Jüdischer Friedhof (Rischenau)
Der Jüdische Friedhof Rischenau liegt in Rischenau, einer Ortschaft der Gemeinde Lügde im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen. Der jüdische Friedhof ist mit der Nummer 50 als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Lügde eingetragen.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Jüdische Friedhof liegt im Norden der Ortschaft Rischenau, auf dem ehemaligen Judenbrink. Aufgrund von archäologischen Ausgrabungen wurde nachgewiesen, dass sich am Ort des jüdischen Friedhofs einst eine kleine Herrenburg befand, die vermutlich zwischen 1150 und 1200 erbaut wurde.[1] Außerdem wird hier der Standort des nur aus schriftlichen Quellen bekannten Klosters Burghagen vermutet, welches später verlegt und zum Kloster Falkenhagen wurde.[2] Das heutige Gelände steht daher auch als Bodendenkmal unter Schutz.
Über die Entstehung des Friedhofs ist nichts genaues bekannt, er wurde bis etwa 1850 belegt. Im Zweiten Weltkrieg wurden Schützengräben durch den Friedhof verlaufend angelegt – er wurde dadurch völlig verwüstet. Nach 1945 wurde der Friedhof neu angelegt. Auf dem Friedhof sind heute noch 2 Grabsteine (Mazewot) erhalten.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elfi Pracht-Jörns: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen. Teil III: Regierungsbezirk Detmold. (= Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern von Westfalen, Band 1.1), Köln 1998, ISBN 3-7616-1397-0.
- Willy Gerking: Ortsartikel Lügde-Rischenau, in: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold, hg. von Karl Hengst in Zusammenarbeit mit Ursula Olschewski, Münster 2013, S. 527–529 Online-Fassung der Historischen Kommission für Westfalen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rischenau In: Jüdische Friedhöfe in Westfalen. In: Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Nordrhein-Westfalen. Bearbeiterin: Claudia Pohl.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Heinz Dietz: Die Entstehung einer kleinen Herrenburg auf dem Brink bei Rischenau, Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde, 35 Bd., 1966, S. 238–251.
- ↑ Friedrich Hohenschwert: Der Kreis Lippe II – Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Stuttgart 1985, S. 205, ISBN 3-8062-0428-4
- ↑ Rischenau. In: Jüdische Friedhöfe in Westfalen. In: Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Nordrhein-Westfalen.
Koordinaten: 51° 52′ 56,5″ N, 9° 16′ 55,1″ O