Ironic

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Ironic
Alanis Morissette
Veröffentlichung 27. Februar 1996
Länge 3:48
Genre(s) Alternative Rock, Post-Grunge[1]
Autor(en) Alanis Morissette, Glen Ballard
Produzent(en) Glen Ballard
Label Maverick, Warner Records
Album Jagged Little Pill
Coverversion
2003 Ironic von Ji-In Cho

Ironic ist ein Lied der kanadischen Singer-Songwriterin Alanis Morissette, das im Februar 1996 von Maverick und Warner Bros. als dritte Singleauskopplung ihres dritten Studioalbums Jagged Little Pill wurde. Es wurde von Morissette und Glen Ballard geschrieben und von Ballard produziert. Der Songtext zeigt unterschiedliche unglückliche Situationen aus, die als ironisch (ironic) beschrieben werden, woraufhin diskutiert wurde, ob eine dieser Situationen zur Begriffsdefinition von „Ironie“ passt.[2]

Das Lied stand sechs Wochen lang an der Spitze des Canadian RPM 100 Hit Tracks Chart und wurde 1996 zum zweiterfolgreichsten Song in Kanada. Das Lied erreichte ebenfalls in Australien, Neuseeland und Norwegen Top 5-Platzierungen in den Charts. In den Vereinigten Staaten kam das Lied am 13. April 1996 auf Platz 4 der Billboard Hot 100, was bis heute Morissettes beste Chartplatzierung in den USA war. Die Single erhielt Gold von der Recording Industry Association of America (RIAA). Außerdem gewann das Lied verschiedene Preise, wie den Juno Award für die Single of the Year, und wurde in zwei Kategorien für die Grammy Awards 1997 nominiert, als Single des Jahres und für das beste Musik-Kurzvideo. Das Video wurde vom französischen Regisseur Stéphane Sednaoui gedreht; darin fährt Morissette durch eine winterliche Landschaft und spielt neben der Rolle der Fahrerin auch die drei Mitfahrerinnen. Es wurde bei den MTV Video Music Awards 1996 in sechs Kategorien nominiert, wovon drei gewonnen wurden. VH1 führt das Video in seiner Liste der „Greatest Music Videos“. Außerdem wurde das Video von verschiedenen Künstlern parodiert, beispielsweise von Weird Al Yankovic.

Ironic war Teil der Setlist von Morisettes Jagged Little Pill World Tour im Jahr 1995 und war Teil ihres im Rahmen der Sendung MTV Unplugged aufgenommenen Live-Albums sowie ihres Best-of-Albums The Collection von 2005. Das Lied wurde unter anderem von Ji-In Cho, Jesse & Joy und Four Year Strong gecovert.

Text und Komposition

Ironic wurde von Alanis Morissette und Glen Ballard geschrieben und von Ballrd für Morissettes drittes Studioalbum Jagged Little Pill im Jahr 1995 produziert.[3] In einem Interview mit Christopher Walsh vom Billboard-Magazin beschrieb Ballard, wie er und Morissette sich begegneten und wie Ironic entstand:

“I'm telling you, within 15 minutes we were at it—just writing. Ironic was the third song we wrote. Oh God, we were just having fun. I thought ‚I don't know what this is—what genre it is—who knows? It's just good‘.”

„Ich sag es Ihnen, innerhalb von 15 Minuten waren wir dabei – einfach schreiben. Ironic war das dritte Lied, das wir schrieben. Oh Gott, wir hatten einfach Spaß. Ich dachte: ‚Ich weiß nicht, was das ist – welches Genre das ist − keine Ahnung. Es ist einfach gut.‘“

Glen Ballard: Interview für das Billboard-Magazin[4]

Gemäß der Noten, die von Universal Music Group bei Musicnotes.com veröffentlicht wurden, wurde das Lied in einem moderaten Tempo von 92 Beats per minute komponiert.[5] Das Lied wird mit einem H-Dur-Schlüssel gespielt (mit einem Refrain, der auf Fis im Mixolydischen Modus beruht). Morissettes Stimmumfang liegt zwischen E5 und Ais5 und die Progression der Akkorde bei Ironic beginnt mit einer Sequenz aus Emaj7–Fis6–Emaj7–Fis6, bevor sie im Refrain zu Fis–Badd9–Fis–Gism7 wechselt.[5]

