Jaskulin
Jaskulin | ||
---|---|---|
? | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen
| |
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Świdnica | |
Gmina: | Dobromierz | |
Geographische Lage: | 50° 53′ N, 16° 15′ O | |
Einwohner: | 161 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 74 | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DK 34 Dobromierz–Świebodzice | |
Nächster int. Flughafen: | Breslau |
Jaskulin (deutsch: Möhnersdorf) ist ein Ort in der Landgemeinde Dobromierz im Powiat Świdnicki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jaskulin liegt etwa vier Kilometer südöstlich von Dobromierz (Hohenfriedberg), 13 Kilometer westlich von Świdnica (Schweidnitz) und 61 Kilometer südwestlich von Breslau an der Staatsstraße DK 34, die die Städte Dobromierz und Świebodzice (Freiburg in Schlesien) verbindet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1369 ist der Ort ersterwähnt,[1] u. a. als Meynhartsdorff.[2] Am 24. August 1408 findet die Ortschaft eine Erwähnung[3] in einer alten Lehnsurkunde im Zusammenhang des Verkaufs des Zeiskenschloß nebst Zubehör an Zander von Grunau. Im Dorf entwickelte sich später ein Rittergut, vormals als gutsherrliches Vorwerk geführt, welches lange als eigenständiger Ort in Form eines Gutsbezirkes bestand. Möhnersdorf gehörte ab etwa 1741 zum Kreis Bolkenhain, bis 1818 Bolkenhain-Landeshut genannt.
Von 1850 bis 1854 lebte Friedrich Wilhelm Brendel im Ort, als Lehrer. Er war ebenso als Literat tätig und veröffentliche Bücher.[4] 1857 war Oberamtmann Strach Gutsbesitzer.[5] 1862 war Strach als Oberleutnant und Gutsherr genannt und sogleich Schiedsmann.[6] Ende des 19. Jahrhunderts war Paul Schabe örtlicher Gutsbesitzer.[7] Dann folgten seine Erben.
1900 lebten im Ort 107 Menschen und im Gutsbezirk 74 Personen.[8] Nach einem Kommunalgesetz vom 27. Dezember 1927 wurde ab 1928/1929 in Preußen die bis dorthin juristisch eigenständigen Gutsbezirke in die Landgemeinden eingegliedert. An den fiskalischen, kirchlichen und privaten Besitzverhältnissen änderte sich dadurch nichts.
Letzter Gutsbesitzer, bereits vor 1936, war der Diplomat Baron Gisbert von Romberg, verheiratet mit Gabriele Berta Agnes von Diergardt (1878–1924). Der Baron (Freiherr) war gemeinsam mit seiner Tochter Imma Freiin von Romberg (1909–1941) und den beiden Adoptivkindern[9] Gisbert L. F. D. von Klitzing Freiherr von Romberg (1911–1941)[10] und Vera M. B. von Klitzing Freiin von Romberg (1913–1944)[11] Gutseigentümer. Das Rittergut beinhaltete 1937 etwa 379 ha, davon waren 93 ha Acker und 111 ha Forsten. Den Gutsbetrieb leiteten Förster Heinrich und Gärtner Müller.[12]
Bis 1945 war Möhnersdorf ein Ort im Landkreis Jauer des Regierungsbezirks Breslau in der preußischen Provinz Niederschlesien. 1945 fiel der Ort an Polen und wurde in Jaskulin umbenannt. Von 1975 bis 1998 gehörte Jaskulin zur Woiwodschaft Wałbrzych (deutsch Waldenburg).
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Möhnersdorf., In: 1936. Adressbuch/Einwohnerbuch für den Kreis Jauer, Hrsg. Peter Tscherny, 2024.[15]
- Möhnersdorf. Bolkenhain, Liegnitz, Schlesien, Preussen. In: Meyersgaz.org., Hrsg. Meyers Gazetter/“Meyers Orts- und Verkehrslexikon des Deutschen Reiches”, Bibliographisches Institut, Leipzig 1912.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ J. G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Übersicht der Dörfer, Flecken und Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Prov. Schlesien. 2. Auflage, Graß, Barth und Comp., Breslau 1845, S. 407.
- ↑ Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens (Hrsg.): Codex diplomaticus Silesiae. Band 13 (Theil II/Münzgeschichte und Beschreibung), Josef Max & Comp., Breslau 1888, S. 195.
- ↑ C. Grünhagen, H. Markgraf: Lehns- und Besitzurkunden Schlesiens und seiner einzelnen Fürstenthümer im Mittelalter, Band I, In: Publicationen aus den K. Preußischen Staatsarchiven, Band 7, S. Hirzel, Leipzig 1881, S. 526 f.
- ↑ Brendel, Friedrich Wilhelm, geb. am 21. Febr. 1825. 1850 ständiger Lehrer zu Möhnersdorf., In: Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 1, 6. Auflage, Leipzig 1913, S. 315. In: Deutsches Textarchiv.
- ↑ Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter 1857, Selbstverlag, Berlin 1857, S. 232.
- ↑ Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Liegnitz. №. 26. 1862. Druck W. Pfingsten (E. v. Scheibner), Liegnitz, den 28. Juni 1862, S. 179.
- ↑ Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Liegnitz. Nr. 20. 1883. Druck. Wilh. Berens, Liegnitz, den 19. Mai 1883, S. 119.
- ↑ Möhnersdorf, In: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. - Königreich Preußen -/ Provinz Schlesien. Regierungsbezirk Liegnitz. Landkreis Bolkenhain. 1. Dezember 1900. In: Gemeindeverzeichnis, Hrsg. Uli Schubert, Stand 17. September 2022.
- ↑ Kinder d. Agnes von Klitzing u. d. kais. dt. Kapitänleutnant Daniel Frhr. von Diergardt-Roland (Verstorben 18.2.1911 in Assuan, Ägypten), In: GHdA Adelige Häuser A (Uradel) 1955, Band II, C. A. Starke, Glücksburg (Ostsee) 1955, S. 214 f.
- ↑ Verheiratet s. 28.7.1940 Quadenschönfeld mit Elisabeth (Lilian) Gräfin Bernstorff, Tochter d. Ella Gräfin-Hamilton u. d. Arthur Graf Bernstorff, Oberst a. D. Herr auf Quadenschönfeld. In: GHdA Gräfliche Häuser A (Uradel) 1952, Band I, C. A. Starke, Glücksburg (Ostsee) 1952, S. 40 f.
- ↑ Hans Friedrich von Ehrenkrook, Carola von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen Thiedicke von Flotow, Walter von Hueck, Johann Georg von Rappard, Hans-Jürgen von Witzendorff, et al.: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / A (Uradel/vor 1400 nobilitiert) 1959. Band III, Band 21 der Gesamtreihe GHdA (1951 bis 2014), Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg/Lahn 1959, S. 398–404.
- ↑ Schlesisches Güter-Adreßbuch (1937). Verzeichnis sämtlicher Rittergüter sowie der größeren Landgüter der Provinzen Nieder- und Oberschlesien. 15. Ausgabe, Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1937, S. 460 f. Reprint, BoD Norderstedt, Klaus D. Becker, Potsdam 2020. ISBN 978-3-88372-244-3.
- ↑ Das Schloss mit dem Klavier, In: Verlassenes. 2024.
- ↑ Vgl. Schloss Möhnersdorf, In: Urbex-BB (Urbex-Berlin-Brandenburg). 2020/2024.
- ↑ Vgl. Einträge aus Adreßbuch/Einwohnerbuch für den Kreis Jauer 1936., Hrsg. Comp.Gen.e.V., Köln 2024.