Hochwasser der Ahr am 13. Juni 1910

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Das überflutete Adenau

Das Hochwasser an der Ahr vom 13. Juni 1910 war eine der größten historisch bezeugten Hochwasserkatastrophen im Ahrtal. Die Ahr ist ein linker Nebenfluss des Rheins.

Es existieren Hochwassermarken in Altenahr, Dernau und Walporzheim sowie Fotos des Hochwassers in Bad Neuenahr, anhand deren sich die folgenden Scheitelabflüsse rekonstruieren lassen: in Altenahr 496 m³/s, Dernau 549 m³/s, Walporzheim 541 m³/s und Bad Neuenahr 585 m³/s.[1] Zum Vergleich beträgt der mittlere Abfluss der Ahr an ihrer Mündung etwa 8 m³/s, und der größte am Pegel Altenahr vor dem Hochwasser des Jahres 2021 gemessene Wert beläuft sich auf 236 m³/s (Hochwasser am 2. Juni 2016).[2]

Das Hochwasser verzögerte den Ausbau der Ahrtalbahn und zerstörte Gerüste, Kantinen und fast alle Straßenbrücken.[3]

Der Schaden der Privathaushalte und Gemeinden betrug in den Kreisen Adenau und Ahrweiler etwa 2,7 Millionen Mark (entspricht heute etwa 18,7 Millionen EUR[4]). Hinzu kamen die Zerstörungen beim Eisenbahnbau und die Schäden an staatlichen Bauten. Der Schaden verteilte sich mit 1,5 Millionen auf den Kreis Adenau und 1,2 auf den Kreis Ahrweiler.[5]

In den 1920er Jahren wurden wegen der Hochwasserkatastrophe 1910 konkrete Pläne zum Hochwasserschutz erarbeitet. Dazu zählten Hochwasserrückhaltebecken, die insgesamt 11,3 Millionen Kubikmeter Wasser hätten zurückhalten können. Diese Planungen wurden jedoch zugunsten des Baus des Nürburgrings zurückgestellt und bis heute nicht realisiert.[6][7]

  • Leonhard Janta und Helmut Poppelreuter: „...Das Elend übersteigt jeden Begriff...“ - Ahr-Hochwasser am 12. /13. Juni 1910 forderte 52 Menschenleben. In Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2010, S. 188 ff., Digitalisat.
  • Thomas Roggenkamp und Jürgen Herget: Historische Hochwasser der Ahr - Die Rekonstruktion von Scheitelabflüssen ausgewählter Ahr-Hochwasser. In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2015, S. 150 ff., Digitalisat.

Einzelnachweise

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  1. Thomas Roggenkamp und Jürgen Herget: Historische Hochwasser der Ahr – Die Rekonstruktion von Scheitelabflüssen ausgewählter Ahr-Hochwasser. In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2015, S. 150 ff., Digitalisat (Memento des Originals vom 16. Juli 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kreis-ahrweiler.de.
  2. Pegel Altenahr / Ahr - Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz
  3. Als die Ahr Tod und Verwüstung brachte (Memento vom 1. April 2016 im Internet Archive)
  4. Diese Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, ist auf volle 100.000 EUR gerundet und bezieht sich auf Januar 2024.
  5. Leonhard Janta und Helmut Poppelreuter: „… Das Elend übersteigt jeden Begriff …“ – Ahr-Hochwasser am 12./13. Juni 1910 forderte 52 Menschenleben. In Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2010, S. 188 ff., Digitalisat.
  6. 1920 Fehlender Hochwasserschutz im Ahrtal, Interview Hochwasserschutz im Ahrtal, Hier ist Ingenieurskunst gefragt, mit dem Biologen Wolfgang Büchs mit tagesschau.de, 8. August 2021.
  7. tagesschau.de 14. Juli 2024: Schon vor 100 Jahren wurden Staumauern geplant