Die nach Carl Gustav Jacob Jacobi benannte jacobische Differentialgleichung ist eine nichtlineare gewöhnliche Differentialgleichung erster Ordnung der Form
Ein wichtiger Spezialfall ist die Euler-homogene Differentialgleichung (nach Leonhard Euler), auch Ähnlichkeitsdifferentialgleichung genannt[1],
Hier muss eine Fallunterscheidung danach gemacht werden, ob verschwindet oder nicht.
Wegen gibt es (eindeutige) mit
Dann folgt
Nun gilt: Für jede Lösung der Euler-homogenen Differentialgleichung
ist Lösung der ursprünglichen jacobischen Differentialgleichung, denn man erhält
Somit wird das Lösen einer jacobischen Differentialgleichung auf das Lösen einer Euler-homogenen Differentialgleichung zurückgeführt.
Sei nun . Es sind drei Fälle zu unterscheiden.
- Der Fall
- Dieser Fall ist trivial, da die rechte Seite Differentialgleichung nicht mehr von abhängt.
- Der Fall
- Für alle Lösungen der separierten Differentialgleichung
- ist Lösung der jacobischen Differentialgleichung, denn es gilt
- Also ist hier das Verfahren der Trennung der Veränderlichen anwendbar.
- Der Fall
- Dies geht analog zum vorigen Fall: Für alle Lösungen der separierten Differentialgleichung
- ist Lösung der jacobischen Differentialgleichung.
Gegeben sei eine Euler-homogene Differentialgleichung .
Für jede Lösung der separierten Differentialgleichung
ist Lösung der Euler-homogenen Differentialgleichung wegen
Die Differentialgleichung für kann man mit dem Verfahren der Trennung der Veränderlichen weiter behandeln.
- Harro Heuser: Gewöhnliche Differentialgleichungen. 3. Auflage. B.G. Teubner Stuttgart, 1995, ISBN 3-519-22227-2
- ↑ Heidrun Günzel: Gewöhnliche Differentialgleichungen, Oldenbourg-Verlag, 2008, ISBN 978-3486-58555-1, S. 55