Jacob Winslow

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Jacob Winslow

Jacob Benignus Winslow (auch: Jacob Benignus Winsløw oder Jacques-Bénigne Winslow; * 2. April oder 17. April 1669 in Odense; † 3. April 1760 in Paris) war ein dänischer, in Frankreich tätiger Anatom. Er wirkte unter anderem als Professor der Anatomie in Paris.

Jacob Winslow wurde als Sohn eines Geistlichen auf der Insel Fünen geboren und studierte ab 1687 Theologie in Kopenhagen, wechselte dann aber bald zum Studium der Medizin. Er wurde Prosektor der Anatomie und bildete sich in dieser Funktion in Holland, unter anderem bei Frederik Ruysch, und Paris weiter.

Winslow wurde 1705 in Paris zum Dr. med. promoviert. 1707 wurde er in die Académie des sciences gewählt und zum Professor für Anatomie ernannt. Seit 1723 war er auswärtiges Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften.

1721 wurde er Nachfolger von Joseph Guichard Duverney (1648–1730) am Jardin du Roi. Von 1743 bis 1758 war Winslow Anatomieprofessor am Jardin du Roi. Sein renommiertes Lehrbuch der Anatomie wurde etwa von dem Würzburger Chirurgieprofessor Carl Caspar von Siebold zu Vorlesungszwecken (um 1771/1772)[1] verwendet.

  • Observations sur les fibres du coeur et sur les valvules avec la manière de le préparer pour le démontrer. 1711.
  • Description d’une valvule singulière de la veine cave et nouveau sentiment sur la fameuse question du trou ovale. 1717.
  • Éclaircissements sur la calculation du sang dans le foetus. 1725.
  • Sur les mouvements de la tête, du col et du reste de l’épine du dos. 1730.
  • Exposition anatomique de la structure du corps humain. 3 Bände. Guillaume Desprez et Jean Desseartz, Paris 1732. 4 Bände, 1766. Amsterdam, 3 Bände, 1732, 1743. 4 Bände, 1752, 1754.
  • Quaestio medico-chirurgica […] an mortis incertae signa minus incerta a chirurgicis, quam ab aliis experimentis.
  • Opuscoli anatomici. His collected anatomical works. Borghi, Bologna 1744.
  • Barbara I. Tshisuaka: Winsløw, Jacob (Jacques-Bénigne). In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1500.

Einzelnachweise

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  1. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 402.