Untergräfenthal
Untergräfenthal Gemeinde Neudrossenfeld
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Koordinaten: | 50° 1′ N, 11° 33′ O |
Höhe: | 348 m ü. NHN |
Einwohner: | 38 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95512 |
Vorwahl: | 09203 |
Untergräfenthal (oberfränkisch: Greffedol und Griffedol[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[3] Untergräfenthal liegt in der Gemarkung Pechgraben.[4]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt am Schaitzer Bach, einem linken Zufluss der Trebgast. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Obergräfenthal (0,7 km südlich) bzw. zu einer Gemeindeverbindungsstraße bei Eselslohe (0,5 km nördlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1398 als „Grefental“ erstmals urkundlich erwähnt, 1499 erstmals als „Unterngrefental“. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden sowohl Ober- als auch Untergräfenthal einfach nur Gräfenthal genannt. Die Bedeutung des Bestimmungswortes ist unklar: denkbar ist der Adelstitel Graf oder der Personenname Grefe.[6]
Untergräfenthal bildete mit Ober- und Unterkeil eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand diese aus 9 Anwesen (1 Mahlmühle, 3 Höfe, 2 Güter, 2 Sölden, 1 Tropfhäuslein). Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Dieses hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Das Kastenamt Kulmbach war Grundherr sämtlicher Anwesen.[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Untergräfenthal dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Neudrossenfeld und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde der Ort in neu gebildeten Ruralgemeinde Pechgraben umgegliedert.[8] Am 1. Januar 1975 wurde Untergräfenthal im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Neudrossenfeld eingegliedert.[9]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Untergräfenthal 8a: Bauernhof mit Wohnstallhaus, Scheune, Nebengebäude, Hoftor und Garteneinfriedung
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1809 | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 72 | 58 | 85 | 79 | 67 | 73 | 77 | 67 | 65 | 53 | 38 |
Häuser[10] | 9 | 10 | 12 | 12 | 11 | 15 | 11 | ||||
Quelle | [11] | [8] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Untergräfenthal ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach Neudrossenfeld gepfarrt.[7][18]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Gräfenthal. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 373 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 145.
- Georg Paul Hönn: Gräfenthal. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 253 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Untergräfenthal in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Untergräfenthal in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. November 2020.
- Untergräfenthal im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 18. November 2020.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 315 (Digitalisat).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 199. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „greffedål“ und „griffedål“.
- ↑ Gemeinde Neudrossenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 48.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 646.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 770.
- ↑ Neudrossenfeld > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 725.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 898, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1071, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1019 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1066 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1101 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 953 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 701 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 162 (Digitalisat).