Heubsch
Heubsch Markt Kasendorf
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Koordinaten: | 50° 3′ N, 11° 22′ O |
Höhe: | 360 m ü. NHN |
Einwohner: | 323 |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 95359 |
Vorwahl: | 09228 |
Heubsch ist ein Gemeindeteil des Marktes Kasendorf im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[1] Die Gemarkung Heubsch hat eine Fläche von 3,748 km². Sie ist in 645 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5811,03 m² haben.[2] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Krumme Fohre (zum Teil) und Papiermühle.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1977 wurden bei Ausschachtungen kellerartige ehemalige Vorratsgruben entdeckt. Aus diesen konnte geschlossen werden, dass die Ortslage schon etwa 500 Jahre v. Chr. besiedelt war. Es wurden auch nicht datierbare Anzeichen für eine Verarbeitung von Eisenerz gefunden. Unweit des Ortes könnte auch ein Pochwerk bestanden haben, in welchem das Eisenerz zerkleinert wurde. Aus Historikersicht ließ sich in Heubsch ein Familienbund nieder, der in königlichem Auftrag die Besatzung einer Burg stellte. Der Ortsname Heubsch ist der Bezeichnung hiwiske (mittelhochdeutsch; Familie) ähnlich.
Der Ort wurde 1333 erstmals in Zusammenhang mit Rittern von Heybesch urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Heubsch am 24. April 1634 von Kroaten überfallen, die an zahlreichen Orten Feuer legten. Dabei sollen Kinder und viele Erwachsene umgekommen sein.
Der Ort fiel 1699 in den Besitz von Carl Gottfried. Er kaufte ihn dem Markgrafen Christian Ernst für 45.000 Rheinische Gulden ab.
Schule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wahrscheinlich besaß Heubsch bereits nach dem Dreißigjährigen Krieg eine Schule. Für die Jahre 1809 und 1810 wird ein Johann Georg Heyerth als Schulhalter genannt, er verfügte über keine Schulausbildung, sondern unterrichtete die Kinder nach seinem Wissen. Von 1810 bis 1847 war Johann Hofmann der Schulhalter. Hofmann unterrichtete in seinem Privathaus, bis 1841 die Gemeinde ein Haus erwarb, das künftig als Schulhaus diente. Im Jahr 1848 zog der erste vorschriftsmäßig ausgebildeter Lehrer nach Heubsch.
1964 wurde die Schule geteilt, sodass die Jahrgänge 1 bis 4 in Heubsch und die Jahrgänge 5 bis 8 in Kasendorf unterrichtet wurden. Ab September 1967 wurde die gesamte Schule nach Kasendorf verlegt, die Heubscher Schule wurde geschlossen.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Hermann (1854–1919), Gründungsvater der Spielwarenhersteller Hermann-Spielwaren und Teddy-Hermann
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Heubsch. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 647 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Heublich. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 258 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heubsch. In: kasendorf.de. Abgerufen am 27. August 2023.
- Heubsch in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Heubsch in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. Dezember 2024.
- Heubsch im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 14. Dezember 2024.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinde Kasendorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. August 2023.
- ↑ Gemarkung Heubsch (091786). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 14. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Dezember 2024.