Herman Van Springel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Herman van Springel)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hermann Van Springel
Hermann Van Springel (2013)
Hermann Van Springel (2013)
Zur Person
Spitzname Monsieur Bordeaux–Paris
Geburtsdatum 14. August 1943
Sterbedatum 25. August 2022
Nation Belgien Belgien
Disziplin Straße
Karriereende 1981
Internationale Team(s)
1965–1970
1971–1972
1973
1974
1975–1976
1977
1978–1979
1980–1981
Dr. Mann-Grundig
Molteni
Rokado
M.I.C.-Ludo-De Gribaldy
Flandria
IJsboerke-Colnago
Marc Zeepcentrale-Superia
Safir
Wichtigste Erfolge
fünf Etappen und Punktewertung Tour de France
7 × Bordeaux–Paris
1 × Giro di Lombardia
Letzte Aktualisierung: 25. August 2022
Büste Herman Vanspringels vor dem Gemeindehaus in Grobbendonk

Herman Van Springel, auch Herman Vanspringel, (* 14. August 1943 in Ranst; † 25. August 2022 in Bouwel[1][2]) war ein belgischer Radrennfahrer.

Herman Van Springel war von Beruf Diamantenschleifer. Nach einer erfolgreichen Zeit als Amateursportler, in der er etwa die Belgien-Rundfahrt gewann, wurde er 1964 Unabhängiger und 1965 Berufsfahrer beim Radsportteam Dr. Mann-Grundig, für das er sechs Jahre lang fuhr.

Seinen größten Erfolg errang Van Springel bei der Tour de France 1968, als er mit einem Rückstand von nur 38 Sekunden den zweiten Platz belegte. Dabei trug er sechs Tage lang das Gelbe Trikot und verlor es erst auf der letzten Etappe, einem Einzelzeitfahren, an den Niederländer Jan Janssen. In diesem Jahr gewann er auch das Jahresklassement Super Prestige Pernod.

Zwischen 1970 und 1981 startete er zehn Mal beim längsten klassischen Eintagesrennen Bordeaux–Paris, das wie für ihn „maßgeschneidert“ schien,[3] und gewann es sieben Mal. Weitere Klassijersiege gelangen ihm u. a. 1966 bei Gent–Wevelgem, 1968 beim Omloop Het Volk und der Lombardei-Rundfahrt und 1969 bei Paris-Tours.

In seiner Erfolgsliste finden sich zahlreiche Zeitfahrwettbewerbe. In dieser Spezialdisziplin gewann er u. a. das Einzelzeitfahren Grand Prix des Nations 1969 und 1970, sowie den Paarzeitfahren Trofeo Baracchi 1969 (mit Joaquim Agostinho) und den Großen Preis von Baden-Baden (1969 mit Roger De Vlaeminck, 1970 mit Eddy Merckx).

Van Springel wirkte zumeist sehr introviert, „zuweilen sogar schläfrig“, er galt als friedfertig und zuvorkommend. Die Fachpresse warf ihm vor, nicht sein Potential auszuschöpfen. Radsport soll für ihn lediglich bedeutet haben, Geld zu verdienen, und sei nicht seine Leidenschaft gewesen. Insgesamt gewann er 136 Rennen.[3]

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn besaß Herman Van Springel ein Restaurant und eine Bäckerei.[3] Er hatte drei Töchter und einen Sohn, der 1992 im Alter von 19 Jahren an einer Virusinfektion überraschend starb.[4] Er wurde Ehrenbürger von Grobbendonk.

Herman Van Springel starb am 25. August 2022 nach langer Krankheit im Alter von 79 Jahren in Grobbendonk.

Erfolge (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtige Platzierungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Grand Tour1966196719681969197019711972197319741975197619771978197919801981
Gelbes Trikot Vuelta a EspañaVuelta31129
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro2
Gelbes Trikot Tour de FranceTour624218DNF1461031DNF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.
Monument1966196719681969197019711972197319741975197619771978197919801981
Mailand–Sanremo326449257264926
Flandern-Rundfahrt8692455981829615
Paris–Roubaix18221988259813
Lüttich–Bastogne–Lüttich859631117012597
Lombardei-Rundfahrt1512512316
Commons: Herman Van Springel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. „Décès d’Herman Van Springel, "Monsieur Bordeaux-Paris", à 79 ans“auf rtbf.be vom 25. August 2022 (französisch)
  2. Inmemoriam Herman Vanspringel. Abgerufen am 9. September 2022 (flämisch).
  3. a b c Udo Witte: Campionissimo, Monsieur Chrono, Kannibale & Co.: Profi-Straßenradrennen nach 1945. Band 1: 1960–1975. BoD, 2015, ISBN 978-3-7357-7495-8, S. 295/96.
  4. writers' blog: Herman Vanspringel (1943-2022). In: ronnydeschepper.com. 14. August 2018, abgerufen am 9. September 2022 (niederländisch).