Sprachlicher Diskurs

Die Benutzung des Wortes ironic (dt. ironisch) erregte eine mediale Aufmerksamkeit. Laut Jon Pareles von der Zeitung The New York Times verleiht das Lied mit seinen Implikationen dem Inhalt einen „unironischen“ Sinn.[6][7] Gemäß des Oxford English Dictionary wird irony im englischsprachigen Raum folgendermaßen definiert: “irony is a state of affairs or an event that seems deliberately contrary to what was or might be expected; an outcome cruelly, humorously, or strangely at odds with assumptions or expectations” („Ironie ist ein Sachverhalt oder ein Ereignis, das absichtlich im Widerspruch zu dem steht, was erwartet wurde oder erwartet werden könnte; ein Ergebnis, das grausam, humorvoll oder auf seltsame Weise im Widerspruch zu Annahmen oder Erwartungen steht“)[8] Vor dem Hintergrund der Präskription sind Texte wie “It's a free ride when you've already paid” („Es ist eine Freikarte, nachdem du bereits bezahlt hast“) und “A traffic jam when you're already late” („Ein Stau, wenn du ohnehin schon spät dran bist“) nicht ironisch.[9]

Morissette sagte, dass die Debatte über die Ironie ihrer Aussagen in Ironic sie nicht traumatisiert habe. Sie akzeptierte für sich, die Malapropismus-Königin zu sein, und beim Schreiben des Textes achteten sie und Ballard nicht beharrlich darauf, dass alles „ironisch“ entsprechend der eigentlichen Definition sei.[9] Michael Reid Roberts schrieb 2014 in dem Onlinemagazin Salon.com eine Verteidigung für das Lied, da der Zustand oder ein Ereignis absichtlich im Widerspruch zu dem stehe, was man erwartet, und daher oft ironisch amüsant ist, eine situative Ironie darstelle.[10] Michael Stevens nahm sich auf dem Youtube-Kanal Vsauce Zeit, in der Folge „Dord“ zum Thema Ironie zu diskutieren. In diesem Video betrachtete Stevens den Unterschied zwischen „situativer Ironie“ und „dramatischer Ironie“. Seiner Meinung nach muss die Ironie nicht zwingend in den Situtionen selbst liegen, sondern eher in der dramatischen Ironie – wenn sich jemand sich der Bedeutung eines Ereignisses nicht bewusst ist, während andere sich dessen bewusst sind, nicht die Situationen, sondern das Leben in sich ist ironisch.[11]

Der Komiker Ed Byrne spielte in einem Sketch, in dem er spaßhaft das Lied wegen dem Fehlen der Ironie angriff: “The only ironic thing about that song is it's called 'Ironic' and it's written by a woman who doesn't know what irony is. That's quite ironic.” („Das einzige Ironische an diesem Lied ist, dass sein Titel Ironic lautet und dass es von einer Frau geschrieben wurde, die nicht weiß, was Ironie ist. Das ist einfach ironisch.“)[9] Die Satiriker Berger und Wyse parodierten das Lied in einem Teil ihres Comicstrips The Pitchers. In diesem Teil vergleicht ein Superheld namend „Irony Man“ seine Superkräfte mit dem Songtext von Morissette, weshalb er von seinen Mitmenschen in „The Man from Alanis“ umbenannt wurde.[12] Im Dezember 2009 veröffentlichte die Comedy-Website CollegeHumor ein Parodievideo mit dem Titel „Actually Ironic“ („Wirklich ironisch“), an dem die Schauspielerin Sarah Natochenny mitwirkte und in dem Patrick Cassels den Songtext des Originals so änderte, dass sie einen ironischen Inhalt im eigentlichen Sinn enthalten. Ein Beispiel hierfür ist der Text: “it's like rain on your wedding day, to the Egyptian sun god Ra” („es ist wie Regen an deinem Hochzeitstag mit dem ägyptischen Sonnengott Re“).[13][14] In seinem Lied Word Crimes referenziert Weird Al Yankovic auf Morissettes Songtext, indem er „Irony is not coincidence“ („Ironie ist kein Zufall“) singt und gleichzeitig im Video ein Piktogramm eines brennenden Feuerwehrwagens mit der Unterschrift „Irony“ und daneben ein Piktogramm eines Brautpaares im Regen mit der Unterschrift „Weather“ („Wetter“) zeigt, was sich ebenfalls auf die Zeile “It's like rain on your wedding day” („Es ist wie Regen an deinem Hochzeitstag“) bezieht.[15] Alanis Morissette machte sich 2013 über ihre eigenen Fehler lustig, als sie mit der Comedygruppe The Lonely Island den Song „Semicolon“ bei Jimmy Kimmel Live! spielte. Darin unterbricht Morissette einen Rap der Gruppe, da sie den Begriff „Semikolon“ falsch verwenden, worauf die Entgegnung folgt, dass eine derartige Kritik aus ihrem Mund doch „ironisch“ sei.[16] Auch 2015 machte Morissette sich erneut über sich lustig, als sie in The Late Late Show with James Corden mit einer neuen Version von Ironic auftrat, in der sie die Zeile “It’s singing 'Ironic', when there are no ironies” („Es ist ‚Ironic‘ singen, wenn keine Ironien vorhanden sind“) ergänzte.[17]

