Henryków Lubański

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Henryków Lubański
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Henryków Lubański (Polen)
Henryków Lubański (Polen)
Henryków Lubański
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Powiat Lubański
Gmina: Lubań
Geographische Lage: 51° 10′ N, 15° 16′ OKoordinaten: 51° 10′ 0″ N, 15° 16′ 0″ O
Einwohner: 850
Telefonvorwahl: (+48) (+48) 75
Kfz-Kennzeichen: DLB
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau
Henryków Lubański

Henryków Lubański [xɛn'rɨkuf lu'baɲski] (deutsch Katholisch Hennersdorf, 1937–39 Hennersdorf, schlesisch und oberlausitzisch: Hennerschdurf; 1939–1945 Ziethen-Hennersdorf) ist eine Ortschaft mit 850 Einwohnern in Polen. Sie gehört zur Gemeinde Lubań im Powiat Lubański, Woiwodschaft Niederschlesien.

Henryków Lubański liegt in den westlichen Sudeten. Durch das Dorf fließt ein Nebenfluss des Queis. Der Ort liegt etwa 4 km nördlich von Lubań und etwa 20 km östlich der polnisch-deutschen Grenze.

Das Dorf wurde wahrscheinlich an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert gegründet und war im Besitz des Magdalenerinnenklosters Lauban und dessen größtes Stiftsdorf.[1] Deshalb blieb die Mehrheit der Dorfbewohner auch nach der Reformation katholisch und der Ort hieß bis 1937 Katholisch Hennersdorf.

Im Jahr 1432 wurde das Dorf durch einen Brand zerstört. Im 16. und 17. Jahrhundert war die Siedlung berühmt für die Herstellung hochwertiger Garne, aus denen Damast hergestellt wurde. Am 10. Januar 1649 kam es bei Henryków zu einer Schlacht zwischen den Truppen Kaiser Ferdinands III. von Habsburg und den schwedischen Truppen.

Nördlich von Henryków Lubański fand auch während des Zweiten Schlesischen Krieges eine Schlacht statt. Unter dem Kommando von General Hans Joachim von Zieten überraschten preußische Truppen am 23. November 1745 die in der Siedlung stationierten sächsischen Soldaten und besiegten sie. Anschließend plünderten die preußischen Truppen das eroberte Dorf. Auf die Schlacht verweist ein Gedenkstein, der sich an der Straße nach Godzieszów (Günthersdorf) etwa 1 km nördlich von Hennersdorf befindet und mit der Aufschrift Ziethen aus dem Busch – Kath. Hennersdorf 23. 11. 1745 versehen ist.

Während des Zweiten Weltkriegs kam es vom 20. Februar bis 4. März 1945 in der Nähe des Dorfes zu Kämpfen zwischen der Wehrmacht und der Roten Armee. Die Bevölkerung hatte unter dem Verhalten der siegreichen sowjetischen Truppen schwer zu leiden.

Besondere Ereignisse

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Im Herbst 1925 ereigneten sich in der Umgebung von Hennersdorf etwa zehn große Brände. Die Polizei verdächtigt sofort den aus Posen zugezogenen jüdischen Müller Walter Jaffé, dessen gutgehende Mühle ebenfalls abbrannte. „Die Nachbarn, voll Neid gegen den erfolgreichen Müller, gegen den Republikaner und Juden erfüllt, zischeln den Verdacht weiter.“[2] Bei den Ermittlungen wurden alle entlastenden Umstände außer Betracht gelassen, und Jaffé wurde inhaftiert. Das Landgericht Görlitz sprach ihn dann frei. „Wie aber, wenn die Jagdwildheit des Untersuchungsrichters einen ganz armen Mann getroffen hätte, der nicht die Mittel hatte, Sachverständige aufzurufen und gewitzte Verteidiger?“[3]

Sehenswürdigkeiten

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  • In Henryków Lubański steht immer noch die Eibe von Hennersdorf, die schon 1921 als der „älteste Baum Deutschlands“ galt. Heute gilt die Eibe als der „älteste Baum Polens“.

Unter Denkmalsschutz stehen heute:

  • die Pfarrkirche St. Nikolaus, sie wurde vermutlich im 17. oder frühen 18. Jahrhundert erbaut und ersetzte eine Kirche aus dem Jahr 1220. Das heutige Erscheinungsbild der Kirche weicht erheblich von ihrem ursprünglichen Aussehen ab, was auf mehrere Umbauten und Reparaturen zurückzuführen ist
  • das Pfarrhaus vom Ende des 17. Jahrhunderts
  • ein Wohnhaus Nr. 213 vom 19./20. Jahrhundert
  • Marek Staffa (Hrsg.): Słownik geografii turystycznej Sudetów Band 2: Pogórze Izerskie (A-Ł). Wrocław Wydawnictwo I-BiS, 2003, ISBN 83-85773-60-6 (polnisch)
  • Johann Georg Knie: Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht aller Dörfer, Flecken, Städte und anderen Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, mit Einschluß des ganzen jetzt zur Provinz gehörenden Markgrafthums Ober-Lausitz, und der Grafschaft Glatz; nebst beigefügter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil-Verwaltung. Graß, Barth und Comp., Breslau 1830 (Digitalisat).

Einzelnachweise

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  1. Paul Skobel: Das Jungfräuliche Klosterstift zur Heiligen Maria Magdalena von der Buße zu Lauban in Schlesien von 1320–1821. Hrsg. und ergänzt bis zur Gegenwart von Edmund Piekorz. Konrad Theiss, Aalen und Stuttgart 1970.
  2. Stefan Grossmann: Jaffé, der Brandstifter. In: Das Tagebuch, Berlin, 19/1926, S. 636
  3. Grossmann, S. 637