Hirschsprung (Gedenkstein)
Koordinaten: 51° 51′ 34,3″ N, 9° 54′ 24,8″ O Der Hirschsprung ist eine Gedenkstelle in Südniedersachsen zwischen den Orten Holtershausen und Greene im Greener Wald gelegen, die durch zwei Gedenksteine auf ein besonderes Ereignis aus dem Jahr 1606 hinweist. Am 26. August 1606 fand bei Holtershausen eine große Jagd statt. Einem dort erlegten Hirsch wurde von Herzog Heinrich Julius ein Gedenkstein gesetzt, der unter dem Namen „Hirschsprung“ bekannt ist. Die Inschrift befindet sich im unteren Teil des Steins in einem rechteckigen Feld mit erhabenen Versalien aus römischer Antiqua. Über einer seitlich eingekehlten Hohlkehle erhebt sich ein gestufter Rundgiebel mit zwei großen seitlichen Voluten. Der flache Stein ist 170 cm hoch, 89 cm breit 23 cm tief. Im Giebelfeld befinden sich neben dem Flachrelief eines Zwölfenderhirschs die Gewichtsangabe des Tiers von 5,5 Zentner.
Die Inschrift lautet:
„DEN 26 AUGUSTI ANNO 1606
HAT DER HOCHWIRDIGER
DURCHLEUCHTIGER HOCHGEBORNER
FURST UN HERR HERR HENRICUS
JULIUS POSTULIRTER BISCHOFF
DES STIFFTES HALBERSTADT
UND HERZOG ZU BRAUNSCHWEIG
UND LUNEBURG AN DIESEM ORTH
EINEN HIRSCH AUFF BOXSTAL[Anm 1] GESCHOS-
SEN WELCHER NACH EMPFANGENEN
SCHOSS VON DIESER STEDT UBER
DEN HAGEN BIS ZU DEN ANDEREN
ZEIHEN MIT GELICHEN[Anm 2] FUSSEN
GESPRUNGEN“
Ein in 11 Metern Entfernung stehender unbeschrifteter Stein zeigt die gewaltige Weite des Hirschsprungs an.[1] Er ist roh behauen, läuft in eine ebenfalls nur roh behauene Spitze aus und ist 154 cm hoch, 47 cm breit und 25 cm tief.[2]
Der Platz um die Gedenksteine ist mit einer Sitzmöglichkeit und Infotafel versehen und wird von den Heimatvereinen aus Greene und Holtershausen gepflegt.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Einbecks Dörfer, Bilder aus vergangenen Zeiten, Erich Strauß, Duderstadt 1995, Abschnitt Holtershausen S. 47ff.
- ↑ Die Hirschsprungsteine von Greene von Jürgen Sander. In: Südniedersachsen, Zeitschrift für Regionale Forschung und Heimatpflege der Arbeitsgemeinschaft Südniedersächsische Heimatfreunde, Northeim. H. 2/2006, S. 38.