Jastrzębie (Namysłów)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jastrzębie
Nassadel
?
Jastrzębie Nassadel (Polen)
Jastrzębie
Nassadel (Polen)
Jastrzębie
Nassadel
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Opole
Powiat: Namysłowski
Gmina: Namysłów
Geographische Lage: 51° 1′ N, 17° 45′ OKoordinaten: 51° 0′ 59″ N, 17° 45′ 7″ O

Höhe: 160 m n.p.m.
Einwohner: 651 (2022)
Postleitzahl: 46-142
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 454 OpoleNamysłów
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau

Jastrzębie (deutsch Nassadel) ist eine Ortschaft in Niederschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Namysłów im Powiat Namysłowski in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Straßendorf Jastrzębie liegt acht Kilometer südöstlich der Gemeinde- und Kreisstadt Namysłów (Namslau) sowie 47 Kilometer nordwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Oleśnicka (Oelser Ebene).

Jastrzębie liegt an der Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 454. Das Dorf liegt an den stillgelegten Schienen der Bahnstrecke Opole–Namysłów.

Nachbarorte von Jastrzębie sind im Norden Ziemiełowice (Simmelwitz) und im Süden Nowy Folwark (Sandvorwerk).

Laurentiuskirche
Villa Heydebrandt mit Orangerie

Das Dorf wurde 1251 erstmals als Jestrembe erwähnt. Übersetzt heißt der Ort Habichtsdorf. Im Jahr 1353 wurde der Ort unter dem Namen Nussidol geführt. Im gleichen Jahr wurde eine Kirche im Ort erwähnt.[1]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Nassadel mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Nassadel ab 1816 zum Landkreis Namslau im Regierungsbezirk Breslau. 1826 entstand ein steinerner Kirchenbau. 1845 bestanden im Dorf ein Vorwerk (Ferdinandshof), eine katholische Kirche, eine evangelische Schule, eine Ziegelei, eine Windmühle und 46 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Nassadel 413 Menschen, davon 135 katholisch.[1] 1874 wurde der Amtsbezirk Nassadel gegründet, welcher die Landgemeinden Nassadel und Simmelwitz und die Gutsbezirke Nassadel und Simmelwitz umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer von Heydebrandt in Nassadel.[2]

1933 zählte Nassadel 407, 1939 wiederum 411 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Namslau.[3]

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Jastrzębie umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde Jastrzębie der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Namysłowski.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bahnhof

Unter Denkmalschutz stehen heute:

  • Die Villa Heydebrandt (budynek administracyjny, tzw. willa in der ul. Dworcowa 20) wurde 1844 im spätklassizistischen Stil errichtet. Sie entstand für den Sohn des damaligen Gutsbesitzer Ferdinand von Heydebrand. Daneben befand sich das Schloss Nassadel, welches 1945 zerstört wurde. Das Schloss und die Villa verband eine eingeschossige Orangerie. Die Villa steht seit 1965 unter Denkmalschutz.[4]
  • Wohnhaus, erste Hälfte 19. Jahrhundert in der ul. Dworcowa 22/26
  • Postamt (heute Wohnhaus), 1. Hälfte 19. Jahrhundert in der ul. Dworcowa 18
  • Verwaltung (heute Wohnhaus) 1844 in der ul. Dworcowa[5]
  • Orangerie, (heute Büros) von 1881 in der ul. Dworcowa 20[6]
  • Schmiede (derzeit Laden), in der ul. Opolska 9 ist ein klassizistischer Bau aus dem Jahre 1810[7]
  • Landschaftspark mit Teich und zwei Hügeln aus dem 18. und der ersten Hälfte 19. Jahrhundert in der ul. Dworcowa[8]
  • Die römisch-katholische Laurentiuskirche (poln. Kościół św. Wawrzyńca) wurde 1353 erstmals erwähnt. Der heutige steinerne Bau stammt aus dem Jahr 1826.[9] Der Kirchenbau steht seit 1966 unter Denkmalschutz.[10]

Söhne und Töchter des Ortes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Jastrzębie – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 427.
  2. Territorial Amtsbezirk Nassadel
  3. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Namslau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  4. Schloss und Villa in Nassadel (poln.)
  5. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 375, ISBN 3-422-03109-X
  6. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 375, ISBN 3-422-03109-X
  7. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 375, ISBN 3-422-03109-X
  8. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 375, ISBN 3-422-03109-X
  9. Geschichte Laurentiuskirche (poln.)
  10. Denkmäler Woiwodschaft Opole (Memento des Originals vom 14. Januar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wuozopole.pl S. 98 (poln.)