Jähnichen (Adelsgeschlecht)
Jähnichen ist der Name eines sächsischen Briefadelsgeschlechts.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht stammt der Überlieferung nach aus Rothenburg ob der Tauber und führt seine Abstammung zurück auf Johann Jähnichen, 1650 Zeugmacher in Kamenz. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit dem Rittergutspächter Johann Gottfried Jähnichen zu Seifersdorf bei Radeberg.[1] Johann Gottfried Jähnich bzw. Johann Gottfried Jänisch,[2] Pächter des Rittergutes Seifersdorf, war auch Besitzer eines Bauerngutes in Seifersdorf.[3]
König Friedrich August I. von Sachsen erhob in Dresden Johann Leberecht Jähnichen (1793–1873)[1] zu Kechwitz,[4] bis 1820 Herr der Rittergüter Bolbritz und Techritz in der sächsischen Oberlausitz, von 1821 bis 1842 Herr auf Großkmehlen bei Ortrand und von 1842 bis 1846 Pächter von Schwarzbach bei Ruhland,[1] sowie die Söhne desselben: Gustav Adolph und Hermann Clemens Jähnichen (1819–1887),[5] am 18. November 1820 (mit Diplom vom 18. Januar 1821) in den sächsischen Adelstand.[6]
1860 wurde Hermann Clemens von Jähnichen in Rothenburg/Oberlausitz von der königlich preußischen Regierung zur Verwaltung einer Agentur für die Geschäfte der Cölnischen Feuer-Versicherungs-Gesellschaft „Colonia“ die Konzession erteilt; desgleichen für die Lebens- und Hagelversicherung.[7]
Am 17. Juni 1911 wurde der Postinspektor Felix von Jähnichen in das Sächsische Adelsbuch eingetragen.[8] Dessen Kusine, die Porzellanmalerin Margarethe von Jähnichen, heiratete 1926 den Kunstmaler Paul Wicke.[1]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Rot eine aufgerichtete silberne Pflugschar. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Helmdecken ein grüner Palmbaum.
Besitze
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Rittergut Techritz
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Schloss Großkmehlen
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Gut Schwarzbach
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eberhard von Jähnichen (1914–1990), deutscher Maschinenbauingenieur und emeritierter Professor der Hochschule Hannover
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Titan von Hefner: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 2 (Blühender Adel deutscher Landschaften), 3. Abt.: Der Adel des Königreichs Sachsen, Nürnberg 1857, S. 33 (uni-heidelberg.de) und Tfl. 36 (uni-heidelberg.de).
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VI, Band 91 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1987, S. 14. ISSN 0435-2408
- Walter von Boetticher: Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Güter 1635–1815. Band 1, Görlitz 1912, S. 790; Band 4, 1923, S. 33.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der deutschen Adelgenossenschaft, Teil 2, Gotha 1942, S. 242–244.
- ↑ Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, Archivaliensignatur 11328 Kriegsgerichte der Kavallerieformationen bis 1867, Nr. 0199.
- ↑ Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, Archivaliensignatur 10064 Amt Radeberg, Nr. 0994.
- ↑ Leopold von Ledebur: Adelslexicon der preussischen Monarchie, Band 3, Berlin 1855, S. 280.
- ↑ Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie, Band 25, Berlin 1897, S. 307.
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Leipzig 1861, S. 541.
- ↑ Amts-Blatt der Preußischen Regierung zu Liegnitz, Liegnitz 1860, S. 307 f.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil B, 1934, S. 220.