Helmut Schmidt (Ingenieur)
Helmut Schmidt (* 3. Juni 1943 in Böhmisch Kamnitz, Reichsgau Sudetenland, Deutsches Reich, heute Tschechien) ist ein deutscher Wissenschaftler und Politiker (SPD).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkunft, Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Kleinkind wurde Schmidt nach dem Zweiten Weltkrieg mit seiner Familie aus der Tschechoslowakei vertrieben. Nach seinem mathematisch-naturwissenschaftlichen Abitur 1963 am Leibniz-Gymnasium in Düsseldorf studierte er nach einem Vorpraktikum Nachrichtentechnik, abgeschlossen 1970 mit der Humanistischen Prüfung und der Diplom-Hauptprüfung. Er promovierte 1978 zum Doktor-Ingenieur an der Technischen Universität Berlin (TU Berlin).
Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1970 bis 1977 war Schmidt Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Heinrich-Hertz-Institut (HHI, auch Fraunhofer HHI), wissenschaftlicher Assistent am Institut für Hochfrequenztechnik der TU Berlin, freier Mitarbeiter in der Wirtschaft und Wissenschaftlicher Angestellter bei der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Berlin.
1978 wurde er Professor an der Fachhochschule der Deutschen Bundespost Berlin (FH der DBP Bln). 1982 war Schmidt ihr Prorektor. 1984 unternahm er als Fulbright-Stipendiant eine Studienreise in die USA.
1987 übernahm er von Uwe Rabenhorst das Amt des Rektors der FH der DBP Bln. 1992 leitete er als Gründungsrektor der Fachhochschule Brandenburg (FHB, heute Technische Hochschule Brandenburg, THB) den Aufbau der neuen Hochschule mit 2.500 Studienplätzen als Zielzahl. 1995 wurde er ihr Rektor. 1998 war er Präsident der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (FHTW, heute: Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, HTW Berlin).
Außerdem war er Mitglied im Verein Deutscher Elektrotechniker und im Hochschullehrerbund (hlb), und Vorsitzender des Kuratoriums der Alfred-Flakowski-Stiftung in Brandenburg an der Havel.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2001 erhielt Schmidt eine Auszeichnung des Centrums für Hochschulentwicklung als „best practice Hochschule“ für hervorragendes Hochschulmanagement, Auszeichnung als Reformfachhochschule des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft für beispielhaftes Existenzgründungskonzept.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schmidt ist seit 1969 Mitglied der SPD. Er war Mitglied in Fachausschüssen der SPD-Fraktion des Abgeordnetenhauses von Berlin und stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses Stadt des Wissens. Ab 2002 war er Oberbürgermeister der Stadt Brandenburg an der Havel, schied jedoch bereits im März 2003 krankheitsbedingt infolge von Überbelastung aus dem Amt.
„Ein kluger Mann, aber er war hier nicht zu Hause.“
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wegmarken der HTW Berlin, in: Die historischen Wurzeln der HTW Berlin, HTW Berlin, BWV Verlag 2015, S. 66
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Schmidt blickt versöhnlich zurück – Helmut Schmidt, der sein Amt als Brandenburger Oberbürgermeister vor rund 14 Jahren aus gesundheitlichen Gründen niederlegte, hat sich lange schon erholt. Entspannt nahm er am Donnerstag als Gast an der 25-Jahr-Feier in der Technischen Hochschule teil. „Mir geht es gut“, versichert der Mann, der die Fachhochschule als Gründungsrektor in den 90-er Jahren aufgebaut hat, Märkische Allgemeine, 14. Oktober 2017
mit Porträt: Ex-OB Helmut Schmidt und Nachfolgerin Dietlind Tiemann - Die Stadt der Stille – Im Land Brandenburg sind Kommunalwahlen, in der Stadt Brandenburg auch. Die SPD ist stolz auf früher, die CDU will alles besser machen. An die Länderfusion mit Berlin denkt hier niemand, Daniel Schulz, taz am Wochenende, 25. Oktober 2003
- Brandenburg: Wer beerbt Helmut Schmidt? – Urnengang in der „Wiege der Mark“: Wahl eines Oberbürgermeisters in Brandenburg/Havel, von Rene Peters, Wolfgang Jasinski, PNN, 18. Oktober 2003
- Maßnahmen der Stadt Brandenburg sind Forschungsgegenstand – Vertrag über wissenschaftliche Begleitung von Beschäftigungsförderung unterzeichnet, Pressemitteilung Fachhochschule Brandenburg, 1. September 2003
- SPD besetzt Führungsposten – OB-Kandidat in Brandenburg und neuer Chef in Spree-Neiße gewählt, Tagesspiegel, 24. August 2003
- Städte wollen wegen Geld gegen das Land klagen, Berliner Morgenpost/dpa, 3. Dezember 2002
- Kooperationsvereinbarung zwischen der Fachhochschule Brandenburg und der Fachhochschule Potsdam, 6. Juni 1997
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Stadt der Stille, Daniel Schulz, taz am Wochenende, 25. Oktober 2003
Personendaten | |
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NAME | Schmidt, Helmut |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Wissenschaftler und Politiker (SPD) |
GEBURTSDATUM | 3. Juni 1943 |
GEBURTSORT | Böhmisch Kamnitz, Reichsgau Sudetenland |