Jüdischer Friedhof (Oerlinghausen)
Der Jüdische Friedhof Oerlinghausen liegt in Oerlinghausen, einer lippischen Stadt im Nordosten Nordrhein-Westfalens. Der Friedhof befindet sich am Westhang des Tönsbergs am Kammweg und ist mit der Nummer 33 als Baudenkmal in die städtische Denkmalliste eingetragen.
Der jüdische Friedhof in Oerlinghausen ist 673 m² groß.[1] Er wurde vor 1761 erstmals erwähnt, genutzt wurde er vermutlich schon früher.[2] Heute sind noch 61 Grabsteine (Mazewot) vorhanden. Der älteste erhaltene Grabstein ist der der am 29. Oktober 1761 verstorbenen Channa Mei'ir.[1] Die letzte Bestattung fand 1942 statt.
Auf dem Friedhof befindet sich ein Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, bei dessen Einweihung 1920 Moritz Rülf die Predigt gehalten hat. Bei seinem Besuch des Friedhofs 1935/36 notierte Rülf, dass die alten Steine recht verwittert seien, der Friedhof aber sonst gut in Ordnung gehalten werde.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Brocke, Aubrey Pomerance: Der jüdische Friedhof in Oerlinghausen. Eine bildlich-textliche Dokumentation. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 1993, ISBN 3-927085-69-3. [nicht ausgewertet]
- Jürgen Hartmann: Die Denkschrift des Detmolder Lehrers und Predigers Moritz Rülf über die Synagogen und Friedhöfe in Lippe 1936/37 (PDF; 1,1 MB), in der E-Publikation Rosenland Lippe 9/2009, S. 20–38.
- Heike Plass: Ortsartikel Oerlinghausen, in: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold, hg. von Karl Hengst in Zusammenarbeit mit Ursula Olschewski, Münster 2013, S. 566–573 Online-Fassung der Historischen Kommission für Westfalen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Elfi Pracht: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen. Teil III: Regierungsbezirk Detmold (= Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern von Westfalen. Band 1.1). J.P. Bachem Verlag, Köln 1998, ISBN 3-7616-1397-0, S. 337.
- ↑ Stumme Zeugen der Geschichte, Artikel in der Neuen Westfälischen vom 9. November 2010.
- ↑ Hartmann, 2009, S. 27
Koordinaten: 51° 57′ 31,8″ N, 8° 39′ 36,4″ O