Rezeption

Alanis Morissette (2008)

Kritik

Jaime Gill von Dot Music kommentierte 2005 bei seiner Rezension von Jagged Little Pill Acoustic über die Originalversion, dass Morissette den Hörern eines der größten Gesellschaftsspiele des Pops geliefert habe, in dem echte Ironie in Ironic erkannt wurde und er nannte das Lied „pretty“ („hübsch“) und „catchy“ („eingängig“). Zusätzlich stellte er fest, dass die Akustikversion ohne die lauten Gitarren der ursprünglichen Version entspannter und einnehmender klinge.[18] Obwohl Stephen Thomas Erlewine von AllMusic das Lied für das Album hervorhob, wurden dem Lied bei einer anderen Rezension auf derselben Website, die anlässlich der Single-Veröffentlichung geschrieben wurde, nur zweieinhalb von fünf Sternen verliehen.[19][20] Pareles stellte fest, dass man sich durch die Strophen von Ironic und von einem anderen Lied des Albums (Mary Jane) gut vorstellen könne, wie Morissette auf der Bühne eines Clubs ironische Texte singt, während sie auf einer Akustikgitarre spielt.[21] Später schrieb er, dass das Lied genau genommen unironisch sei.[7] Victoria Segal vom Melody Maker lobte das Lied absolut schönes Stück sprudelnden Folk-Rocks.[22] In Music Week wurde das Lied mit vier von fünf Sternen bewertet, wobei das Lied als eine kraftvolle Hymne, die an ein schönes Echo der Cocteau Twins erinnert, bezeichnet wurde. Die Rezension sagte Morissette erstes Erreichen einer Chartposition innerhalb der Top 20 voraus.[23] Dave Brecheisen von PopMatters befand die Akustikversion von Ironic als wesentlich schlechter als das Original.[24]

Mit der Single gewann Morissette 1997 wie bereits im Vorjahr den Juno Award für die Single des Jahres.[25] Im selben Jahr war das Lied unter anderem in der Kategorie Single des Jahres für einen Grammy Award nominiert.[26][27][28]

Clear Channel Memorandum

Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 wurde das Lied vom Medienunternehmen Clear Channel Communications auf die Liste fragwürdiger Lieder aufgenommen. Diese Liste ist auch als 2001 Clear Channel Memorandum bekannt und hatte zur Folge, dass viele Sender aufgrund dieser Empfehlung ihr Programm änderten.[29] Ironic wurde wegen der zweiten Strophe in die Liste aufgenommen, da in dieser ein Mann bei einem Flugzeugabsturz stirbt.[30]

