Horst Grabert
Horst Grabert (* 12. Dezember 1927 in Berlin; † 10. Oktober 2011 ebenda) war ein deutscher Politiker (SPD) und Diplomat.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Horst Graberts Vater arbeitete, nach seinem Einsatz als Frontoffizier im Ersten Weltkrieg, als Buchhalter. Obgleich Horst Grabert ebenso wie seine jüdische Mutter 1939 evangelisch getauft wurde, musste Horst Grabert 1942 das Steglitzer Gymnasium verlassen. Nach einer Lehre als Bauzeichner kam er 1944 in ein Arbeitslager. Ohne Abitur konnte er nach einer Sonderprüfung ab 1946 an der Technischen Universität Berlin studieren und wurde 1952 Diplom-Bauingenieur.[1]
1952 trat Grabert in die West-Berliner Senatsverwaltung ein und wurde Regierungs-Baureferendar beim Senator für das Bau- und Wohnungswesen. 1955 legte er das Bauassessor-Examen ab und stieg in der Folge vom Baurat zum Oberbaurat, Baudirektor und 1963 zum Senatsdirektor auf. Von 1969 bis 1973 war er Senator für Bundesangelegenheiten und zugleich der Bevollmächtigte beim Bund des Landes Berlin.[2] Bei der Berliner Wahl 1971 wurde er in das Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt, schied aber wegen seiner Tätigkeit in Bonn im Januar 1973 aus.
Von 1972 bis 1974 war Grabert Chef des Bundeskanzleramtes. Nach seiner Zeit im Kanzleramt war er als deutscher Botschafter in Österreich (1974–1979), Jugoslawien (1979–1984) und Irland (1984–1987) tätig.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1973: Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich[3]
- 1979: Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[3]
- 1984: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Rätsel Jugoslawien. In: Zieht die Linke in den Krieg? Beiträge zur Debatte um Kampfeinsätze aus rot-grüner Sicht, hrsg. v. Katrin Fuchs, Peter von Oertzen und Ludger Volmer, 1993 (ISBN 3-922489-16-8)
- Um Europas Zukunft. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 1994, S. 795–799
- Von der Anerkennung zum Bundeswehreinsatz. Deutsche Politik und der Jugoslawienkonflikt. In: Wissenschaft & Frieden, 2/1996 (online)
- Wehe, wenn du anders bist. Ein politischer Lebensweg für Deutschland, Stekovics, Dößel 2003, ISBN 3-89923-040-X (Autobiografie).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Breunig, Andreas Herbst (Hrsg.): Biografisches Handbuch der Berliner Abgeordneten 1963–1995 und Stadtverordneten 1990/1991 (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin. Band 19). Landesarchiv Berlin, Berlin 2016, ISBN 978-3-9803303-5-0, S. 159.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Horst Grabert im Munzinger-Archiv, abgerufen am 23. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ Die Bundesrepublik Deutschland: Teilausgabe Bund. Carl Heymanns Verlag, 1970 (google.de [abgerufen am 7. Oktober 2020]).
- ↑ a b Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF-Datei; 6,59 MB)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Hans Schirmer | Deutscher Botschafter in Wien 1974–1979 | Maximilian von Podewils-Dürniz |
Jesco von Puttkamer | Deutscher Botschafter in Belgrad 1979–1984 | Gisela Rheker |
Carl Lahusen | Deutscher Botschafter in Dublin 1984–1987 | Helmut Rückriegel |
Personendaten | |
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NAME | Grabert, Horst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diplomat und Politiker (SPD), MdA |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1927 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 10. Oktober 2011 |
STERBEORT | Berlin |
- Chef des Bundeskanzleramtes
- Beamteter Staatssekretär (Bundesrepublik Deutschland)
- Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin
- Deutscher Botschafter in Österreich
- Deutscher Botschafter in Irland
- Deutscher Botschafter in Jugoslawien
- Senator für Bundesangelegenheiten (Berlin)
- SPD-Mitglied
- Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
- Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
- Deutscher
- Geboren 1927
- Gestorben 2011
- Mann