Helmsdorf (Adelsgeschlecht)
Das Adelsgeschlecht von Helmsdorf war ein Ministerialenfamilie und Besitzer von thurgauischen Gerichtsherrschaften. Die Familie ist zu unterscheiden von dem Tiroler Adelsgeschlecht Helmstorf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stammburg der Helmsdorf lag vom 14. bis 17. Jahrhundert bei Immenstaad am Bodensee. Neben der Herrschaft Eppishausen (1372) erwarben die Helmsdorf u. a. die Vogteien Langrickenbach (1351), Happerswil (1387), Amriswil (15. Jahrhundert), die Burg Anwil mit Buhwil (1463) und Griesenberg (1478). Gegen Ende des 15. Jahrhunderts gelang der Familie mit Gerichtsherr Ludwig der Aufstieg in die bischöflich-konstanzer Ämter: Er wurde 1478 Rat und Vogt in Bischofszell, später bischöflicher Hofmeister. Als Abgeordneter der thurgauischen Gerichtsherren unterzeichnete Wolfgang (Wolf) 1509 einen Gerichtsherrenvertrag,[1] während sein Bruder Ludwig Gesandter der Fürstabtei St. Gallen an Tagsatzungen und äbtisch-sankt-gallischer Landshofmeister war.[2]
Bereits im 16. Jahrhundert setzte der Abstieg der von Helmsdorf ein, die 1535 auch die Herrschaft Eppishausen verlor. Die thurgauische Linie erlosch im 17. Jahrhundert.[1]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Rot zwei abgewendete silberne Einhornköpfe. Helmzier: der weiße Einhornkopf.[3]
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Wappen derer von Helmsdorf
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto von Alberti: Württembergisches Adels- und Wappenbuch. Kohlhammer, Stuttgart 1889, S. 298 (Digitalisat)
- Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch. Band 2: He - Lysser. Carl Winters Universitätsbuchhandlung, Heidelberg 1905, S. 32–34 (Digitalisat)
- Carsten Scholz: Abgesang zu Davids Harfe. Ein Psalter begleitet den Niedergang der Thurgauer Adelsfamilie von Helmsdorf. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 142. Jg. 2024, S. 111–138
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wappen der Helmsdorf(er) auf wappen.tiroler-landesmuseen.at
- Eintrag im Archivkatalog des Staatsarchivs Schwyz
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Verena Rothenbühler: von Helmsdorf. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - ↑ Franz Xaver Bischof: Ludwig von Helmsdorf. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ im Württembergisches Adels- und Wappenbuch mit abweichender Helmzier