Ingeborg von Zadow
Ingeborg von Zadow (* 24. Mai 1970 in Berlin) ist eine deutsche Theaterautorin, die vor allem Kinderstücke schreibt. Außerdem ist sie als literarische Übersetzerin tätig.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ingeborg von Zadow ist die Tochter der Leonore Reichling, Musiklehrerin von Beruf und aus einem Ärztehaushalt stammend, und des Günther von Zadow, Diplom-Physiker. Die Vorfahren der neumärkischen adeligen Vatersfamilie waren Grundbesitzer und aktive Offiziere, im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich genannt. Ingeborg wuchs zweisprachig (deutsch/englisch) auf in Berlin, Bonn, Poughkeepsie/N.Y., Brüssel und Heidelberg, wo sie 1989 das Abitur ablegte. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen und an der Binghamton University und schloss dort 1994 mit dem Master of Arts (M.A.) for Theatre ab.[1]
Schon vor dem Studium begann sie, als Autorin und als Regieassistentin an verschiedenen Theatern zu arbeiten. Sie war seit dem Studium freiberuflich tätig in Berlin, Mannheim und seit 1998 in Heidelberg.
Ihre Stücke, die vor allem im Verlag der Autoren erscheinen, wurden seit 1993 in über 50 Aufführungen gezeigt und übersetzt (englisch, polnisch, hebräisch, türkisch, russisch, schwedisch und estnisch). Das Theaterfestival Triangel Festival Konstanz zeigte 1997 eine Werkschau. Beim 6. Deutschen Kinder- und Jugendtheatertreffen in Berlin 2001 erhielt sie den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin für ihr bisheriges Werk. Das Goethe-Institut ermöglichte es ihr, Einladungen nach England, Griechenland, und Australien zu folgen. Sie arbeitete als Tutorin bei den Autorentreffen World Interplay Australia und Interplay Europe.
Theaterstücke und Übersetzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Theaterstücke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liebe oder Leben, Komödie, UA Theater Carnivore Heidelberg, Regie Florian Kaiser, 2. Juli 2021[2]
- Hallo Nachbar - (Un)Sinnbilder mit Glump (2020), UA Deutsch-Sorbisches Volkstheater Bautzen, Regie Stephan Siegfried, 11./12. September 2020[3]
- Oda und das Pferd der Götter, UA Hörspielversion, Musik und Produktion Luis Brunner, Stream-Premiere 26. Mai 2020[4]
- Haus Blaues Wunder, UA Junges Nationaltheater Mannheim, Regie Marcelo Diaz, 3. Oktober 2015[5]
- Raus aus dem Haus, UA Comedia Theater Köln/Tanzfuchsproduktion Köln, 14. April 2012, Regie Barbara Fuchs[6] Oper Raus aus dem Haus, Komposition David Wagner, Landestheater Linz, Regie Andrija Repec, UA 30. November 2013[7]
- Über Lang oder Kurz (2009), UA Theater Junge Generation Dresden, Regie Gerald Gluth, 12. Dezember 2010[8][9]
- Filipa Unterwegs, UA Theater Feuer und Flamme, Braunschweig, Regie Joachim von Burchard, 10. Februar 2006[10]
- Zwischenzeit (2005), Beitrag zum Festival Stunde Null, Landestheater Tübingen, 2005
- Alte Schachteln, UA Bühnen der Stadt Gera, Regie Therese Thomaschke, 4. Juni 2004
- Hexenspiel (1999), UA Zwinger 3, Theater Heidelberg, Regie Rüdiger Pape, 2000
- Friedas Reise (1997/98), UA Landestheater Tübingen, Regie Jochen Fölster, 1998
- Der vergessene Tag (1997), UA Junges Theater Zürich, Regie Marcelo Diaz, 1997
- Besuch bei Katt und Fredda (1995), UA Junges Theater Zürich, Regie Marcelo Diaz, 1997
- Pompinien (1992), UA Stadttheater Konstanz, Regie Gotthart Kuppel, 1995
Aufführung am 3. Mai 2009 im Staatstheater Wiesbaden[11] zur Eröffnung der Jungen Woche im Rahmen der Internationalen Maifestspiele, Regie Matthias Faltz[12] - Ich und Du (1992), UA Theater Nordhausen, Regie Peter Fischer, 1993
Opernlibretti
- Die Kinder des Sultans, Fantastische Oper in 9 Szenen, Komposition Avner Dorman, UA Theater Dortmund 6. März 2022, Regie Anna Drescher, Musikalische Leitung Christoph JK Müller, Kooperation Junge Opern Rhein Ruhr[13]
Übersetzungen von Theaterstücken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zinnie Harris: In der fernsten Ferne, 2000
DE Staatstheater Stuttgart, Regie Dimiter Gotscheff, 2002 - Dale Wasserman: Einer flog über das Kuckucksnest nach dem Roman von Ken Kesey, 2001
UA der Neuübersetzung: Landestheater Marburg, Regie Ekkehart Dennewitz, 2002
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2021 Projektstipendium Baden-Württemberg
- 2019 Ehrengast bei der 28. Playwrights Conference in Orzycko, Polen[14]
- 2016 Nominierung Deutscher Kindertheaterpreis mit "Haus Blaues Wunder"[15]
