Honda CBR 600
Honda | |
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CBR 600 F (PC 19) von 1987 | |
Hersteller | Honda Motor Co., Ltd. |
Produktionszeitraum | ab 1987 |
Klasse | Motorrad |
Bauart | Sporttourer |
Motordaten | |
Viertaktmotor, flüssigkeitsgekühlter Vierzylinder-Reihenmotor, DOHC, 16 Ventile | |
Hubraum (cm³) | 598 |
Leistung (kW/PS) | 63 / 85 bei 11.000/min |
Drehmoment (N m) | 59,5 bei 9.500/min |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 230 |
Getriebe | 6-Gang |
Antrieb | Kettenantrieb |
Bremsen | vo. 276 mm Doppelscheibenbremse, hi. 220 Einscheibenbremse |
Radstand (mm) | 1410 |
Sitzhöhe (cm) | 78,5 |
Die Honda CBR 600 F ist ein Motorrad der Kategorie Supersportler des japanischen Fahrzeugherstellers Honda, das von 1986 bis 2006 in fünf Generationen gefertigt wurde. Bei der Konzeption dieses Modells hat Honda viel Wert auf Alltagstauglichkeit gelegt, weshalb die CBR 600 F heute als Sporttourer gilt. Ab 2001 wurde deshalb neben der CBR 600 F eine sportlichere Variante, die CBR 600 FS angeboten.
Modellentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]CBR 600 F
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]PC 19 (1986)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 1986 dem Markt präsentierte Honda CBR 600 F (interne Bezeichnung: PC 19) war das erste vollverkleidete Motorrad mit 598 cm3 Hubraum. Die Bohrung betrug 63 mm und der Hub 48 mm. Das Verdichtungsverhältnis betrug 11,0 :1. Der Motor hat zwei obenliegende Nockenwellen, 4 Gleichdruckvergaser mit 32 mm Durchmesser und 16 Ventile, Flüssigkeitskühlung und erzeugt eine Leistung von 63 kW / 86 PS mit einem Drehmoment von 59,5 Nm bei 9.500/min. Es wurde auch eine Version mit 37 kW / 50 PS bei 9.000/min und 48 Nm Drehmoment bei 4.000/min angeboten. Die Maximaldrehzahl betrug 12.000/min und die Höchstgeschwindigkeit ca. 230 km/h.[1] Das Fahrwerk verfügt hinten über ein Zentralfederbein (Honda Pro-Link-System) und 110 mm Federweg an einer Kastenschwinge und vorne über eine Teleskopgabel mit Standrohren mit 37 mm Durchmesser und 130 mm Federweg. Der Radstand betrug 1.410 mm. Die Sitzhöhe war 785 mm. Die Bremsanlage bestand aus einer Doppelscheibenbremse vorn mit Doppelkolbenbremszangen und keramikhaltigen Bremsbelägen in Kombination mit einer Einzelscheibenbremse hinten ebenfalls mit Doppelkolben-Bremszange und Sintermetall-Bremsbelägen. Die Bereifung vorn war 110/80V17-V240 und hinten 130/60V17-V240 auf 3-Speichen-Leichtmetall-Gussfelgen im S-Design. Das Trockengewicht betrug 182 kg. Der Tankinhalt war 16,5 Liter. Die Abmessungen (L × B × H) betrugen: 2.130 × 685 × 1.115 mm.
PC 23 (1989)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab Modelljahr 1989 löste die PC 23 die PC 19 ab. Abgesehen von einem anderen Dekorsatz erhielt sie einen leicht überarbeiteten Motor, der nun nominell 68 kW / 93 PS bei 11.000/min leistete. Das Drehmoment von 63 Nm lag bei 9.500/min an. Der Durchmesser der Vergaser betrug nun 30,4 mm. Das Verdichtungsverhältnis wurde auf 11,3:1 erhöht. Homologiert war sie mit einer Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h. Es wurde auch wieder eine Version mit 37 kW / 50 PS bei 9.000/min und 51 Nm Drehmoment bei 4.000/min angeboten.
PC 25 (1991)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1991 erfuhr die intern PC 25 genannte CBR 600 F eine grundlegende Überarbeitung. Ein neu entwickelter Motor mit 599 cm³ Hubraum (Bohrung: 65 mm, Hub: 45,2 mm) mit einem seitlich neben dem Zylinderblock positionierten Nockenwellenantrieb, geraderen Kanälen im Zylinderkopf, größeren Ventilen und Flachschiebervergasern mit größerem Durchmesser in kompakter Bauform löste das Vorgängeraggregat ab. Die Konstruktion ergab eine Reduzierung der inneren Reibung und des Gewichts der beweglichen Teile, wodurch eine Leistungssteigerung auf 74 kW / 100 PS bei 12.000/min und 63 Nm Drehmoment bei 10.500/min erzielt werden konnte. Das Verdichtungsverhältnis wurde auf 11,6:1 angehoben. Es wurden auch Varianten mit 20 kW / 27 PS bei 9.000/min und 37 kW / 50 PS bei 9.500/min angeboten. Ab 1993 wurde – auf Grund einer neuen Versicherungsklasse – die 100-PS-Variante durch eine 98-PS-Version ersetzt. Ab 1994 wurde auf Grund einer Führerscheinregelung (Stufenführerschein) eine 25-kW- / 34-PS-Variante bei 9.500/min und 39 Nm Drehmoment bei 4.000/min angeboten.
