Hermann von Verden
Hermann von Verden (* um 1110; † 11. August 1167 bei Rom) war Bischof von Verden. Sein Ursprung aus der welfischen Ministerialenfamilie Behr wird von der neueren Forschung abgelehnt.[1] Seit spätestens 1138 war er Kustos in Halberstädter Domkapitel, später war er dort auch Archidiakon.
Nach Antritt seines Bischofsamtes 1148[2] sah er sich in Streitigkeiten mit dem Corveyer Abt Wibald von Stablo um entfremdete Güter sowie mit dem Erzbischof von Bremen Hartwig I. von Stade um die Grenzziehung zwischen beiden Diözesen verwickelt. Letztere sind in Verbindung mit Hermanns Ambitionen, die Slawenmission an sich zu reißen, zu sehen. Er fälschte dafür sogar eine angeblich auf Karl den Großen zurückgehende Gründungsurkunde für das Bistum Verden, die diesem weite ostelbische Gebiete zusprachen. Nach der Gründung des Bistums Ratzeburg verzichtete Hermann aber auf diese Gebiete.
Während seiner Amtszeit herrschte noch Einvernehmen zwischen Friedrich I. Barbarossa und Heinrich dem Löwen. Bischof Herrmann war dadurch, wie alle Verdener Bischöfe unter Heinrich dem Löwen, eng an den staufischen Hof gebunden. Er sah daher im Reichsdienst seine wichtigste Aufgabe. Hermann gehörte zu den engsten Ratgebern des Kaisers. Er nahm an mehreren Italienzügen Barbarossas teil und war als kaiserlicher Legat in Spanien und Italien tätig. Kein Verdener Bischof hatte je wieder solche politische Bedeutung wie er.
Zehn Tage nach der Kaiserkrönung Barbarossas starb Hermann am 11. August 1167 in der Nähe Roms an einer Seuche, vermutlich an Malaria.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Ernst Hermann Krause: Hermann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 157 f.
- Günter Glaeske: Hermann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 643 (Digitalisat).
- Arend Mindermann: Hermann (von Behr). In: Lebensläufe zwischen Elbe und Weser. Ein biographisches Lexikon. Landschaftsverbandes der ehem. Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2002, ISBN 3-931879-08-9, S. 134–137
- Florenz Tourtual: Bischof Hermann von Verden, 1149–1167. Münster 1866 (ULB Münster)
- Thomas Vogtherr (Hrsg.), Chronicon episcoporum Verdensium/Die Chronik der Verdener Bischöfe, Stade 1998, [27] Hermann (1148–1167) S. 96/97
- Otto Wurst, Bischof Hermann von Verden 1148–1167, Eine Persönlichkeit aus dem Kreise um Kaiser Friedrich I. Barbarossa, Diss. phil. Wien, Hildesheim 1972
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kritik am Ursprung der Familie von Behr auf www.arendi.de
- ↑ 800 Jahre Kloster Ebstorf
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Ditmar II. von Plötzkau | Bischof von Verden 1149–1167 | Hugo von Verden |
Personendaten | |
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NAME | Hermann von Verden |
ALTERNATIVNAMEN | Hermann von Behr |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Verden |
GEBURTSDATUM | um 1110 |
STERBEDATUM | 11. August 1167 |
STERBEORT | bei Rom |