Jacob Brandeis
Jacob bar Moshe Brandeis ha Levi (geboren in Fürth; gestorben am 24. Mai 1774 in Düsseldorf) war ein deutscher Rabbiner.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jacob Brandeis entstammte einer berühmten Rabbinerfamilie aus Fürth. Sein Großvater R. Jacob Brandeis war aus Russland nach Fürth eingewandert. Sein Vater R. Moshe Brandeis ha-Levi (1685–1761) war ein bekannter Talmudist, hatte an der Jeschiva in Prag studiert und leitete dann eine ebensolche in Fürth, bevor er 1717 Rabbiner in Jung-Bunzlau in Böhmen und 1733 schließlich nach Mainz berufen wurde.[1] Moshe Brandeis hatte fünf Söhne: Bezalel Brandeis, der sein Nachfolger in Jung-Bunzlau wurde,[2] Gabriel Brandeis, der Rabbiner in Prag wurde, Simon, Jacob und Avigdor.[3]
Jacob Brandeis wirkte 20 Jahre als Rabbiner in Darmstadt,[4] bevor er 1769 in die wachsende Jüdische Gemeinde Düsseldorf kam und hier das Landesrabbinat der vereinigten Herzogtümer Jülich-Berg von seinem Vorgänger Mordechai Halberstadt übernahm.
Grabinschrift
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]R. Jacob Brandeis starb am 24. Mai 1774 in Düsseldorf. Seinem erhaltenen Grabstein auf dem Alten jüdischen Friedhof im Düsseldorfer Nordfriedhof ist zu entnehmen:
- „Hier ist begraben
- unser Herr, Lehrer und Rabbiner
- Aw bet din hier [in Düsseldorf] und im Lande Berg der gelehrte Herr
- Der große Weise aus dem Fürther
- Stammbaum, der da war Jacob, Sohn des sehr
- großen Weisen aus Fürth, der da war
- Moses Brandeis, Fürst der Leviten, das Andenken des Gerechten
- sei gesegnet […].
- Er verstarb am siebten Tag, 14. Siwan 534 nach der kleinen Zählung [1774].
- Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.“
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Louis Ginzberg, Israel Berlin: Art. Brandeis, Moses. In: Jewish Encyclopedia III, S. 853.
- Abraham Wedell: Geschichte der jüdischen Gemeinde Düsseldorfs. In: Düsseldorfer Jahrbuch (Beiträge zur Geschichte des Niederrheins) 3 (1888) [Sonderausgabe: Geschichte der Stadt Düsseldorf in zwölf Abhandlungen. Festschrift zum 600jährigen Jubiläum, hrsg. vom Düsseldorfer Geschichtsverein], S. 149–254, S. 229.
- Bastian Fleermann: Marginalisierung und Emanzipation. Jüdische Alltagskultur im Herzogtum Berg 1779–1847. (= Bergische Forschungen 30), Neustadt 2007.
- Bastian Fleermann: „…das beste Rabbinat in Deutschland.“ Biografische Skizzen zu den Düsseldorfer Rabbinern von 1706 bis 1941. In: Düsseldorfer Jahrbuch 81 (2011), S. 111–175.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Brandeis, Moses, in: Jewish Encyclopedia
- ↑ Moritz Grünwald: Jungbunzlauer Rabbiner, Separatabdruck aus dem Jüdischen Centralblatt, Prag o. J. [1888], S. 13 ff.
- ↑ Familienbuch der Rabbinerfamilie Rosenberg, Düsseldorf im Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf (Beschreibung und Digitalisat) in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- ↑ Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judenthums, Band 37, 1893, S. 386
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Brandeis, Jacob |
ALTERNATIVNAMEN | Brandeis ha Levi, Jacob bar Moshe |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rabbiner |
GEBURTSDATUM | 17. Jahrhundert oder 18. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Fürth |
STERBEDATUM | 24. Mai 1774 |
STERBEORT | Düsseldorf |