Das Chassis wurde insgesamt steifer, da der Motor eine tragende Rolle übernahm. Zudem war die Cartridge-Gabel mit Standrohren mit einem Durchmesser von 41 mm mit stufenloser Einstellung der Federvorspannung mit 130 mm Federweg ausgerüstet. Die hintere Pro-Link-Federung war nun mit 7 Stufen Federvorspannung und stufenlos einstellbarer Zugstufendämpfung mit 110 mm Federweg. Die Bereifung vorn war 120/60 ZR17 und hinten 160/60 ZR17 auf Aluminium-Gussfelgen (vorn 3.50-17, hinten 5.00-17) nun im 6 Speichen U-Querschnitt. Bremsen vorn: 276 mm-Doppelscheibenbremse mit Doppelkolben-Bremszange und Sintermetallbremsbeläge. Hinten: 220-mm-Einscheibenbremse mit Einzelkolben-Bremszange und Sintermetall-Bremsbeläge. Die Sitzhöhe war 810 mm. Der Tankinhalt betrug 16 Liter. Das Trockengewicht betrug 185 kg.
PC 31 (1995)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1995 folgten dann mit der PC 31 weitere größere Änderungen. Das Kurbelgehäuse blieb unverändert, das Verdichtungsverhältnis (12:1) wurde jedoch ebenso wie der Vergaserdurchmesser (36,0 mm) erhöht. Das Getriebe wurde überarbeitet, der Kühler vergrößert und alle beweglichen Teile zur weiteren Reduzierung des Gewichts und der Reibung modifiziert. Die wichtigste Neuerung war jedoch die Ausstattung der CBR mit einem Direktlufteinlasssystem (Direct Air Induction). Die Höchstdrehzahl wurde von 13.000/min auf 13.500/min erhöht. Ihre versicherungstechnisch limitierte Maximalleistung von 98 PS produzierte die CBR allerdings weiterhin bei 12.000/min. Die eigentliche Maximalleistung beträgt ohne die in Deutschland und anderen EU-Staaten verbaute „Seriendrosselung“ 102 PS (1996: 77 kW / 105 PS bei 12.000/min, 66 Nm Drehmoment bei 10.500/min). Neben einer geänderten Vorderradgabel (Multi-Action-System-Kartuschendämpfer) mit unverändert 130 mm Federweg erhielt sie eine größere Schwinge. Bei der hinteren Federung wurde der Federweg auf 120 mm erhöht. Die vormaligen Schwimmsattel-Bremsen, die bei hartem Einsatz zum Überhitzen neigten, wurde durch eine Festsattelbremse mit schwimmend gelagerten und vergrößerten Bremsscheiben ersetzt. Das Gewicht erhöhte sich durch diese Änderungen nicht. Die Jahrgänge 1995/1996 (inoffiziell auch „PC31a“ genannt) sowie 1997/1998 („PC31b“) können, wie auch die Modelle der PC 25 und PC 35, anhand der serienmäßigen Farbgebung dem jeweiligen Jahrgang zugeordnet werden. Das 1995/96er-Modell hat ein Heck (Soziushaltegriff, Heckausleger und Rücklicht) entsprechend der PC25. Das Heck der 1997/98er ist länger. Die Abmessungen (L × B × H) betrugen: 2.140 × 685 × 1.135 mm.
PC 35 (1999)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ende der 1990er Jahre wuchs der Konkurrenzdruck auf Honda durch die Wettbewerbermodelle von Yamaha, Kawasaki und Suzuki. Das vollkommen neuentwickelte 1999er-Modell PC35 der CBR 600 F verfügte über einen komplett überarbeiteten Motor und leistete 106 PS bei 12.500/min. Überarbeitet wurde auch das Chassis – sowohl der Rahmen als auch die für zusätzliche Steifigkeit direkt am Kurbelgehäuse befestigte Schwinge waren erstmals aus Aluminium. Das neue Sekundärluftsystem verbesserte ferner die Abgasemissionswerte.
Im Jahre 2000 erfuhr die PC 35 eine Überarbeitung, eine elektronische Einspritzanlage löste die Vergasertechnik in der Gemischaufbereitung ab und ein geregelter 3-Wege-Katalysator wurde zur weiteren Verbesserung der Abgaswerte installiert. Die weiteren Änderungen (Doppelscheinwerfer, digitales Kombiinstrument) waren eher kosmetischer Natur. Die neue Modellvariante CBR 600 F Sport, die ab Modelljahr 2001 erhältlich war, unterschied sich durch eine sportivere Sitzbank ähnlich der CBR 900 RR, einer zusätzlichen Kupplungsscheibe, dem fehlenden Hauptständer und einer kürzeren Sekundärübersetzung. Sie sollte sportlichere Fahrer ansprechen und mit weniger Modifikationen rennstreckentauglich sein. Die PC 35 wurde bis zum Modelljahr 2006 produziert, die Version CBR 600 FS war allerdings nur bis zum Modelljahr 2003 erhältlich.
PC 41 (2011)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2011 führte Honda die CBR 600 F wieder ein. Diese basiert technisch auf der Honda Hornet und bietet serienmäßig ABS sowie eine Integralbremse. Sie wurde von 2011 bis 2013 produziert und durch die Honda CBR 650 F abgelöst.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Quelle für Abschnitt zur PC 19: „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 09-1986“
- Quelle für Abschnitt zur PC 23: „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 09-1989“
- Quelle für Abschnitt zur PC 25: „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 01-1991“, „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 01-1993“, „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 11-1993“, „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 09-1994“
- Quelle für Abschnitt zur PC 31: „Verkaufsprospekt Honda CBR 600 F, 09-1996“
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ HONDA CBR 600 F (PC19). In: biker.de. webpool GmbH, abgerufen am 29. Juni 2012.