Igelsreuth
Igelsreuth Gemeinde Neudrossenfeld
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Koordinaten: | 50° 2′ N, 11° 29′ O |
Höhe: | 343 m ü. NHN |
Einwohner: | 10 (1. Aug. 2022) |
Postleitzahl: | 95512 |
Vorwahl: | 09203 |
Igelsreuth (oberfränkisch: Bärchschdrobl bzw. Iglsraad[1]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[2] Igelsreuth liegt in der Gemarkung Langenstadt.[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde ist von Acker- und Grünland umgeben. Im Südosten tangiert die A 70 den Ort. Ein Wirtschaftsweg führt nach Unterlettenrangen zur Kreisstraße KU 16 (1,4 km westlich),[4] an dessen Seite sich auf halber Strecke ein Peststein befindet.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1284 als „Igelsgeruot“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Graf von Orlamunde schenkte sein Allod im Ort dem Kloster Langheim. Der Ortsname bedeutet zur Rodung des Igil (Diminutivform von Igo). Mit dem Personennamen Igil wurde wahrscheinlich der Gründer der Siedlung angegeben.[6] Die umgangssprachliche Form weist auf einen Hofbesitzer namens Strobel hin.[1]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Igelsreuth aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Die Grundherrschaft über den Hof hatte der bambergische Langheimer Amtshof.[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Igelsreuth 1811 dem Steuerdistrikt Hutschdorf und 1812 der Ruralgemeinde Hutschdorf zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Langenstadt umgemeindet.[8]
Am 1. Januar 1972 wurde Igelsreuth im Zuge der Gebietsreform in Bayern mit Langenstadt nach Leuchau eingegliedert. Am 1. Juli 1976 wurde diese Gemeinde aufgelöst und Igelsreuth nach Neudrossenfeld eingegliedert.[9]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 40: Wohnstallhaus
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2021 |
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Einwohner | * | 3 | 4 | 3 | 3 | 7 | 4 | 4 | 3 | 7 | 9 |
Häuser[10] | * | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 2 | |||
Quelle | [8] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Unsere Liebe Frau (Langenstadt) gepfarrt.[7][17]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 70.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Igelsreuth in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Igelsreuth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. August 2020.
- Igelsreuth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 16. August 2020.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „bärichschdrōbl“ bzw. „īglsrād“.
- ↑ Gemeinde Neudrossenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Igelsreuth. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 70.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 612.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 760.
- ↑ Neudrossenfeld > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 900, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1074, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1022 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1070 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1105 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 950 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 699 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 161 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 315 (Digitalisat).