Heuchling (Pommelsbrunn)
Heuchling Gemeinde Pommelsbrunn
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Koordinaten: | 49° 31′ N, 11° 32′ O |
Höhe: | 527 m ü. NHN |
Einwohner: | 57 (1. Juli 2020)[1] |
Postleitzahl: | 91224 |
Vorwahl: | 09154 |
Ortsansicht von Süden
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Heuchling ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pommelsbrunn im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).[2] Heuchling liegt in der Gemarkung Hubmersberg.[3]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt an der Straße von Pommelsbrunn nach Bürtel.[4]
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Heuchling ist ein für baierische Siedlungsorte typischer Name. Im baierischen Salbuch aus der Zeit um 1275 kann man die Ortsbezeichnung Hichenlinge lesen. Daraus wurde Heichling und am Ende Heuchling.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heuchling ist einer der ältesten besiedelten Areale der Gemeinde Pommelsbrunn. In der Fischerhöhle hat man Gefäßstücke, Knochen und ein Gehänge aus Glas- und Bernsteinperlen aus der Bronzezeit (1800–1200 v. Chr.) gefunden. Die ersten Siedler dürften sich in Heuchling vor über 3000 Jahren niedergelassen haben. Dennoch kann der Ort nicht auf eine ununterbrochene Siedlungszeit über diesen langen Zeitraum zurückblicken, da die früheren Siedlungen immer wieder aufgegeben wurden. Eine dauerhafte Besiedlung durch die Baiern und die Entstehung des Ortes dürfte um das Jahr 650 n. Chr. erfolgt sein. Um 1275 gab es in Heuchling sechs Höfe, die im Eigentum des Klosters Bergen bei Neuburg an der Donau standen. Die Vogtei, das heißt die Schutzherrschaft und Gerichtsbarkeit, übte Herzog Ludwig von Baiern aus. Dieser verpfändete am 10. Januar 1314 die Vogtei über die Güter der Äbtissin des Klosters von Bergen in Heuchling an den Ritter Heinrich II. von Lichtenstein für dessen treue Dienste. Dieser residierte auf der über Pommelsbrunn gelegenen Burg Lichtenstein und lag im Streit mit den Nürnbergern, die 1325 seine Burg schleiften; Heinrich II. von Lichtenstein flüchtete nach Heuchling. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg von 1504/05 gelangte Heuchling zum Gebiet der Freien Reichsstadt Nürnberg. Um 1800 bestand Heuchling aus zwölf Häusern mit neun Bauern. Im Jahre 1806 wurde die ehemals Freie Reichsstadt Nürnberg dem Königreich Bayern einverleibt. Heuchling wurde Bestandteil der Ruralgemeinde Hubmersberg, die im Zuge der Gebietsreform am 1. Januar 1972 in der Gemeinde Pommelsbrunn aufging.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Heigling. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 547 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Heuchling. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 488 (Digitalisat).
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
- Wilhelm Schwemmer: Landkreis Hersbruck (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 10). R. Oldenburg, München 1959, DNB 457322497, S. 177–178.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Heuchling. In: pommelsbrunn.de. Abgerufen am 30. Oktober 2024.
- Heuchling in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2022.
- Heuchling in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- Heuchling im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 30. Oktober 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinde Pommelsbrunn Ortsteil Heuchling, abgerufen am 16. Oktober 2020
- ↑ Gemeinde Pommelsbrunn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 481.