Hofkirchen (Donau)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Hofkirchen (Donau)
Deutschlandkarte, Position des Marktes Hofkirchen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 41′ N, 13° 7′ OKoordinaten: 48° 41′ N, 13° 7′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Passau
Höhe: 309 m ü. NHN
Fläche: 32,7 km2
Einwohner: 3749 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 115 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94544
Vorwahl: 08545
Kfz-Kennzeichen: PA
Gemeindeschlüssel: 09 2 75 127
Marktgliederung: 57 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Rathausstraße 1
94544 Hofkirchen
Website: www.hofkirchen.de
Erster Bürgermeister: Josef Kufner (CSU)
Lage des Marktes Hofkirchen im Landkreis Passau
KarteLandkreis DeggendorfLandkreis Rottal-InnLandkreis Freyung-GrafenauPassauWitzmannsbergWindorfWegscheidVilshofen an der DonauUntergriesbachTittlingTiefenbach (bei Passau)ThyrnauTettenweisSonnenSalzwegRuhstorf an der RottRudertingRotthalmünsterPockingOrtenburgObernzellNeukirchen vorm WaldNeuhaus am InnNeuburg am InnMalchingKößlarnKirchham (Landkreis Passau)HutthurmHofkirchen (Donau)HauzenbergHaarbachBad Griesbach im RottalFürstenzellFürstensteinEging am SeeBüchlbergBreitenberg (Niederbayern)BeutelsbachBad FüssingAldersbachAidenbachAicha vorm WaldÖsterreich
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Blick entlang dem Donaudeich auf Hofkirchen (links), die Donau und das Kraftwerk Pleinting
Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Hofkirchen ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Passau.

Geografische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt in der Region Donau-Wald direkt an der Donau und am südöstlichen Rand des Gäubodens. Der Markt liegt rund 30 km nordwestlich von Passau, 25 km südöstlich von Deggendorf und sieben Kilometer von Vilshofen an der Donau entfernt. Zur Bundesautobahn 3 (Ausfahrt Iggensbach oder Garham) sind es ebenfalls sieben Kilometer.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 57 Gemeindeteile:[2][3]

Es gibt die Gemarkungen: Hilgartsberg, Hofkirchen und Garham.

Bis zum 19. Jahrhundert

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hofkirchen wird am 5. November 1005 erstmals urkundlich erwähnt. Es kam um 1200 in den Besitz der Bischöfe von Passau, die es den Wessenbergern überließen. Nach deren Aussterben im Jahr 1240 erlangte Rapoto III. von Ortenburg die Ortschaft, gab sie aber schon am 19. Februar 1241 dem Bischof zurück und nahm sie vermutlich als Lehen. Nach dessen Tod 1248 erhielten die Wittelsbacher die Advokatie, 1256 das Lehen und 1262 durch Vergleich die Herrschaft über Hofkirchen. Bereits vor 1300 wird der Ort als Markt bezeichnet, doch erst 1387 wurde ihm durch Herzog Albrecht II. das Recht zu einem Wochenmarkt an allen Montagen verliehen. 1421 wurde Hofkirchen zum ersten Mal gemeinsam mit Hilgartsberg an einen bayerischen Landsassen verpfändet, wurde aber zwischenzeitlich wieder herzoglicher Markt und erhielt weitere Rechte. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Weißenfelder mit Hilgartsberg und Hofkirchen belehnt. In der Folge kam es daher zu Konflikten über die Stellung des Marktes Hofkirchen, da dieser magistratische Eigenrechte besaß. Erst mit der Übernahme der Herrschaft Hilgartsberg durch die Fugger 1626 beruhigte sich die Situation.

Die heutige Pfarrkirche wurde mit Hilfe der Edlen von Puchberg und anderer Wohltäter erbaut und 1498 geweiht. Am 18. Oktober 1745 legte das Prunkschiff von Kaiser Franz I. in Hofkirchen an, und der Monarch bezog im heutigen Gasthof Buchner mit seinem Gefolge das Nachtquartier. Noch heute erinnert die Kaiserstraße an diesen Tag. In Hofkirchen befand sich auch ein zu Beginn des 15. Jahrhunderts erbautes Schloss, das von der Marktgemeinde erworben und Anfang des 19. Jahrhunderts abgebrochen wurde.

Die Bildung der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Markt gehörte zur Zeit des Kurfürstentums Bayern zu dessen Rentamt Straubing und Landgericht Hengersberg. Minister Montgelas ließ im Zuge seiner umfassenden Verwaltungsreformen im seit 1806 bestehenden Königreich Bayern das k.b. gräflich Fuggerische Patrimonialgericht Hilgartsberg errichten. 1821 verkaufte Joseph Eligius Graf Fugger zu Glött dieses an den bayerischen Staat. Damit waren die letzten Reste der Adelsherrschaft über die 1818 durch das bayerische Gemeindeedikt gebildete Gemeinde Hofkirchen erloschen. Mit Beginn der Donaudampfschifffahrt 1837 und der Eröffnung der Bahnstrecke Straubing–Passau 1862 am anderen Donauufer verlor der Markt Hofkirchen an Bedeutung. Eine neue Einnahmequelle fand man im Anbau der Weber-Karde, die der Fuhrunternehmer Josef Reischer (1775–1850) nach Hofkirchen brachte, wo sie bestens gedieh.