Nutzung in anderen Medien

Im Roman Naiv. Super., den der norwegische Schriftsteller Erlend Loe 1996 veröffentlicht hat, sieht der Protagonist das Musikvideo zu Ironic im Fernsehen und träumt davon, das Alanis-Mädchen zu treffen und mit ihr in einem Haus zusammenzuleben.[31] In der achten Folge der vierten Staffel der Serie Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark machen verschiedene Charaktere scherzhafte Anspielungen auf das Lied, in dem es überhaupt nicht um Ironie geht.[32] Im Jay-und-Silent-Bob-Comic von Kevin Smith aus dem Jahr 1998 singt der Charakter Tricia Jones Ironic, bevor Jay in die Dusche tritt.[33]

In der Filmkomödie Hauptsache verliebt von 2007 singt die von Saoirse Ronan dargestellte Figur Izzie Mensforth das Lied mit verändertem Songtext in einer Talentshow.[34] In der Komödie Prakti.com mit Owen Wilson und Vince Vaughn singen die beiden Protagonisten in der Anfangsszene des Films das Lied mit, das im Autoradio läuft.[35]

In The Late Late Show with James Corden war Morissette 2015 zu Gast und sang eine neue Version von Ironic mit einem vollkommen veränderten Text. Der neue Songtext benutzt ein neues technisches Vokabular und benennt verschiedene Apps, wie Tinder oder Snapchat und st eine Hommage an die sprachliche Diskussion, die nach der Veröffentlichung 1996 geführt wurde.[36]

Musikvideo

Im Musikvideo fährt Morissette einen Continental Mark V.

Das Musikvideo zu Ironic wurde unter Regie von Stéphane Sednaoui gedreht und am 23. Januar 1996 veröffentlicht.[37][38][39] Am Anfang des Videos geht Alanis Morissette mit einem Coffee-to-go-Becher in der Hand an einer Tankstelle zu ihrem Auto, einem dunkelgrauen Continental Mark V mit Lederinnenausstattung. Sie trägt eine braune Jacke, eine rote Mütze, hellblaue Handschuhe und einen buntgestreiften Schal. Danach fährt sie durch die verschneite Winterlandschaft und beginnt, die erste Strophe zu singen. Am Anfang des Refrains singt eine zweite von Morissette verkörperte Person auf der Rückbank auf der Beifahrerseite und singt. Sie trägt ein grünen Pullover und teils aubergine, teils keine Handschuhe. Die zweite Strophe wird von Morissette in einem gelben Sweatshirt und mit in mehrere Zöpfe geflochtenem Haar gesungen, während sie dabei isst. Diese dritte Morissette sitzt auf der Rückbank hinter dem Fahrersitz. Der zweite Refrain wird von Morissette in rotem Pullover und in einer pyjamaartigen Hose auf dem Beifahrersitz gesungen, während sie sich bei der Fahrt weit aus dem Seitfenster herauslehnt, beinahe mit einer Brücke kollidiert und anschließend wieder auf den Beifahrersitz setzt und lacht. Die Bridge sowie die ditte Strophe und den dritten Refrain singen alle vier Morisettes, wobei in den Kameraeinstellungen jeweils nur einer der Sitze zu sehen ist. Während des dritten Refrains setzt die erste Morissette ihre Mütze ab und wirft diese zur derjenigen mit dem grünen Sweater. Außerdem tanzen alle auf ihren Sitzen sitzend. Ab dem Outro ist nur noch die erste Morissette im Bild. Sie blickt auf ihr Armaturenbrett, bringt den Wagen mitten auf der Fahrbahn zum Stehen und steigt aus; ihre Mitfahrerinnen sind verschwunden. Möglicherweise ist der Wagen aufgrund eines leeren Tanks gestoppt, was hinsichtlich des Videoanfangs an der Tankstelle eine Ironie darstellen würde.

In einem Interview für die Vogue im Jahr 2015, verriet Morissette, dass die Kleidung im Video die Persönlichkeiten der Charaktere widerspiegeln. Die Fahrerin mit der roten Mütze hat die Kontrolle und trägt die Verantwortung. Die gelbe Figur ist mutig und schrullig, die Morissette als präsent und lebhaft und unbefangen bezeichnete. Die Frisur mit den Zöpfen liebte Morissette und trug diese später oft bei Auftritten. Die Beifahrerin ist romantisch, nachdenklich, aber auch risikofreudig. Mit dem Mädchen im grünen Pullover kann Morissette sich am besten identifizieren. Sie ist lustig und ausgelassen, weshalb sie am ehesten in Schwierigkeiten gerät.[40]

Blaine Allan bemerkte im 2002 erschienenen Buch Television: Critical Methods and Applications, wie Morissette mit dem Zuschauer interagiert. Er verglich das Video mit dem Video zu Lucky von Britney Spears, in dem Spears ebenfalls zwei Rollen, von Lucky und einem Fan, einnahm. Im Gegensatz zu Lucky, in dem beide Spears-Charaktere mit Hilfe visueller Effekte direkt miteinander interagieren, wird im Ironic-Video ausschließlich durch den Schnitt der Eindruck erweckt, dass die von Morissette dargestellten Charaktere miteinander interagieren.[41] Die Journalistin Carol Vernallis befand, dass die plaudernde Art, in der Morissette das Lied im Video singt, eine intime Verbindung zum Zuschauer aufbaut. Sie stellte aber auch fest, dass der Songtext durch Videoaufzeichnung und Fernsehausstrahlung für die Zuschauer unzugänglich werde.[42]

Charles Aaron vom Spin-Magazin bezeichnete das Musikvideo zu Ironic als „gelungen“.[43] Das Video wurde 1996 sechsmal bei den MTV Video Music Awards nominiert. In den Kategorien Viewer’s Choice, Best Direction und Video of the Year konnte es den Preis nicht gewinnen. In den Kategorien Best Editing, Best New Artist in a Video und Best Female Video siegte Ironic.[44] 1997 folgte eine Nominierung für den Grammy Award for Best Music Video.[45] Das Video wurde außerdem auf Platz 18 der von VH1 herausgegebenen Liste der 100 Greatest Videos geführt.[46]

Ende 1996 wurde eine Parodie auf das Musikvideo veröffentlicht, in dem das sechsjährige kanadische Mädchen Allison Rheaume Morissette Kleidung und Bewegungen nachahmt und ein Lippensynchronisation zum Originallied macht.[47] Am Ende des Videos bemerkt ihr Vater, wie sie in der Einfahrt im Auto sitzt, und sagt ihr, dass sie mit dem Herumgealber aufhören solle. Diese Parodie wurde von David Rheaume gedreht. Das Video wurde auf MTV ins Programm aufgenommen und war 2005 Bestandteil von Alanis Morissettes Greatest-Hits-Album The Collection auf CD/DVD.[48][49] In einem MTV-Werbefim parodierte Donal Logue in seiner Rolle als Jimmy The Cab Driver ebenfalls Ende 1996.[47] Der Rapper DBA Flip aus Inglewood in Kalifornien produzierte 1996 zu seiner Single It's Friday Night (Just Got Paid) ein sehr ähnliches Video, in dem er ebenfalls mehrere Rollen in einem fahrenden Auto einnimmt. Am Ende des Lieds bleibt sein Wagen ebenfalls liegen, während an der Straße eine Alanis Morissette ähnliche Frau mit Zopffrisur, wie im Ironic-Video, und einer Jacke, wie im Video zu Morissettes Lied You Learn, entlangläuft und dabei einen Benzinkanister trägt.[50]

Die kanadische Band Rusty parodierte 1997 in der zweiten Videoversion zu ihrer Single Empty Cell die Handlung vom Ironic-Video.[51] Weird Al Yankovic produzierte 2003 eine Parodie des Videos für seine Comedy-Reihe Al TV, worin er den Platz der vierten Morissette auf dem Beifahrerplatz einnahm.[52] Der R&B-Sänger Ramriddlz aus Toronto zollte 2018 dem Ironic-Video mit seinem Musikvideo zur Single Worst Love Tribut.[53]

Auftritte

Das Lied war 1995 Teil ihrer Setlist auf der Konzerttour Jagged Little Pill World Tour und war somit Teil ihres Albums Jagged Little Pill Live von 1997.[54] Danach war das Lied auch auf dem Live-Album Alanis Unplugged, das 1999 im Zuge der Reihe MTV Unplugged entstand.[55] Konzertauftritte mit Ironic sind auf den DVDs Feast on Scraps von 2002 und Live in the Navajo Nation ebenfalls von 2002 enthalten.[56][57]

Mit Ironic machte Morissette ihre Unterstützung für die gleichgeschlechtliche Ehe klar, als sie im März 2004 der Verleihung der GLAAD Media Award mit verändertem Text auftrat. Sie änderte eine Situation innerhalb des Lieds in den Text: “It's meeting the man of my dreams /And then meeting his beautiful husband” („Es ist wie das Zusammentreffen mit seinem Traummann /Und mit seinem wunderschönen Ehemann“).[58][59] Sie gabe gegenüber der Zeitung USA Today an, dass ihre Unterstützung weiter gehe, als einen klugen Songtext zu schreiben. Ihre Fantasie sei es, einige ihrer befreundeten schwulen Paare zu verheiraten.[60] Im Juni 2004 sagte sie zu VH1, dass sie selbst zwar keine schwulen Freunde habe, die verlobt sind, and dass es für sie eine Ehre sei, die schwule Community zu unterstützen.[58] Die Version mit verändertem Songtext nahm Morissette zunächst als Akustikversion für iTunes auf und veröffentlichte es 2004. Unter anderem ist das veränderte Lied auch auf dem Album Jagged Little Pill Acoustic.[61] Morissette spielte die Husband-Version 2005 auch gemeinsam mit Avril Lavigne bei House of Blues.[62]

Mitwirkende

Folgende Künstler haben in der Produktion von Ironic mitgewirkt:[3]

  • Alanis Morissette – Gesang, Produktion, Autorin
  • Glen Ballard – Produktion, Gitarre, Autor
  • Lance Morrison – Bassgitarre
  • Rob Ladd – Schlagzeug, Perkussion
  • Michael Thompson – Orgel
  • Basil Fung – Gitarre
  • Chris Fogel – Mischtechnik

Kommerzieller Erfolg

Chartpositionierungen

In Kanada erreichte Ironic mit einem Einstieg auf Platz 96 erstmals am 8. Januar 1996 die RPM 100 Hit Tracks.[63] Zwölf Wochen später, am 1. April 1996, nahm das Lied den ersten Platz der Charts ein und hielt diese Position für sechs Wochen, bis es von der US-amerikanischen Musikgruppe BoDeans mit der Single Closer to Free verdrängt wurde.[64][65][66] Insgesamt befand sich das Lied für 29 Wochen in den Top 100, zuletzt am 22. Juli 1996 auf Platz 81.[67] Es befand sich 14 Wochen in den Top 10 und belegte in den kanadischen Jahrescharts 1996 den zweiten Platz hinter Morissettes Single You Learn. In anderen RPM-Charts nahm das Lied eine Woche lang die Spitze der Alternative 30-Charts ein und blieb für elf Wochen in den Top 10. In diesen Chart belegte Ironic 1996 Platz 5 der Jahrescharts. In den Adult Contemporary Tracks-Chart kam das Lied auf Platz 6.[68][69]

In den Vereinigten Staaten stieg das Lied auf Platz 11 der Billboard Hot 100 ein und war damit der höchste Neueinsteiger in der Ausgabe vom 16. März 1996.[70] Schließlich erreichte die Single am 13. April 1996 ihre beste Position auf Platz 4.[71] Bis heute (Stand 2024) hatte Morissette mit Ironic ihre beste Chartposition in den Billboard Hot 100.[72]

In den Australischen Musikcharts hatte das Lied seinen Einstieg auf Platz 40. In seiner achten Woche erreichte das Lied am 12. Mai 1996 mit Platz 3 der Charts seine beste Position in Australien. Zum letzten Mal tauchte das Lied am 21. Juli 1996 auf Platz 37 in den Charts auf, bevor es herausfiel.[73] In Neuseeland wurde das Lied gemeinsam mit You Oughta Know als Doppelsingle veröffentlicht.[74] Am 21. April 1996 stieg das Lied auf Platz 13 ein und erreichte mit Platz 3 seine Höchstposition am 19. Mai 1996 und war insgesamt elf Wochen is den Top 50.[75] Bis dahin war dies Morissettes beste Chartposition in Neuseeland, später konnten sich jedoch 1998 Thank U mit Platz 2 und 2002 Hands Clean mit der Spitzenposition besser platzieren.[76]

