Junier

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Die Junier (lat. Iunii) waren eine bedeutende Familie (gens Iunia) im alten Rom. Seit der mittleren Republik sind sie als plebejisches Geschlecht bekannt, das sich auf patrizische Iunii zu Beginn der Republik zurückführte, deren Existenz in der modernen Forschung allerdings angezweifelt wird.

Herkunft und Familienzweige

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Der Name Iunius leitet sich von der Göttin Juno, eventuell auch vom Monat Iunius (Juni) ab. Als mythischen Ahnherrn sahen die Iunii einen gleichnamigen Gefährten des Aeneas an.

Der bekannteste Zweig der Familie waren die Iunii Bruti. Daneben waren die Iunii Silani bedeutend, deren Beiname Silanus sich wohl vom Gebirgswald Sila auf der südwestlichen Halbinsel Unteritaliens (heute Kalabrien) herleitet – vielleicht stammte diese Familie ursprünglich aus dieser Gegend –, eventuell auch vom griechischen Silenos. Während der Zweig der Iunii Bruti zum Ende der Republik erlosch, erlangten die Iunii Silani vor allem unter den julischen und claudischen Kaisern größere Bedeutung.

Wichtige Anzeichen deuten auf eine frühe Verbindung der Junier mit dem Christentum. Im Jahre 49 wurden von Claudius Juden und Christen aus Rom ausgewiesen.[1] Die einzigen Verbannungen, die Tacitus für dieses Jahr erwähnt, betreffen Iunia Calvina[2] und Lollia.[3] Auch wurden unter Nero mehrere Mitglieder der gens Iunia wegen fremden Aberglaubens oder Blutschande angeklagt, was vielleicht nur die zeitgenössischen Vorurteile gegen die junge Religion widerspiegelt. In welcher Beziehung zur römischen gens die berühmte Apostelin Iunia steht, die von Paulus in seinem um das Jahr 55 verfassten Römerbrief gegrüßt wird, lässt sich aufgrund der Vielzahl der Namensträger nicht mehr feststellen.

Bekannte Namensträger

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  • Iunia (?) (bei Eusebius „Sunia“), Vestalin, 472 wegen Unkeuschheit verurteilt
  • Marcus Iunius Pera, römischer Konsul 230 v. Chr., Zensor 225 v. Chr., Diktator 216 v. Chr.
  • ? Iunia (* um 170; † 91)

Älteste Namensträger

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(Filiation meist ungesichert)

Jüngere Namensträger

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(Filiation zumeist gesichert)

  • Decimus Iunius Silanus, gen. 146 v. Chr.[4]
  • Marcus Iunius Silanus (= PIR² I 831)
  • ? Lucius Silanus (= PIR² I 828)
  • Marcus Iunius Silanus (Konsul kurz vor 56) (= PIR² I 834)
  • Decimus Silanus (= PIR² I 826)
  • Marcus Iunius Silanus Lutatius Catulus (= PIR² I 836)
Iunius Blaesus, Statthalter von Gallia Lugdunensis, 69 von Vitellius vergiftet.

Weitere Cognomina

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  • (D.?) Iunius Paetus (Suffektkonsul 127)
  • D. Iunius Paetus (Suffektkonsul 145)
  • Q. Iunius Marullus (Suffektkonsul 62)
  • L. Iunius Q. Vibius Crispus (74 zum zweiten Mal Konsul, 83 zum dritten Mal)
  • D. Iunius Novius Priscus (Konsul 78)
  • T. Iunius Montanus (Suffektkonsul 81)
  • Iunius Rusticus (Senator, der auf Befehl des Tiberius die Senatsakten führte)
  • Iunius Mauricus (Senator, Praetor fideicommissarius (?)), Sohn des vorigen
* M. (Iunius Homullus ?) (Suffektkonsul 128)
  • M. Iunius Mettius Rufus (Suffektkonsul 128)
  • C. Iunius Serius Augurinus (Konsul 132)
  • Quintus Iunius Calamus (Suffektkonsul 143)
  • A. Iunius Rufinus (Konsul 153)

Andere Cognomina der Familie der Iunii lauten: Iunius Avitus; I. Cilo (Chilo); I. Congus; I. (Moderatus) Columella; I. Crassus; I. Diophantus; I. (Caturicus) Faustinus; I. Nipsus; I. Otho; I. Pennus; I. Philargyrius; I. Pullus; I. Saturninus; I. Seleucus; I. Septimius Verus; I. Serius Augurinus; I. Tadius; I. Valerius; I. Vestinus; I. Vibius Crispus; I. Victorinus, I. Vir...; etc.

Commons: Junier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Sueton, Claudius 25 (englische Übersetzung); Apostelgeschichte 18,2 EU.
  2. Tacitus, Annalen 12,8.
  3. Tacitus, Annalen 12,22. Lollia wurde wegen ihres Umgangs mit Wahrsagern und Magiern verbannt.
  4. Er sollte wegen seiner Kenntnis der punischen Sprache die 28 Bücher des Mago über den Landbau ins Lateinische übersetzen: Plinius der Ältere, Naturalis historia 18,3. Vielleicht identisch mit dem gleichnamigen Adoptivvater des D. Iunius Silanus Manlianus (Praetor 142 v. Chr.), einem leiblichen Sohn des T. Manlius Torquatus, Konsul 165 v. Chr. (Marcus Tullius Cicero, De finibus bonorum et malorum 1,7; Titus Livius, Ab urbe condita, Epitome von Buch 54; Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 5,8,3).