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Oktober 1970 erfolgte der Zusammenschluss mit der Gemeinde Hilgartsberg,[4] am 1. Mai 1978 die Eingemeindung des größeren, südwestlichen Teils der aufgelösten Gemeinde Garham[5] (der kleinere nordöstliche Teil kam zur Gemeinde Eging am See).

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs der Markt von 3167 auf 3691 um 524 Einwohner bzw. um 16,6 %.

Jahr Einwohner
1961 2619
1970 2842
1987 3122
1991 3344
1995 3502
2000 3539
2005 3632
2010 3623
2015 3581
Marktgemeinderatswahl 2020[6]
(in %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
50,64
29,10
20,27
ÜW
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
−16
+14,54
−14,70
+0,17
ÜW
Sitzverteilung im Marktgemeinderat für die Wahlperiode 2020–2026
    
Insgesamt 17 Sitze
  • Erster Bürgermeister: 1
  • CSU: 8
  • SPD: 5
  • ÜW: 3

Marktgemeinderat

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 3090 stimmberechtigten Einwohnern im Markt Hofkirchen, 2092 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 67,70 % lag.[7]

Erste Bürgermeister

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 0000–2002: Josef Weiß (CSU)
  • 2002–2020: Wilhelm Wagenpfeil (SPD)
  • 2020–0000: Josef Kufner (CSU)[8]

Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde Josef Kufner mit 65,18 % der Stimmen gewählt.[9]

Wappen von Hofkirchen
Wappen von Hofkirchen
Blasonierung: „In Blau eine eintürmige silberne Kirche mit roten Dächern in Seitenansicht.“[10]
Wappenbegründung: Die Kirche redet für den Ortsnamen Hofkirchen und gibt in heraldisch stilisierter Form die das Ortsbild prägende Pfarrkirche wieder, die um 1498 neu errichtet wurde, deren Turm jedoch älter ist. In der Gemeinde nimmt man an, dass die Kirche die Kapelle am Kreuzberg darstellen soll, die dort, wenn auch in anderer Form, noch steht. Diese Kapelle wurde jedoch erst um 1770 erbaut, während das Wappen viel älter ist. Die Farben Silber und Blau beziehen sich auf die wittelsbachischen Landesherren. Hofkirchen wird schon in einem Herzogsurbar um 1300 als Markt genannt. Wappen und Siegel wurden 1481 durch Herzog Georg den Reichen von Bayern-Landshut von Landshut verliehen; der Wappenbrief ist nur in einer Abschrift von 1811 überliefert. Das Wappen mit der eintürmigen Kirche im Halbrundschild ist erstmals im ältesten Siegelabdruck von 1491 nachweisbar und blieb seither weitgehend unverändert. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche mit grünem Boden dargestellt, die Details der Kirchenarchitektur wurden verschiedentlich abgewandelt.

Dieses Wappen wird seit 1481 geführt.

Gemeindepartnerschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partnergemeinde ist Hofkirchen an der Trattnach im österreichischen Bundesland Oberösterreich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kriegsgräberstätte Hofkirchen

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es existieren zwei Gewerbegebiete in Hofkirchen und Garham und eine weitere Gewerbefläche in Garham. 2017 gab es in der Gemeinde 1308 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 1457 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 149 Personen größer als die der Einpendler. 73 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 69 landwirtschaftliche Betriebe. Von der Gemeindeflächen waren 1647 Hektar landwirtschaftlich genutzt.

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2018):

  • Kindergärten: zwei mit 135 Kindergartenplätzen und 147 Kindern
  • Volksschulen: zwei Grundschulen mit insgesamt neun Lehrern, sieben Klassen und 127 Schülern

In Hofkirchen befinden sich eine Praxis für Allgemeinmedizin (mit integriertem ambulanten Pflegedienst der Caritas), eine Zahnarztpraxis und eine Tierarztpraxis.

In Hofkirchen und Garham gibt es zwei beheizte Freibäder mit drei Becken.

Commons: Hofkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Hofkirchen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2018.
  3. Markt Hofkirchen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 28. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 586.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 621 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Gemeinderatswahl 2020
  7. Gemeinderatswahl 2020
  8. Der Gemeinderat des Marktes Hofkirchen. Gemeinde Hofkirchen (Donau), abgerufen am 19. August 2020.
  9. Bürgermeisterwahl 2020
  10. Eintrag zum Wappen von Hofkirchen (Donau) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte