Jan Fabricius

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Jan Fabricius (Jacob Merkelbach)

Jan Fabricius (* 30. September 1871 in Assen, Provinz Drenthe Niederlande; † 23. November 1964 in Wimborne, Grafschaft Dorset, England) war ein niederländischer Dramatiker und Journalist.

Im Alter von 20 Jahren verließ er seine Heimat und ging als Drucker nach Niederländisch-Ostindien (heute: Indonesien), um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dort machte er schnell Karriere als Journalist. Nach zehn Jahren zwang ihn eine Lebererkrankung, in die Niederlande zurückzukehren, wo er dann als Chefredakteur für die Wereldkroniek, die Spaarnebode und die Nieuwe Courant arbeitete. Auf Drängen von Frits Bouwmeester, einem früh verstorbenen Bruder des Schauspielers Louis Bouwmeester, schrieb Fabricius seine ersten Dramen: Met de handschoen getrouwd, Eenzaam und De rechte lijn, in denen Indien eine große Rolle spielt.

Seine Stücke wurden hunderte Male aufgeführt. Dennoch zog es ihn im Jahre 1910 nach Batavia, dem heutigen Jakarta, zurück, um dort seine eigene Zeitung zu gründen. Es waren vor allem medizinische Gründe, die ihn erneut veranlassten, nach Europa überzusiedeln, wo er sich in Paris niederließ. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass er seine niederländischen Theaterstücke Onder één dak (in Drenthe spielend) und Ynske in westfriesischer Sprache verfasste.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrte er in die Niederlande zurück. In den nun folgenden Jahren erlebte er seine größten Erfolge. Mit den Aufführungen Dolle Hans, Totok en Indo und Nonnie sorgte er für volle Häuser. Mit der Weltwirtschaftskrise und dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges endete seine Karriere. Er blieb zwar weiter produktiv, aber sein Erfolg verblasste langsam.

Fabricius zog nach England, wo er im November 1964 im Alter von 93 Jahren starb. Sein Sohn Johan Fabricius war ebenfalls ein bekannter Schriftsteller. Beide sind auf dem Friedhof in Noordlaren, einem Ortsteil der Gemeinde Haren begraben.

In seiner Geburtsstadt Assen waren eine Straße und eine Schule nach ihm benannt, die inzwischen abgerissen wurden.

In Deutschland wurden seine Theaterstücke im norddeutschen Raum häufig in niederdeutscher Sprache aufgeführt, u. a. im Hamburger Ohnsorg-Theater, wie beispielsweise im März 1952 Leentje Marten unter der Regie von Hartwig Sievers[1][2]. Zudem wurden mehrere Stücke seit 1925 als Hörspiele produziert. Bei der ARD-Hörspieldatenbank ist auf der Seite zum Hörspiel Leentje Marten von 1962 u. a. folgendes zu lesen: Die Schauspiele des Holländers Jan Fabricius haben die Spielpläne der Niederdeutschen Bühnen um viele Erfolgsstücke bereichert. Milieuähnlichkeiten und Übereinstimmungen in der Denk- und Sprechweise seiner Bühnengestalten sind überall im niederdeutschen Gebiet anzutreffen.

Werke (Auswahl)

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  • Anne de Vries & Jan Fabricius: De ring van de profeet. 2e druk. Nijkerk, Callenbach, 1981. ISBN 90-266-2708-4 (1e druk 1952)
  • Jan Fabricius: Jeugdherinneringen van een Asser jongen. 2e druk, met een biografische schets van Ben van Eysselsteijn. Assen, Van Gorcum, 1959. (1e druk 1946)
  • Jan Fabricius: Onder één dak. Theaterstück in drei Akten. 9e druk. Antwerpen, Janssens, 1948. (1e druk 1915)
  • Jan Fabricius & H. Nijdam: Marieken van Orvelterveen. Vrij bewerkt naar de Drentsche sage van Ellert en Brammert. Landsspel. Assen, Van Gorcum, 1930.
  • Jan Fabricius: Eenzaam. Drama in drei Akten. Antwerpen, L.J. Janssens, 1907.
  • 1958 Cesare – Regie: Willy van Hemert – Fernsehfilm (NL)
  • 1965: Onder één dak – Regie: Luc Philips – Fernsehfilm (NL)
  • 1967: Onder één dak – Regie: Willy van Hemert – Fernsehfilm (NL)

Publikationen zu Jan Fabricius

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  • Jan Fabricius. De man en zijn werk. Mit einem Vorwort von Johan Fabricius und inl. Jan Spierdijk. Assen, Van Gorcum, 1971. (Keine ISBN)
  • Karel Loos: Jan Fabricius en zijne werken. Een dramaturgische studie. Antwerpen, L.J. Janssens, 1923.

Einzelnachweise

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  1. Hamburger Morgenpost, 4.3.1952, „Leentje Marten – Ein Holländer im Richard-Ohnsorg-Theater“, von AWO.
  2. Hamburger Echo, 3.3.1952, „Komödie menschlicher Irrungen – Fabricius Uraufführung im Ohnsorg-Theater“, von F.C.M.