In Europa wurde das Lied positiv aufgenommen. Im Vereinigten Königreich erreichte er in seiner ersten Woche am 20. April 1996 auch seine höchste Platzierung auf Platz 11 und hielt sich acht Wochen in den Charts.[77] In den norwegischen Charts kam Ironic bis auf den vierten Rang und blieb insgesamt 17 Wochen in dieser Rangliste.[78] In Belgien erreichte das Lied in beiden großen Chartlisten Top 10-Plätze, in den Ultrapop-Charts in Flandern Platz 6 und in der Wallonie Platz 9.[79][80]

In Deutschland stieg der Song am 20. Mai 1996 auf Platz 97 ein und stieg bis zum 15. Juli bis zu seiner höchsten Platzierung auf Position 8. Insgesamt war das Lied 25 Wochen lang in den Top 100 der deutschen Charts.[81] In der Schweiz war Platz 9 die höchste Platzierung und das Lied hielt sich 20 Wochen in den Charts.[82]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[83]8 (25 Wo.)25
 Schweiz (IFPI)[84]9 (20 Wo.)20
 Kanada (MC)[85]1 (- Wo.)-
 Australien (ARIA)[86]3 (13 Wo.)13
 Flandern (Ultratop)[87]6 (19 Wo.)19
 Wallonie (Ultratop)[88]9 (21 Wo.)21
 Frankreich (SNEP)[89]16 (20 Wo.)20
 Island ()[90]8 (- Wo.)-
 Irland (IRMA)[91]8 (15 Wo.)15
 Neuseeland (RMNZ)[92]3 (11 Wo.)11
 Niederlande (Media Markt)[93]5 (15 Wo.)15
 Norwegen (IFPI)[94]4 (17 Wo.)17
 Schweden (GLF)[95]24 (14 Wo.)14
 Vereinigte Staaten (Billboard)[96]4 (32 Wo.)32
 Vereinigtes Königreich (OCC)[97]11 (13 Wo.)13
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (1996)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[98]40
 Schweiz (IFPI)[99]51
 Kanada (MC)[100]2
 Australien (ARIA)[101]25
 Flandern (Ultratop)[102]31
 Wallonie (Ultratop)[103]45
 Frankreich (SNEP)[104]57
 Island ()[105]38
 Niederlande (Media Markt)[106]46
 Vereinigte Staaten (Billboard)[107]13

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Australien (ARIA) Gold35.000[108]
 Dänemark (IFPI) Gold45.000[109]
 Frankreich (SNEP) Silber125.000[110]
 Italien (FIMI) Gold35.000[111]
 Neuseeland (RMNZ) Gold5.000[112]
 Norwegen (IFPI) Gold10.000[113]
 Spanien (Promusicae) Gold10.000[114]
 Vereinigte Staaten (RIAA) Gold500.000[115]
 Vereinigtes Königreich (BPI) Platin600.000[116]
Insgesamt 1× Silber
7× Gold
1× Platin
1.385.000

Coverversionen

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles[117][118]
Ji-In Cho – Ironic
 DE3120. Okt. 2003(6 Wo.)
 AT3119. Okt. 2003(5 Wo.)

2003 sang Ji-In Cho Ironic in der deutschen Castingsendung Fame Academy, woraufhin diese Version in die deutschen Charts einstieg.[119] Das mexikanische Duo Jesse & Joy interpretierte das Lied auf seinem Album Esta Es Mi Vida Sesiones.[120] Die Pop-Punk-Band Four Year Strong spielte das Lied 2009 für ihr 90er Jahre Coveralbum Explains It All ein.[121]

