Herzogenbuchsee
Herzogenbuchsee | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Oberaargau |
BFS-Nr.: | 0979 |
Postleitzahl: | 3360 Herzogenbuchsee 3363 Oberönz |
UN/LOCODE: | CH HRZ |
Koordinaten: | 619812 / 225853 |
Höhe: | 465 m ü. M. |
Höhenbereich: | 449–536 m ü. M.[1] |
Fläche: | 9,82 km²[2] |
Einwohner: | 7438 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 757 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
20,4 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.herzogenbuchsee.ch |
im Frühling 2003
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Lage der Gemeinde | |
Herzogenbuchsee (berndeutsch Herzogebuchsi, von den Einheimischen Buchsi genannt) ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Oberaargau des Kantons Bern in der Schweiz.
Auf den 1. Januar 2008 wurde die Fusion mit der Gemeinde Oberönz (941 Einw.) vollzogen. Die neue Gemeinde trägt weiterhin den Namen Herzogenbuchsee.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der auf einer Moräne des Rhonegletschers aus der letzten Eiszeit erbaute Ort blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits vor zehntausend Jahren war die Gegend rund um den Inkwilersee und Burgäschisee besiedelt. An verschiedenen Stellen rund um die heutige reformierte Kirche wurden Fundamente von römischen Gebäuden aus der Zeit um 200 n. Chr. gefunden. Die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen puhsa (Buchsa gesprochen, vom Lateinischen buxum, was Buchs bedeutet), datiert aus dem Jahr 886 in den Schriften des Klosters St. Gallen. Das Dorf gehörte damals nach diversen Teilungen des europäischen Grossreiches der Karolinger zum ostfränkischen Reich. Um 920 wurde die Region vom Burgunder-König Rudolf besetzt und gehörte ab 1033 als burgundischer Reichsteil zum deutschen Kaiserreich. In den folgenden Jahrhunderten stand Herzogenbuchsee unter der Herrschaft der die Burgunder regional vertretenden Zähringer, der Kyburger und danach unter Altbernischer Hoheit innerhalb der Eidgenossenschaft. Der Name "Herzogenbuchze" erscheint erstmals 1301 in einer Urkunde. Es scheint, dass er zur Unterscheidung von Münchenbuchsee eingeführt wurde und auf das damals die Herrschaft über das Dorf ausübende Adelshaus Kyburg bezogen war.
Die letzte Schlacht im Schweizer Bauernkrieg fand am 7. Juni 1653 in Herzogenbuchsee statt. Das Dorf ging während der Kampfhandlungen in Flammen auf.
Am Heiligabend 2019 brannte die reformierte Kirche der Gemeinde zweimal, wobei abends beim erneuten Aufflammen die brennende Turmspitze aufs Dach der Kirche stürzte und so schwere Schäden am Gebäude verursachte.[5] Der Kirchturm und das Kirchenschiff sind nach aufwändigen Renovationsarbeiten seit April 2021 wieder zugänglich.[6]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1764 | 1850 | 1880 | 1900 | 1930 | 1950 | 1980 | 1990 | 2000 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2022 |
Einwohner | 481 | 1525 | 2334 | 2533 | 3235 | 3790 | 5107 | 5195 | 5338 | 6949 | 7055 | 7060 | 7150 | 7529 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Exekutive besteht aus dem siebenköpfigen Gemeinderat. Die parteipolitische Zusammensetzung für die Legislaturperiode 2022–2025 ist folgendermassen: SP 2, SVP 2, GLP 2, Die Mitte 1. Gemeindepräsidentin ist Livia Stauer (GLP).[7]
Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahlen 2019 betrugen: SVP 27,4 %, SP 18,5 %, FDP 10,9 %, BDP 10,9 %, GPS 11,0 %, GLP 10,5 %, EVP 3,5 %, EDU 1,7 %, Piraten 1,3 %, CVP 1,2 %.[8]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 7150 (Stand 2013) Einwohner[9] zählende Gemeinde beheimatet zahlreiche Gewerbebetriebe.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herzogenbuchsee liegt an der Bahnstrecke Olten–Bern. Seit Inbetriebnahme der Neubaustrecke Zürich-Bern wird der Fernverkehr an dem Dorf vorbeigeführt. Herzogenbuchsee war Endpunkt der ehemaligen Strecke aus Solothurn.
Die Hauptstrasse 1 zwischen Zürich und Bern verläuft durch das Dorf, ausserdem mündet hier die von Murten her kommende Hauptstrasse 22 ein.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus Baumgartner (1937–2015), Politiker (SP), Stadtpräsident von Bern
- Albert Friedrich Born (1829–1910), Unternehmer und Politiker, Nationalrat
- Paul Born-Moser (1859–1928), Fabrikant und Entomologe
- Mani Matter (1936–1972), Liedermacher und Jurist
- Rolf Mauch (1934–1995), Politiker, Nationalrat
- Amélie Moser-Moser (1839–1925), Sozialpolitikerin, Vorkämpferin für Volksgesundheit und -bildung
- Emil Moser (1837–1913), Unternehmer und Politiker
- Robert Moser (1838–1918), Ingenieur und Eisenbahnunternehmer
- Samuel Friedrich Moser (1808–1891), Landwirt, Kaufmann und Mitinhaber einer Seidenbandweberei
- Franziska Rochat-Moser (1966–2002), Leichtathletin, Langstreckenläuferin
- Marie Sollberger (1846–1917), Pionierin des Blauen Kreuzes
- Maria Waser (1878–1939), Schriftstellerin
- Reto Wyss (* 1964), Autor, Coach, Trainer
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Reformierte Kirche Herzogenbuchsee (vor dem Brand 2019)
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Orgel der reformierten Kirche
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Katholische Kirche Herzogenbuchsee
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Gasthaus zum Kreuz
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Hotel du Soleil
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Gemeindehaus
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Kornhaus
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Luftaufnahme Mai 2017
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Panorama Herzogenbuchsee
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Gfeller: Herzogenbuchsee. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 841/842, Serie 85). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2009, ISBN 978-3-85782-841-6.
- Maria Waser: Land unter Sternen. Der Roman eines Dorfes. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1930
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Gemeinde Herzogenbuchsee
- Anne-Marie Dubler: Herzogenbuchsee. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Bundesamt für Kultur: Herzogenbuchsee im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Turm der Kirche von Herzogenbuchsee BE nach Brand teilweise eingestürzt – Ermittlungen aufgenommen | NZZ. Abgerufen am 25. Dezember 2019.
- ↑ Nicolas Lurati: Herzogenbuchsee-Kirche erstrahlt nach Brand in neuem Glanz. «Sie sieht jetzt sogar noch schöner aus als vorher». In: www.blick.ch. Blick (Online Ausgabe), 27. April 2021, abgerufen am 12. Mai 2021.
- ↑ Ergebnisse Gemeindewahlen 2021. Gemeinde Herzogenbuchsee, abgerufen am 1. November 2021.
- ↑ Wahlen und Abstimmungen. Abgerufen am 8. Juni 2021.
- ↑ herzogenbuchsee.ch: Archivierte Kopie ( des vom 24. September 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Zugriff am 15. Januar 2014