- 2016 Ehrengast beim Colombo International Theatre Festival in Sri Lanka[16]
- 2014 Auswahlliste Deutscher Kindertheaterpreis mit "Komm jetzt geh"[17]
- 2014 International Playwright Observer beim Festival "New Visions, new Voices", Kennedy Center Washington D.C., USA[18]
- 2012 Auswahlliste Deutscher Kindertheaterpreis mit "Raus aus dem Haus"[19]
- 2011 Nominierung Mülheimer Kinderstückepreis mit "Über lang oder Kurz"[20]
- 2009: Förderung im Rahmen von „Nah Dran! Neue Stücke für das Kindertheater“, ein Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der BRD und des Deutschen Literaturfonds mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes[21]
- 2001: Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin
- 2001: Jahresstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
- 1993/1994: Fulbright-Stipendium für das Studium in den USA
Bühnenmusik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Friedemann Schmidt-Mechau komponierte 1999 zu Pompinien eine Bühnenmusik für Viola sola.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler, Johann Georg von Rappard, Detlev Schwennicke et al.: Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser A (Uradel), Band XVIII, Band 87 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg (Lahn) 1985, S. 548 f. ISSN 0435-2408
- Das Innere wird öffentlich gemacht. Interview in: Henning Fangauf, Wolfgang Sting (Hrsg.): Schreibwerkstatt Kindertheater – Beiträge zur zeitgenössischen Dramatik. Universität Hildesheim 1996.
- Christoph Lepschy: Der Trick ist das Wort Pause. In: Lilly Axster et al.: Stück-Werk 2. Arbeitsbuch. Deutschsprachige Autoren des Kinder- und Jugendtheaters. Portraits. Beschreibungen. Gespräche , Theater der Zeit, Hrsg. Gerd Taube, Berlin Juni 1998. ISBN 3-9805945-3-X.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Ingeborg von Zadow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ingeborg von Zadow auf der Website Verlag der Autoren
- Website ingeborgvonzadow.com
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadtbücherei Heidelberg: Ingeborg von Zadow Kurzporträt.
- ↑ www schmoe de, Frankfurt und Janis Elko: Portrait. Abgerufen am 20. Februar 2022.
- ↑ Deutsch-Sorbisches Volkstheater Bautzen: Detail. Abgerufen am 11. Mai 2021.
- ↑ Oda und das Pferd der Götter – Hörspiel. Abgerufen am 11. Mai 2021 (deutsch).
- ↑ Haus Blaues Wunder - Zadow, Ingeborg von. Abgerufen am 11. Mai 2021.
- ↑ Raus aus dem Haus | tanzfuchs PRODUKTION. Abgerufen am 11. Mai 2021 (deutsch).
- ↑ Landestheater Linz detail. Abgerufen am 11. Mai 2021.
- ↑ Tobias Becker: Hin und Weck Weihnachtsmärchen-Uraufführung, Der Spiegel Online, 12. Dezember 2010
- ↑ Über Lang oder Kurz ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF) Theater Junge Generation, Dezember 2010
- ↑ Theater Feuer und Flamme Filipa Unterwegs
- ↑ Staatstheater Wiesbaden Pompinien, Presse, Fotos 2009
- ↑ Judith von Sternburg: Für ima getrennt ( vom 10. Mai 2009 im Internet Archive), zur Premiere von Pompinien, Frankfurter Rundschau, 5. Mai 2009
- ↑ Die Kinder des Sultans: Theater Dortmund. Abgerufen am 20. Februar 2022.
- ↑ Impressions of the Playwrights Conference in Obrzycko, Poland, by Ingeborg von Zadow. Abgerufen am 20. Februar 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ hfangauf: Die Spannung steigt – Teil 3. In: KJTZ – Das Blog. 31. Oktober 2016, abgerufen am 20. Februar 2022 (deutsch).
- ↑ Colombo International Theatre Festival from April 1-6. Abgerufen am 20. Februar 2022 (britisches Englisch).
- ↑ www schmoe de, Frankfurt und Janis Elko: Portrait. Abgerufen am 22. Februar 2022.
- ↑ www schmoe de, Frankfurt und Janis Elko: Portrait. Abgerufen am 22. Februar 2022.
- ↑ www schmoe de, Frankfurt und Janis Elko: Portrait. Abgerufen am 22. Februar 2022.
- ↑ www schmoe de, Frankfurt und Janis Elko: Portrait. Abgerufen am 22. Februar 2022.
- ↑ „Nah dran! – Autoren im Theater“. Das KJTZ und der Deutsche Literaturfonds möchten mit "Nah dran!" seit 2009 Prozesse in der Stückentwicklung und der Inszenierung von neuen szenischen Anordnungen für das Kindertheater ermöglichen. Der Fokus liegt dabei auf der Zusammenarbeit der Autor:innen mit Theatern und Regisseur:innen.
Personendaten | |
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NAME | Zadow, Ingeborg von |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Theaterautorin |
GEBURTSDATUM | 24. Mai 1970 |
GEBURTSORT | Berlin |