dem Physiker Hermann von Helmholtz benannt. 1945 wurde es in eine Grundschule umgewandelt.

Die Schule eröffnete am 8. April 1902 mit „57 Schülern, 27 Sextanern und 30 Vorschülern“. Sie wurde vorläufig in den Räumen der neu errichteten 8. Schöneberger Gemeindeschule in der Rubenstraße, Ecke Grazer Platz untergebracht. 1909 zog die Schule in ein eigenes Gebäude. Wegen der Gründung von Einheitsschulen wurde die Vorschule ab 1920 abgebaut und dem Gymnasium stattdessen eine Realschule angegliedert.[1] Um 1945 wurde die Schule aufgelöst und die Uckermark-Grundschule gegründet. 2008 erhielt die Grundschule den Namen Peter-Paul-Rubens-Schule, seit 2015 beherbergt das Gebäude die Grundstufe der Friedenauer Gemeinschaftsschule.[2]

Der Stadtbaurat Paul Egeling plante neben der 8. Gemeindeschule die neuen Räumlichkeiten für das Helmholtz-Realgymnasium. Zwischen 1907 und 1909 wurde das Gebäude in der Rubensstraße 63, Ecke Begasstraße nach seinem Entwurf gebaut. Das imposante Eckgebäude mit dem charakteristischen Turmaufsatz ist ein typisches Beispiel für höhere Lehranstalten, wie sie in der kurzen Phase der Selbstständigkeit der aufstrebenden Stadt Schöneberg zwischen 1898 und 1920 entstanden sind. Bemerkenswert ist hier, wie geschickt der Architekt das komplexe Raumprogramm eines Gymnasiums in einem vergleichsweise kompakten Schulgebäude anordnete, das mit seiner repräsentativen architektonischen Gestaltung dennoch in den Stadtraum hineinwirkt.

Das L-förmige Gebäude besteht aus dem Haupttrakt an der Rubensstraße mit reich dekoriertem Eingangsportal, einem nördlich anschließenden Bauteil mit Giebelaufsatz in neobarocken Formen – hier waren übereinander Turnhalle, Aula und Zeichensaal angeordnet – sowie einem Seitenflügel an der Begasstraße. Die Gebäudeecke ist durch einen hohen quadratischen Turm mit einem runden, als offener Säulenpavillon gestalteten Aufsatz besonders betont; er wurde ursprünglich für den Astronomieunterricht genutzt und stellt bis heute eine weithin sichtbare Landmarke dar. Der viergeschossige Putzbau mit einem hohen geböschten Sockelgeschoss, das von Streifenputz bedeckt ist, und einem Walmdach, das durch große Dachgauben gegliedert ist, erhält durch die enge Reihung der Fenster eine lebhafte Gliederung. Im Inneren war das Gymnasium mit 24 Klassenräumen und den entsprechenden Nebenräumen für ehemals 960 Schüler ausgelegt. Ein weiträumiges Vestibül mit dreiläufiger Haupttreppe erschließt das Gebäude vom Eingang an der Rubensstraße, ein zweites Treppenhaus befindet sich im Flügel an der Begasstraße. Neben den üblichen Klassen-, Direktions- und Lehrerzimmern sowie Aula und Turnhalle wurden mehrere Hörsäle für naturwissenschaftliche Fächer, zwei Bibliotheken, Kartenraum, Zeichen- und Gesangsaal in das Schulgebäude integriert.[3][4]

  • Gründung–1920 Georg Thouret (1855–1924)[1]
  • 1920–1924 Ferdinand Tessendorf (1879–1924)[1]
  • 1924– Petzold

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Schüler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Lehrer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Walter Jesinghaus (1871–1950), Lehrer und Philosoph
  • Karl Pflug (1880–1945), Pädagoge und Politiker
  • Karl Gerth (1889–1973), Klassischer Philologe, Historiker und Gymnasialdirektor

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c 25 Jahre Helmholtz-Realgymnasium 1902–1927: Jahresbericht 1926/27. Helmholtz-Realgymnasium, 1927, S. 7–11, abgerufen am 14. November 2024.
  2. Gemeinschaftsschule. Friedenauer Gemeinschaftsschule, abgerufen am 15. November 2024.
  3. Liste, Karte, Datenbank / Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt - Berlin. Abgerufen am 14. November 2024.
  4. Verwaltungsbericht des Magistrats der Stadt Berlin-Schöneberg:. In: Digitale Landesbibliothek Berlin. Band 3.1903/1908, 1910 (zlb.de [abgerufen am 14. November 2024]).