Jüdischer Friedhof Großkrotzenburg
Der Jüdische Friedhof Großkrotzenburg war der Friedhof für die Einwohner jüdischen Glaubens in Großkrotzenburg im Main-Kinzig-Kreis in Hessen. Er wurde um 1700 angelegt und wurde bis 1946 genutzt.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der jüdische Friedhof Großkrotzenburg befindet sich nordnordwestlich und außerhalb der Ortschaft am Rande der Schifflache. Er ist über den Waitzweg bzw. die L 3308 (am Waldrand links abbiegen) zu erreichen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der älteste Grabstein weist die Jahreszahl 5479 (= 1719) auf. Es sind möglicherweise noch ältere Grabsteine vorhanden, deren Inschrift nicht mehr zu entziffern ist, weshalb die Einrichtung des Friedhofes um 1700 angenommen wird.[1] Eine eigene Synagoge besaß die Gemeinde seit 1826.
Der Friedhof wurde 1938 geschändet. Im Mai 1939 wurde der Friedhof für Beisetzungen geschlossen, die Gemeinde sollte daraufhin ihre Toten auf dem Friedhof in Langenselbold bestatten. Dennoch fanden letzte Beisetzungen 1941 und 1946 statt.
Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Friedhof besitzt eine Fläche von 2177 m². Er ist von einer Bruchsteinmauer eingefasst, der Eingang befindet sich an der nordöstlichen Ecke. Es sind etwa 150 Grabsteine erhalten, von denen die Mehrzahl und die älteren aus Sandstein gefertigt wurden. Jüngere Marmorsteine weisen häufig zweisprachige Inschriften auf. Ein Schlüssel für die Anlage wird im Großkrotzenburger Rathaus aufbewahrt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang – Untergang – Neubeginn. Band I. Herausgegeben vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Societäts-Verlag, Frankfurt 1972, ISBN 3-7973-0213-4, S. 290–292.
- Abraham Frank, Heinz Klab, Monika Ilona Pfeifer: Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens. Die jüdische Gemeinde und der jüdische Friedhof zu Großkrotzenburg. Hrsg.: Arbeitskreis 'Ehemalige Synagoge Großkrotzenburg', CoCon, Hanau 2002, ISBN 978-3-928100-70-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Arnsberg 1972, S. 292.
Koordinaten: 50° 5′ 37,3″ N, 8° 59′ 24″ O