Einzelnachweise

  1. Owen Myers: Kylie Minouge - Impossible Princess. In: pitchfork.com. Pitchfork Media, 22. Januar 2023, abgerufen am 10. Dezember 2024.
  2. Michael Reid Roberts: What everybody gets wrong about Alanis Morissette's "Ironic". In: salon.com. 8. Mai 2014, abgerufen am 10. Dezember 2024.
  3. a b Ironic. In: music.apple.com. Abgerufen am 28. Dezember 2024.
  4. Christopher Walsh: Boutique Distributors Make Noise Under The Radar. In: Nielsen Business Media (Hrsg.): Billboard. Band 113, Nr. 26, 30. Juni 2001, ISSN 0006-2510, S. 38.
  5. a b Ironic – Alanis Morissette Digital Sheet Music (Digital Download). Universal Music Publishing Ltd, Musicnotes Inc, Mai 2009, abgerufen am 12. Dezember 2024.
  6. Karma Waltonen & Denise Du Vernay: The Simpsons in the classroom: embiggening the learning experience with the wisdom of Springfield. McFarland & Company Inc. Publishers, Jefferson, North Carolina 2010, ISBN 978-0-7864-4490-8, S. 277.
  7. a b Jon Pareles: MUSIC; The Solipsisters Sing Out Once Again. In: nytimes.com. The New York Times, 16. Mai 2004, abgerufen am 21. Dezember 2024.
  8. Oxford English Dictionary, s. v. “irony (n.), sense 3,” September 2024, https://doi.org/10.1093/OED/1149271724.
  9. a b c Roger Horberry: Sounds Good on Paper: How to Bring Business Language to Life. A & C Black Publishers Ltd., London, England 2010, ISBN 978-1-4081-2231-0, S. 136.
  10. Michael Reid Roberts: What everybody gets wrong about Alanis Morissette's "Ironic". In: salon.com. Salon Media Group, 17. Juli 2014, abgerufen am 14. Dezember 2024.
  11. Michael Stevens: Dord. In: Vsauce auf Youtube. 13. August 2014, abgerufen am 14. Dezember 2024 (englisch).
  12. The Pitchers. In: bergerandwyse.com. Berger & Wyse, 2008, abgerufen am 19. Dezember 2024.
  13. Alanis Morissette's Ironic Ironically Made Ironic. In: wired.com. 15. Januar 2007, abgerufen am 19. Dezember 2024.
  14. Patrick Cassels: Lines From Alanis Morissette’s “Ironic,” Modified to Actually Make them Ironic. In: dodsonaplit.wordpress.com. 14. Januar 2007, abgerufen am 19. Dezember 2024.
  15. Forrest Wickman: Weird Al Is Tired of Your "Word Crimes" in New Video. In: slate.com. 15. Juli 2014, abgerufen am 19. Dezember 2024.
  16. Chris Martins: The Lonely Island and Alanis Mash Up ‘Semicolon’ and ‘Ironic’ on ‘Kimmel’. In: spin.com. 7. Juni 2013, abgerufen am 19. Dezember 2024.
  17. Robinson Meyer: At Last, Alanis Morissette Recognizes It's Not Ironic. In: theatlantic.com. The Atlantic, 9. Mai 2016, abgerufen am 19. Dezember 2024.
  18. Jaime Gill: Alanis Morrissette - Jagged Little Pill Acoustic. In: uk.launch.yahoo.com. Yahoo! Music UK. Yahoo! Inc, 3. August 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juni 2011; abgerufen am 19. Dezember 2024.
  19. Jagged Little Pill – Alanis Morissette. In: allmusic.com. AllMusic, abgerufen am 19. Dezember 2024.
  20. Ironic – Alanis Morissette. In: allmusic.com. Allmusic. Rovi Corporation, abgerufen am 28. Dezember 2024.
  21. Jon Pareles: Recordings View; A U.S. Debut, but She's No Debutante. In: nytimes.com. The New York Times, 13. August 1995, abgerufen am 21. Dezember 2024.
  22. Victoria Segal: Singles. In: Melody Maker. 13. April 1996, S. 36 (flickr.com).
  23. Reviews. In: Music Week. 30. März 1996, S. 10 (worldradiohistory.com [PDF]).
  24. Dave Brecheisen: Alanis Morissette: Jagged Little Pill Acoustic. In: popmatters.com. PopMatters, 29. August 2005, abgerufen am 21. Dezember 2024.
  25. Yearly Summary. In: junoawards.ca. Canadian Academy of Recording Arts and Sciences, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2014; abgerufen am 21. Dezember 2024 (englisch).
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